Künstliche Spannung? Russell wünscht sich Änderung an Sprint-Wochenenden

George Russell erklärt, warum er es falsch findet, nach dem ersten Training an einem Sprint-Wochenende in der Formel 1 keine Änderungen am Set-up mehr zuzulassen

(Motorsport-Total.com) - George Russell ist nicht der allergrößte Fan des aktuellen Sprintformats in der Formel 1. "Es kann eine ziemliche Herausforderung sein", erklärt der Brite, dem es nicht um den Sprint selbst sondern darum geht, wie stark die Einschränkungen des Formats aktuell sind.

Titel-Bild zur News: George Russell

George Russell wünscht sich eine ganz spezielle Änderung an Sprint-Wochenenden Zoom

Der Mercedes-Pilot erklärt: "Mir gefällt der Fakt noch immer nicht, dass man nach FT1 die Abstimmung des Autos nicht mehr verändern darf." Weil am Freitagabend direkt das Qualifying ansteht, gibt es für Fahrer und Teams nur ein einziges Training.

Anschließend darf ab der Qualifikation, wie an einem "normalen" Grand-Prix-Wochenende auch, nicht mehr am Set-up gearbeitet werden. "Ich denke, es schafft eine Unbekannte im Sport, was aufregend sein kann", so Russell, der den Hintergrund der Regel versteht.

"Aber es ist so, als würde man einem Tennisspieler eine Stunde vor dem Finale in Wimbledon seinen Schläger geben und sagen: 'Das hast du, beiß die Zähne zusammen und komm klar.' Und das ohne vorheriges Training", zieht der Brite einen Vergleich.

"So funktionieren andere Sportarten nicht wirklich. Ich verstehe, warum wir es machen. Aber es wäre schön, an einem Punkt des Wochenendes einige Änderungen vorzunehmen", so Russell, dessen Wunsch aus Sicht eines Fahrers nachvollziehbar ist.

Denn wer bei der Abstimmung im ersten Training daneben greift, kann diesen Fehler für den Rest des Wochenendes nicht mehr korrigieren. Zudem gibt es neben der Spannung noch einen weiteren Grund, warum ab dem Qualifying die bekannten Parc-ferme-Regeln greifen.


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Sollten anschließend nämlich noch größere Änderungen an den Boliden erlaubt sein, könnten die Teams ihre Autos am Freitag komplett auf die Qualifikation abstimmen und später für Sprint und Rennen umbauen. Genau das möchte man mit der Regelung verhindern.

Wer sein Auto daher nach dem Qualifying noch einmal umbaut, der muss nach dem aktuellen Reglement aus der Boxengasse starten. Es bleibt daher abzuwarten, ob sich Russells Wunsch in Zukunft erfüllen wird.

Übrigens: Seinen bislang einzigen Formel-1-Sieg feierte der Brite ausgerechnet an einem Sprint-Wochenende. 2022 in Brasilien siegte er zunächst im Sprint und einen Tag später auch im Hauptrennen.

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