• 08.06.2007 20:53

  • von Fabian Hust

Gil de Ferran: "Genieße es nicht, geschlagen zu werden"

Hondas Sportdirektor Gil de Ferran ist nicht begeistert, dass es für Honda nicht rund läuft, aber selbst in dieser Phase macht ihm der Job Spaß

(Motorsport-Total.com) - Gil de Ferran hängte im Jahr 2003 seinen Helm an den Nagel, fühlt sich in seiner neuen Rolle als Honda-Sportchef aber pudelwohl. Der Brasilianer, der zwei ChampCar-Titel und das Indy 500 gewann, durchlebt derzeit eine schwierige Zeit, denn natürlich würde er mit dem japanischen Team viel lieber an der Spitze mitfahren.

Titel-Bild zur News: Gil de Ferran

Gil de Ferran ist und bleibt ein Racer, auch als Sportdirektor

Seit der Saison 2005 arbeitete der 39-Jährige daran, das Team nach vorne zu bringen - keine leichte Aufgabe, denn auch in dieser Saison läuft es nicht rund. Nach fünf Rennen stehen beide Piloten noch ohne einen WM-Punkt da: "Das ist schon hart, denn ich bin ein sehr wettbewerbsorientierter Mensch", so de Ferran gegenüber 'Associated Press'. "Ich genieße es nicht, geschlagen zu werden."#w1#

Aber schlussendlich müsse man seine Emotionen im Zaum halten und einen Schritt nach dem anderen vollführen. De Ferran, der kurzzeitig als TV-Kommentator tätig war, vermisste den Wettbewerb und nahm deshalb den Job bei Honda an: "Ich vermisste es, Teil eines Teams zu sein, und in der Lage zu sein, ein Rennen in gewisser Form zu beeinflussen."

Das Fahren vermisst der in Paris geborene Ex-Racer nur manchmal, zum Beispiel als man im vergangenen Jahr nach Istanbul kam: "Das ist ein toller Kurs und ich dachte, dass es schon schön wäre, dort eine Runde zu drehen. Aber ich habe realisiert, dass es für alles im Leben eine Zeit gibt. Ich brauchte neue Herausforderungen, um weiterzumachen."

Jenson Button ist froh, dass Ferran im Team ist, könne er doch "die Fahrer so verstehen, wie das die Ingenieure manchmal nicht tun können", denn diese seien zwar talentiert, seien aber nicht unbedingt selbst als Rennfahrer aktiv: "Gil ist jener Kerl, der in der gleichen Situation war, in der wir uns befinden, und er hat uns wirklich dabei geholfen, die Brücke zwischen Fahrer und Ingenieuren zu schlagen."

Auch wenn es für das Team derzeit nicht rund läuft, genießt Gil de Ferran seine Arbeit, weil ihm auch Herausforderungen eine große Freude bereiten. Und manchmal muss man eben einfach gelassen bleiben: "Ich versuche Dinge, die ich ändern kann, zu beeinflussen. Es macht keinen Sinn, sich über Dinge Sorgen zu machen, die man nicht kontrollieren oder beeinflussen kann."