Gené verlängert als Ferrari-Testfahrer

Marc Gené bleibt auch 2007 Testfahrer bei Ferrari und sorgt damit zumindest für ein wenig Kontinuität im ansonsten zerfallenden Erfolgsrennstall

(Motorsport-Total.com) - Mit Michael Schumacher haben sich zahlreiche weitere Zugpferde von Ferrari verabschiedet beziehungsweise ihren Rückzug angekündigt, doch zumindest im Testteam herrscht bei den Italienern weiterhin Kontinuität: Marc Gené hat übereinstimmenden Medienberichten zufolge still und heimlich um ein weiteres Jahr verlängert.

Titel-Bild zur News: Marc Gené

Marc Genés Vertrag als Ferrari-Testfahrer wurde um ein weiteres Jahr verlängert

Eine offizielle Bekanntgabe wird es laut Informationen von 'SPORT.es' nicht geben, weil man dies in Maranello nicht für notwendig erachtet. Dass Gené nicht schon lange bestätigt wurde, lag demnach an der Unklarheit hinsichtlich des Testreglements. Erst im Oktober wurden konkrete Verhandlungen aufgenommen, die dann auch relativ rasch zu einem Abschluss führten, weil es für beide Seiten keine allzu attraktiven Alternativen gab.#w1#

Gené traut Ferrari 2007 den WM-Titel zu

"Ich bin mir sicher, dass wir das Potenzial haben, wieder Weltmeister zu werden." Marc Gené

"Ich bin sehr froh", erklärte der 36-fache Grand-Prix-Teilnehmer. "Ich kenne das Auto und die Leute bei Ferrari und bin mir sicher, dass wir das Potenzial haben, wieder Weltmeister zu werden. Meiner Meinung nach hätten wir uns den Titel schon in diesem Jahr verdient - zumindest in einer der beiden Wertungen. Was mich angeht, so weiß das Team genau, was ich ihnen bringen kann, genau wie umgekehrt. Das ist eine stimmige Beziehung."

"Es wird anders, ohne Michael zu arbeiten", fuhr er fort. "Es war das reinste Vergnügen, in den vergangenen beiden Jahren an seiner Seite arbeiten zu dürfen, ein Privileg für jeden Profirennfahrer. Ich bin sehr stolz, dass ich diese Zeit mit einem Mythos der Motorsportgeschichte verbringen durfte, denn Michael ist einer der besten Formel-1-Fahrer aller Zeiten. Gleichzeitig freue ich mich aber auch auf die Zusammenarbeit mit den zwei jungen Piloten, die enormes Potenzial haben."

Gené strotz vor Zuversicht

"Die Veränderungen sind ja nicht radikal, sondern von langer Hand geplant." Marc Gené

Gené bezieht sich damit auf Felipe Massa und Neuzugang Kimi Räikkönen, die Ferrari im Jahr eins nach Schumacher auf der Siegerstraße halten sollen - trotz der Umstrukturierung: "Die Atmosphäre", so der 32-Jährige, "ist sehr gut. Die Veränderungen sind ja nicht radikal, sondern von langer Hand geplant. Unser 2006er-Auto ist sehr gut, stellt eine exzellente Basis für 2007 dar - und das gilt auch für den Motor, den wir in Brasilien im Heck hatten."

Der Ferrari-Testfahrer geht damit in sein insgesamt neuntes Jahr in der Formel 1: 1999 stieg er als Rennfahrer für Minardi in die Königsklasse des Motorsports ein - und holte beim chaotischen Grand Prix am Nürburgring einen viel umjubelten Punkt. Nach einer weiteren Minardi-Saison wechselte er zu Williams, wo er 2003 und 2004 insgesamt drei Grands Prix als Ersatz für Ralf Schumacher bestritt und sogar einmal Fünfter wurde. Seit Ende 2004 steht er bei Ferrari unter Vertrag.