George Russell: Mercedes-Saison als Versagen zu bezeichnen, ist falsch

George Russell wehrt sich gegen Aussagen, Mercedes fahre eine schlechte Saison 2023 - Kleinere Verletzungen beim Wassersport im Sommer

(Motorsport-Total.com) - Die Sommerpause ist für die Formel-1-Stars die Zeit, in der sie sich vom stressigen Saisonalltag erholen und mal das machen können, wofür sie sonst keine Zeit haben - oder wovon sie während der Saison besser die Finger lassen. Das hat auch George Russell getan und sich in seinem Urlaub vermehrt Actionsportarten gewidmet - vor allem im Wasser.

Titel-Bild zur News: George Russell (Mercedes)

George Russell hat in Zandvoort noch den Urlaubslook aufgetragen Zoom

"Ich wollte nie irgendwelche anderen Sportarten machen, vor allem nicht während der Saison - falls man sich verletzt", erzählt der Mercedes-Pilot, und doch stand er in der Sommerpause unter anderem auf einem Flyboard oder einem Foilboard und holte sich dabei mehr als nur eine Schramme.

"Ich wollte einfach mal etwas Neues probieren", gibt er zu. "Es gab ein paar Verletzungen, aber ich bin wieder voll bei Kräften und freue mich auf das Wochenende."

Die Verletzungen sind aber nicht mehr als ein paar Kleinigkeiten, wenn man vom Board fällt - auch wenn Zwischenrufe bei der Pressekonferenz andeuten, dass am meisten wohl das Ego dabei gelitten haben dürfte. "Ja, es gibt ein paar Videos, die ich nicht gepostet habe, wo ich richtig runtergefallen bin", lächelt Russell.

"Aber ich hatte Spaß", sagt er." Das geht vielen von uns so: Du bist das ganze Jahr über so fokussiert. Wenn du einfach mal zwei Wochen hast, in denen du nichts machst, dann wird dir irgendwann langweilig. Es hat mich ziemlich erfüllt, ein paar Fortschritte zu machen und an den letzten Tagen nicht zu fallen."

Auf Ibiza traf der Mercedes-Pilot dabei auch seine Kollegen Daniel Ricciardo und Logan Sargeant, mit denen er Spaß auf der ein oder anderen Party hatte. Doch Russell lacht: "Daniel hat sich vorbildlich verhalten, ich war sehr beeindruckt. Daniel hat in den sechs Monaten davor genug Party gemacht. Es war eine schöne Woche."

Platz zwei ist kein Versagen

Nun sind alle aber wieder in Zandvoort versammelt, um sich wieder dem Ernst des Lebens und der zweiten Saisonhälfte zu stellen. Zehn Rennen bleiben in dieser Saison noch, um das Bestmögliche herauszuholen - und das heißt in Mercedes' Fall: Platz zwei.

Red Bull ist in der WM schon zu weit enteilt, doch dahinter sieht es für die Silberpfeile gut aus: 51 Punkte Vorsprung hat man bereits auf Aston Martin, die Platz drei belegen, von daher wehrt sich der Brite trotz der sieglosen Saison gegen Aussagen, dass Mercedes eine schlechte Saison erlebe.

"Auf uns liegen vor einer Saison hohe Erwartungen, und daher ist unsere Saison in den Augen einiger Leute schlecht", sagt er. "Natürlich sind wir weit von dem weg, wo wir sein wollten, weil wir um Meisterschaften kämpfen wollen, aber Platz zwei mit 50 Punkten Vorsprung auf Platz drei als Versagen zu bezeichnen, ist weit von der Realität weg."

Trotzdem würde man natürlich in der zweiten Saisonhälfte gerne noch ein Rennen gewinnen, "aber Max [Verstappen] und Red Bull sind sehr stark", weiß Russell. Da Red Bull bislang jedes Rennen in diesem Jahr gewonnen hat, bleibt Mercedes wohl nichts anderes übrig, als sich in die bestmögliche Position zu bringen, falls die Bullen doch einmal etwas liegen lassen.

Das zweitschnellste Auto? Russell winkt ab ...

Das zweitschnellste Auto zu haben, würde dabei helfen, doch dass Mercedes auch das zweitschnellste Auto hat, das würde Russell nicht so sehen: "Es ist sehr eng zwischen uns, Aston Martin, Ferrari und McLaren", sagt er.

Mercedes habe aber den Vorteil, dass man von allen Teams der konstanteste Verfolger sei. "Das Team hat einen guten Job gemacht, die bestmögliche Punktausbeute zu holen. Ich werde mich nicht hinsetzen und sagen, dass wir das zweitschnellste Team sind. Ich bin mir da nicht sicher, aber wir sind in einer starken Position, Platz zwei zu sichern", so Russell.


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Und das sei auch das oberste Ziel in den verbleibenden Rennen: Platz zwei abzusichern. Ein gutes Ergebnis in Zandvoort an diesem Wochenende könnte helfen. Die Vorzeichen stehen nicht so schlecht: Mit Position zwei hatte Russell hier im Vorjahr sein bestes Ergebnis abseits des Sieges in Brasilien geholt.

Der Brite sieht "keinen Grund", warum Mercedes in den Niederlanden nicht konkurrenzfähig sein sollte. "Bei den High-Downforce-Strecken scheinen wir ganz gut zu sein. In Budapest waren wir schnell, und hier waren wir im vergangenen Jahr mit am konkurrenzfähigsten", sagt er.

"Wir wissen aber nicht, was das Wochenende bringt. Das Wetter sieht wieder einmal wechselhaft aus, aber unabhängig der Bedingungen habe ich das Gefühl, dass wir ein starkes Wochenende haben können."

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