Gelungene Feuertaufe für den "neuen" Williams

Mit Verspätung testet Williams das erste große Upgrade-Paket für den FW35 - Pastor Maldonado und Valtteri Bottas spüren den Unterschied

(Motorsport-Total.com) - Am vorletzten Testtag des Winters hat Williams das erste große Upgrade-Paket für den FW35 erstmals auf der Strecke getestet. "Wir haben heute die überarbeitete Karosserie für das erste Rennwochenende eingesetzt", sagt Mike Coughlan, Technischer Direktor des Teams. Wie erwartet wurden die Seitenkästen und Auspuffrohre des Fahrzeugs völlig überarbeitet. Die von Williams präsentierte Lösung ähnelt stark der von Red Bull. Eine aufgesetzte Beule umschlingt den Auspuffkanal, der die Abgase über eine Rampe direkt Richtung Heck leitet.

Titel-Bild zur News: Williams, Auspuff

Williams setzte heute in Barcelona erstmals den neuen Auspuff ein Zoom

Durch das Upgrade begann der Testtag für Williams jedoch mit Verzögerung. Teammanager Dicke Stanford hatte die Teile über Nacht persönlich nach Spanien transportiert und traf erst um 9:30 Uhr an der Strecke eintraf. Erst um 10:39 Uhr, mehr als eineinhalb Stunden nach Testbeginn, ging Pastor Maldonado erstmals auf die Strecke. "Pastor hat am Vormittag die Systeme überprüft, bevor Valtteri am Nachmittag mit je einem neuen Satz jeder Reifenmischung gefahren ist", beschreibt Coughlan den Testtag.

"Heute Vormittag haben wir einige neue Teile ausprobiert, daher haben wir uns darauf konzentriert, sie kennenzulernen und haben beobachtet, wie sie sich auf das Fahrverhalten des Autos auswirken", sagt Maldonado. "Es fühlte sich sehr unterschiedlich an, aber es ist zu früh, um zu sagen, wie viel Leistung sie bringen werden. Wir haben gute Daten für die Ingenieure gesammelt", beschreibt der Venezolaner die ersten Eindrücke der Upgrades.

Durch die Verzögerung fuhr Maldonado insgesamt nur 34 Runden. Seine schnellste Rundenzeit von 1:22.305 Minuten war aber immerhin für den vierten Platz der Tageswertung gut. Ein Indiz dafür, dass die Upgrades funktionieren. Auf die Bestzeit von Lewis Hamilton (Mercedes) fehlten 1,747 Sekunden, allerdings stand die Zeitenjagd heute bei Maldonado nicht im Vordergrund. "Obwohl ich nur wenig gefahren bin, gelangen mir gute Rundenzeiten. Das zeigt, dass wir uns weiterhin steigern", freut sich der Venezolaner.


Fotos: Williams, Testfahrten in Barcelona


Am Nachmittag übernahm dann Teamkollege Valtteri Bottas das Steuer des FW35. Auch der Finne war von den Neuerungen am Fahrzeug spontan überzeugt: "Ich konnte den Unterschied durch die neue Verkleidung wirklich spüren. Wir haben sofort Fortschritte gesehen, obwohl wir noch an der Balance des Autos arbeiten müssen." Bottas fuhr insgesamt 31 Runden, seine schnellste Rundenzeit wurde mit 1:22.468 Minuten notiert. Damit war er 0,168 Sekunden langsamer als sein Teamkollege.

"Alles in allem haben wir viel gelernt. Es ist schön zu sehen, dass die Arbeit in der Fabrik positiven Einfluss auf das Auto hat", freut sich der Finne. "Jetzt liegt es an uns, die Rundenzeit aus ihm herauszuholen." Genau das will Williams morgen am letzten Testtag üben: "Morgen wollen wir mit weiteren Upgrades für Australien weitere Performance-Runs fahren", verrät Coughlan.