Geistdörfer: "Herr Shnaider hatte andere Ideen"

Christian Geistdörfer nahm gegenüber 'F1Total.com' zu seiner Trennung von Midland Stellung - Kündigung wurde von ihm selbst eingereicht

(Motorsport-Total.com) - Heute Morgen berichtete 'F1Total.com' exklusiv von der Trennung zwischen dem Jordan/Midland-Projekt und dessen Marketingchef Christian Geistdörfer. Teamchef Colin Kolles bestätigte, dass nach Sportdirektor Trevor Carlin nun auch der Deutsche seine Koffer packen muss. Was bisher allerdings nicht bekannt war: Geistdörfer hat seine Kündigung selbst eingereicht.

Titel-Bild zur News: Christian Geistdörfer

Christian Geistdörfer ist derzeit noch mit dem Jordan-Team in Silverstone

"Fakt ist, dass ich am 30. Juni meinen Dreijahresvertrag gekündigt habe", so der 52-Jährige, der bei der 'F1Total.com'-Redaktion telefonisch um eine Richtigstellung bat. "In dem Vertrag ist eine sechsmonatige Kündigungsfrist enthalten. Der Herr Shnaider wurde von mir vor die Wahl gestellt, ob er mich freistellt oder ob ich meinen Vertrag bis Jahresende erfüllen muss. Dazu habe ich bis heute noch keine Antwort."#w1#

Die Informationen, die derzeit kursieren, seien zum Teil unrichtig, vor allem dass er zu seinem Amtsantritt 100 Millionen Euro an Sponsorenerlösen garantiert haben soll: "Wenn ich jemandem 100 Millionen versprochen hätte, dann hätte ich das Team selber gemacht, denn dann brauche ich den Herrn Shnaider nicht. Es wird keiner so bescheuert sein, irgendwem 100 Millionen zu versprechen - noch dazu, wenn er wie ich seit 30 Jahren im Motorsport ist und genau weiß, wie der Hase läuft", so der ehemalige Rallye-Weltmeister.

"Wir haben verschiedene Einstellungen hinsichtlich dessen, wie so ein Team aufgesetzt und geführt werden sollte", sagte er über seinen Arbeitgeber Shnaider. "Es gibt bestimmte Ideen, für die ich stehe: Das ist Qualität. Dass ich gerne mit großen Namen arbeite, weiß jeder, denn so bin ich im Motorsport groß geworden. Da hat der Herr Shnaider anscheinend andere Ideen, die mir nicht zugesagt haben. Darum habe ich die Konsequenzen gezogen und gesagt, dass ich zum Jahresende aufhören werde."

Sein Gesundheitszustand sei nur vorübergehend ein Problem, meinte er weiter: "Ich war in Magny-Cours und bin auch in Silverstone. Ich hatte einen Virusinfekt, der eine Magenblutung ausgelöst hat. Das ist etwas, was jedem zu jeder Zeit passieren kann, und nichts, was mich nachhaltig gesundheitlich beeinträchtigen wird. Das hat mich eine Woche ins Krankenhaus gebracht, weil es behandelt werden musste, aber das ist es dann auch. Mit meiner Entscheidung hatte das nichts zu tun", so Geistdörfer abschließend.