Gass: "Wir haben eine Chance vertan"

"Das enttäuschendste Podium" in der Toyota-Geschichte: Chefingenieur Dieter Gass trauert nach Platz drei in Bahrain dem erhofften Sieg nach

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Elfmal stand Toyota bisher in der Formel 1 auf dem Podium, aber so lang wie heute in Bahrain waren die Gesichter der Deutsch-Japaner nach einem dritten Platz noch nie: "Das ist mit Sicherheit das enttäuschendste Podium, das wir je erlebt haben. Wir haben eine Chance vertan", ärgerte sich Chefingenieur Dieter Gass.

Titel-Bild zur News: Dieter Gass

Toyotas Dieter Gass kann sich über den dritten Platz nicht so recht freuen...

Kein Wunder: Im Qualifying waren Jarno Trulli und Timo Glock auf den ersten und zweiten Startplatz gefahren und auch im ersten Rennstint schien die Welt noch in Ordnung, als Glock in der elften Runde mit ungefähr sechs Sekunden Vorsprung auf den drittplatzierten Jenson Button an die Box einbog. Doch der planmäßige Wechsel von weichen auf harte Bridgestone-Reifen sollte sich als krasse Fehlentscheidung herausstellen.#w1#

Sorgen mit den harten Reifen

"Das Hauptproblem war, dass wir auf den harten Reifen nicht schnell genug waren", gestand Gass, rechtfertigte die Strategie mit dem langen Mittelstint aber: "Wir haben erwartet, dass der weiche Reifen etwas schneller abbaut und vor allem dass der harte etwas besser funktioniert, aber das ist nicht eingetreten. Deswegen sind wir einen langen Mittelstint mit harten Reifen gefahren, der uns vor allem bei Timo viel Zeit gekostet hat."

"Das Hauptproblem war, dass wir auf den harten Reifen nicht schnell genug waren." Dieter Gass

Glock kam hinter Nico Rosberg auf die Strecke zurück und büßte sukzessive Zeit ein, wurde am Ende mit 42,8 Sekunden Rückstand enttäuschender Siebenter. Trulli konnte zumindest mit Sebastian Vettel um Platz zwei kämpfen. Bei ihm schien sich die Reifenwahl weniger stark auszuwirken: "Der harte Reifen hat lange gebraucht, bis er auf Temperatur war, dann war die Pace ganz gut", so Gass, der anfügte: "Aber immer noch nicht schnell genug..."

Pech nach den Boxenstopps

Bei Glock kam dazu, dass der Deutsche mehrere Male Pech mit knappen Positionsentscheidungen nach Boxenstopps hatte: "Timo hatte große Probleme damit, den Reifen zum Arbeiten zu bringen, und am Ende hatte er auch noch Pech mit dem Verkehr. Kimi kam am Ende knapp vor ihm raus. Wenn er den hinter sich hat, dann packt er Barrichello auch noch und ist Fünfter", trauerte Gass zwei verlorenen Punkten hinterher.

"Wenn er den hinter sich hat, dann packt er Barrichello auch noch und ist Fünfter." Dieter Gass

"Man muss ehrlich sagen, dass wir uns heute eigentlich ein bisschen mehr erwartet hatten. Ich denke, das wäre auch drin gewesen", seufzte der Deutsche. Jetzt konzentriert sich das Team aber auf den Europaauftakt am 10. Mai, für den der TF109 in der Fabrik in Köln überarbeitet wird: "Wir werden ein paar neue Aerodynamikkomponenten nach Barcelona bringen - kein ganz großes Update, aber ein paar neue Teile."