• 26.03.2011 11:01

  • von Stefan Ziegler

Gemischte Gefühle bei Renault

Witali Petrow begeisterte mit Rang sechs, Nick Heidfeld enttäuschte mit Platz 18: In der Qualifikation gab es Licht und Schatten beim Renault-Team

(Motorsport-Total.com) - Die Qualifikation von Australien hielt für das Renault-Team gleich zwei Ergebnisse bereit, die so nicht erwartet worden waren: Witali Petrow überraschte positiv und stellte seinen Rennwagen in 1:25.247 Minuten auf den sechsten Startplatz. Nick Heidfeld kam in einer problembehafteten Session aber nicht über Rang 18 hinaus und musste in Melbourne schon nach wenigen Momenten die Segel streichen.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Alleine auf weiter Flur: Nick Heidfeld musste schon nach Q1 rechts ranfahren

"Ich bin enttäuscht darüber, die Saison von so weit hinten zu beginnen", sagt Heidfeld, der in 1:27.239 Minuten nur die Fahrer der drei neuen Formel-1-Teams hinter sich gelassen hatte. "Es war keine einfache Session und ich hatte ein Problem mit KERS. Dies hatte zur Folge, dass ich einige Einstellungen verändern musste, was mich eine meiner gezeiteten Runden kostete", berichtet der Deutsche.


Fotos: Renault, Großer Preis von Australien


"Anschließend war so viel Verkehr, wobei ich versuchte, etwas freien Raum zu finden. Das klappte aber leider nicht. Es war Pech, doch ich muss das jetzt hinter mir lassen", meint Heidfeld. "Wie wir bei Witali sehen konnten, scheint das Auto eine gute Geschwindigkeit zu haben. Das Rennen liegt ja noch vor uns. Hoffentlich kann ich also ein paar Positionen gutmachen und um WM-Punkte kämpfen."

Petrow nimmt einige Punkte ins Visier

Teamkollege Petrow verfolgt ein ähnliches Ziel - allerdings von einer besseren Ausgangsposition. "Nach all der harten Arbeit im Winter fühlt es sich für das gesamte Team prima an, in der Qualifikation in die dritte Startreihe zu fahren. Der Druck war groß in Q3, denn ich hatte nur einen Versuch - ganz am Ende der Session. Es gab also keine zweite Chance und ich bin sehr froh, dass alles passte."

"Ich denke, wir befinden uns in einer tollen Ausgangslage." Witali Petrow

"Das Auto fühlte sich von Anfang an richtig gut an und wir konnten es im Verlauf der einzelnen Trainings immer weiter verbessern. Ich denke, wir befinden uns in einer tollen Ausgangslage für das Rennen. Dabei sollten wir um WM-Punkte kämpfen können. Ich mache mir keine allzu großen Sorgen um die Reifen, denn bislang funktionierten sie gut. Es war nicht so schlimm wie bei den Tests."

James Allison, Technischer Direktor beim Renault-Team, teilt die Meinung seines russischen Piloten: "Die Reifen verhielten sich bisher sehr haltbar und konstant - wesentlich mehr als bei den Tests. Das trifft auf beide Mischungen, also auf die Varianten hart und weich, zu", sagt Allison. "Das Rennen könnte daher vielleicht nicht so verrückt werden, wie wir das vor unserer Ankunft hier erwartet hatten."¿pbvin|512|3555|pirelli|0|1pb¿

Renault möchte sich weiter steigern

"Wir konnten schon bei den Testfahrten erkennen, dass unser Auto einen guten Reifenhaushalt hat. Hoffentlich gelingt uns am Sonntag mit beiden Fahrzeugen ein guter Start. Dann wollen wir nach vorne gelangen. Es ist noch zu früh, um ein Gefühl für das Rennen zu äußern. Ich denke aber, wir sollten unsere Konkurrenzfähigkeit aus der Qualifikation halten oder sogar ausbauen können."

"Wir sind sehr zufrieden mit dem sechsten Platz von Witali, aber traurig für Nick." James Allison

Mit dem Ergebnis der Qualifikation könne man sich sehr gut arrangieren. "Wir sind sehr zufrieden mit dem sechsten Platz von Witali, aber traurig für Nick", meint der Technische Direktor. "Er hatte eine problembehaftete Session in Q1, weshalb er früh ausschied. Platz 18 gibt sicherlich nicht die Geschwindigkeit wieder, die Nick bislang an diesem Wochenende zur Schau gestellt hatte."

"Insgesamt war es nach den Wintertests sehr schwierig, einzuschätzen, wo wir in der Hackordnung zu finden sein würden. Ich bin aber sehr zufrieden damit, wie sich Witali im Verlauf des Wochenendes steigerte und dass er in jeder Einheit des Qualifyings konstante Ergebnisse ablieferte. Trotzdem ist die Lücke zur Pole-Position recht groß. Wir müssen daran arbeiten, diesen Rückstand zu reduzieren."