• 09.04.2002 10:14

  • von Fabian Hust

Geheimfavorit Renault?

Das Renault-Team erklärt ausführlich, warum man sich für den San Marino-Grand-Prix bestens vorbereitet fühlt

(Motorsport-Total.com) - Das Renault-Team blickt vor dem Großen Preis von San Marino optimistisch nach Imola, denn der R202 sollte der Strecke gut liegen, wie Chefingenieur Pat Symonds glaubt: "Der R202 ist ein gutes Allround-Auto und wir verfügen jetzt über Erfahrungen mit ihm auf verschiedenen Strecken. Es hat auf allen Strecken gute Leistungen gezeigt und es gibt ein Gebiet, auf dem es besonders stark ist und das ist die Traktion, die aus einer Kombination von Chassis, Motordesign und Traktionskontrolle zustande kommt. Imola bietet viele Kurven, aus denen man stark beschleunigen muss, wir können uns aus diesem Grund Hoffnungen auf Punkte machen."

Titel-Bild zur News: Jenson Button im R202

Kann Renault in Imola erneut in die WM-Punkte fahren?

Aerodynamische Modifikationen
Technikdirektor Mike Gascoyne hat mit seiner Mannschaft erneut hart gearbeitet und Verbesserungen wie einen neuen Frontflügel im Gepäck: "Alles in allem ist die Zuverlässigkeit des Autos gut und wir konnten regelmäßig in die Punkte fahren. Wenn man sich unsere Leistung anschaut, dann ist es ein wenig enttäuschend, dass wir nicht öfters in die Punkte gefahren sind, aber ich hoffe sehr, dass wir das in Imola mit beiden Autos tun können."

Die Fahrer arbeiten außergewöhnlich gut. Jarno hat sich ohne Probleme in das Team eingelebt und sowohl er als auch Jenson haben im Qualifying und im Rennen starke Leistungen geboten. Ich denke, dass sie gleich stark sind und dass sie beide das Team auf eine sehr produktive Art und Weise nach vorne bringen."

Vor allem Michelin, so glaubt Gascoyne, sollte dem Team in Imola einen zusätzlichen positiven Faktor liefern: "Michelin hat seit dem Beginn der Saison beachtliche Fortschritte gemacht. Auch wenn ich erwarte, dass es ausgeglichener sein wird als bei den ersten paar Rennen, so denke ich doch, dass sie immer noch sehr stark sein werden."

Verbesserter Motor
Auch in Viry-Châtillon hat man hart gearbeitet, um den Motor zu verbessern, wie Entwicklungschef Denis Chevrier erklärt: "Imola verlangt nach einem Motor, der auf allen Gebieten stark ist, also in Sachen Power, Benzinverbrauch und Fahrbarkeit. Wir haben uns beim RS22 entschieden, Rennen für Rennen kleine Schritte zu machen. Beim Saisonstart in Europa werden wir also einen Teil des Entwicklungsprogramms unseres Motors dabei haben, sowohl was Leistung als auch Zuverlässigkeit betrifft."

Was an den europäischen Rennen so toll ist?
Pat Symonds freut sich, dass man jetzt nach Europa kommt, wo den Teams endlich wieder die gewohnten Motorhomes zur Verfügung stehen: "Hier können wir wieder zum ersten Mal mit dem gewohnten Equipment arbeiten und das beeinflusst uns bei unserer Arbeit. Sie ist bedeutend einfacher. Wir sind alle gut auf die Überseerennen vorbereitet, aber es ist mit den LKWs an der Strecke für uns viel einfacher. Wir können mehr Ausstattung mitnehmen und wir haben einen LKW, der unser Ingenieursbüro darstellt. Das ermöglicht uns eine bessere Kommunikation mit der Fabrik und eine viel bessere Arbeitsumgebung, da wir nicht alle fünf Minuten einen laufenden Motor in den Ohren dröhnen haben!"

Trulli ist sehr zuversichtlich
Jarno Trulli hofft unterdessen auf eine Ankunft in den Punkten: "Im letzten Jahr holte ich zum ersten Mal Punkte bei diesem Rennen und ich hoffe, dass ich dies wiederholen kann. Ich bin zufrieden mit der Richtung, in der wir arbeiten ? in jeder Hinsicht. In Brasilien konnte ich fast eine ganze Renndistanz fahren und ich fuhr die ganze Zeit über stark und konstant. Das war ein wichtiger Schritt für mich und ein guter Antrieb für meine Zuversicht. Jenson hatte in den letzten beiden Rennen eine Zielankunft in den Punkten, das zeigt die Qualität des Autos. Ich weiß, dass wir eine Menge Zeit haben, um Punkte zu holen, aber ich möchte damit jetzt beginnen! Ich hoffe, dass ich das Rennen beenden kann und meine ersten Punkte für Renault einfahren kann."

Button freut sich auf das frische Wetter
Button geht davon aus, dass Renault in Imola noch stärker sein wird: "Der R202 ist ein großartiges Auto und ich werde mit jeder Ausfahrt zuversichtlicher. Wir konnten auf jeder Strecke ein gutes Setup finden und hoffentlich kann ich das auch dieses Mal tun. Ich erwarte erneut Punkte und das zeigt, wie konkurrenzfähig das Team in dieser Saison ist. Natürlich werden mir die kühleren Temperaturen in Imola helfen, ich bin ja schließlich Brite! Auch für das Auto ist es ein wenig einfacher und wir müssen in Sachen Kühlung weniger Kompromisse eingehen. Was die Reifen angeht, so müssen wir sehen, wie sie dort funktionieren. Michelin hat dort letztes Jahr gewonnen, aus diesem Grund kann man zuversichtlich sein, dass sie dort eine starke Leistung zeigen werden."

"Es ist eine anstrengende Strecke, weil man über die Randsteine räubern muss, was nicht das ist, was ein Fahrer normalerweise tut. Man muss richtig über sie hinweg fahren, um schnell zu sein und für mich ist das definitiv nicht der Instinkt, der mich das tun lässt. Die Strecke ist ziemlich eng und rutschig und hat einige schwierige Kurven. 'Piratella', die schnelle Linkskurve bergab und die 'Variante Alta' sind wirklich außergewöhnlich."