• 01.12.2001 09:08

  • von Marcus Kollmann

Gené: Bin jetzt ein schnellerer Rennfahrer

Der Testfahrer von BMW-Williams über die positiven Auswirkungen seiner vielen Testkilometer und seine Teamkollegen

(Motorsport-Total.com) - Für Frank Williams und Patrick Head, die beiden Denker und Lenker des WilliamsF1-Teams, war schon kurz nach der Verpflichtung des Spaniers Marc Gené, welcher 1999 und 2000 für das Minardi-Team Rennen in der Königsklasse bestritt, klar, dass man einen exzellenten Piloten als Testfahrer verpflichtet hatte. Nicht nur dass der in Sabadell geborene Katalane über den nötigen Speed verfügte, sondern auch sein technisches Verständnis, sein Feed-back und die Zusammenarbeit mit den Ingenieuren ließen bislang nichts zu wünschen übrig. Kein Wunder, dass Williams Gené für eine weitere Saison als Testfahrer an der Seite von Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya verpflichtete, denn im kommenden Jahr dürften die oftmals auch als dritter Fahrer bezeichneten Testpiloten noch wichtiger im sich verschärfenden Wettbewerb werden.

Titel-Bild zur News: Marc Gené (Testfahrer BMW-Williams)

Marc Gené hat sich bei Williams zu einem besseren Rennfahrer entwickelt

Bedeutet es für den Großteil der Formel-1-Piloten normalerweise die "Höchststrafe", wenn man von der aktiven Teilnahme am Wettkampf in der Formel 1 zum Testfahrer wird, so traf dies im Falle von Marc Gené nicht zu.

"Ich habe mehr als 10.000 Kilometer absolviert - mehr als wenn ich mit Minardi weiterhin Saisons bestritten hätte. Aus diesem Grund ist das Testen eine gute Sache. Darüber hinaus ist es eine perfekte Vorbereitung für später, denn ich habe mich durch die vielen Testfahrten in technischer Hinsicht enorm gesteigert. Ich bin jetzt ein schnellerer Rennfahrer und weiß, wie man mit und in einem Team mit Siegermoral arbeitet. Diese Erfahrung konnte ich nur in einem wie Williams machen", umschreibt Gené die positiven Aspekte seines Jobs.

Während Gené bei Minardi in seinem ersten Jahr noch gegen Luca Badoer knapp den Kürzeren zog, jedoch den einzigen Punkt für das in Faenza beheimatete Team holte, hatte er in seiner zweiten Saison seinen Teamkollegen Gastón Mazzacane locker im Griff. Bei BMW-Williams traf der 27-Jährige mit Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya auf zwei Fahrer eines anderen Kalibers und lernte von seinen beiden Teamkollegen.

"Ich habe in fahrerischer Hinsicht viel dazugelernt, denn ich habe ständig an mir gearbeitet und zwei großartige Rennfahrer als Vergleich gehabt. Ralf ist förmlich explodiert und hat sich als Titelkandidat herauskristallisiert und Juan-Pablo ist seinem Ruf gerecht geworden und hat sich als die Entdeckung schlechthin gezeigt", sprach Gené auf seine Teamkollegen an und drückte sinngemäß zugleich Bewunderung für den Deutschen und den Kolumbianer aus.

Auch wenn der 27-Jährige froh ist, dass er in der kommenden Saison erneut für BMW-Williams testen wird, so träumt der Spanier von einer Rückkehr in den aktiven Wettkampf, denn so schön und nützlich die Testfahrten für ihn bisher auch waren, genauso wie jeder andere Pilot möchte sich auch Gené auf der Rennstrecke mit den anderen messen und Siege holen.