Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Gil de Ferran geht in seiner Rolle auf
Der Brasilianer hat den Sprung vom Rennfahrer zum Sportlichen Direktor mit Bravour bestanden - de Ferran geht in seiner Honda-Rolle auf
(Motorsport-Total.com) - Als Fahrer erlebte Gil de Ferran eine durchwachsene Karriere. Aus seinem Formel-1-Traum wurde nichts, in den USA entwickelte er sich zunächst zum großen Pechvogel, erst im Herbst seiner Karriere folgten die wirklich großen Erfolge, so wie der Sieg bei den 500 Meilen von Indianapolis im Jahr 2003. Bei Honda ist er nun als Sportlicher Leiter doch in der Formel 1.

© xpb.cc
Gil de Ferran fühlt sich in seiner Position bei Honda sehr wohl
Seit etwas mehr als einem Jahr bekleidet er seine neue Aufgabe, die ihm noch immer viel Spaß bereitet. "Mein Interesse für diesen Sport ging immer über das Fahren hinaus", erklärte er. Daher habe er die Gelegenheit bei Honda auch sofort beim Schopfe gepackt. Doch momentan steckt das Team in einer Formkrise.#w1#
"Woran ich momentan keine Freude habe, ist, dass wir uns nicht so gut schlagen wie wir wollen", fuhr er fort. "Wir konnten mit der Entwicklungsgeschwindigkeit der Gegner nicht mitgehen, haben Auto und Motor nicht in dem Maß weiterentwickelt, wie es die Konkurrenz getan hat. Das ärgert mich - sehr sogar."
Abseits der momentanen Problemstellungen ist die Arbeit als Sportlicher Direktor jedoch eine direkte Fortsetzung seiner Fahrerkarriere. "Ich mag meinen Job wirklich", so de Ferran. "Es gibt viele Ähnlichkeiten zu dem, was ich als Fahrer gemacht habe. Ich arbeite noch immer mit denselben Leuten - Ingenieure, Mechaniker und Techniker. Diesen Teil der Arbeit mag ich besonders. Wir haben ein Team von 550 Leuten, viele davon clevere Kerle, aber es macht Spaß mit ihnen."
De Ferran vermisst das Renncockpit nicht
Dennoch musste auch er sich enorm umstellen. "Ich war es gewohnt, die Hälfte meines Lebens zu trainieren. Man kann ja an meiner Körperform erkennen, dass das nicht mehr der Fall ist", so de Ferran, der dennoch nicht sehr weit von seinem Idealgewicht entfernt liegt. "Ich habe eben Bürostunden für das Training eingetauscht."
"Das Fahren vermisse ich gar nicht, denn es war meine Entscheidung, damit aufzuhören", fuhr er fort. "Als ich mit dem Rennfahren aufhörte, wollte ich eine neue Karriere für mich finden. Besser hätte ich es nicht machen können." Dass der Druck auf ihn nun größer ist als zu seiner aktiven Zeit als Rennfahrer wollte er nicht bestreiten, doch er wisse, wie man damit umgeht.
"Ich habe von Roger Penske gelernt, als ich für ihn fuhr, dass man immer in der Position sein möchte, dass die Leute Siege erwarten, auch das eigene Team und die Fahrer", erklärte er. "Man lebt dafür, Honda in einer der größten Motorsportarenen der Welt zu repräsentieren - ich liebe es!"

