Gasly: Ocon und ich mögen uns nicht und "das ist okay für mich"

Wie Alpine-Fahrer Pierre Gasly sein Verhältnis zu Teamkollege Esteban Ocon beschreibt und wie sich das auf die Arbeitssituation in der Formel 1 auswirkt

(Motorsport-Total.com) - Pierre Gasly hatte "gewisse Bedenken" vor seinem Wechsel zu Alpine für die Formel-1-Saison 2023. Grund dafür ist sein schwieriges Verhältnis zu Esteban Ocon, seinem aktuellen Teamkollegen. Denn einst in gemeinsamen Tagen im Kartsport waren die beiden Franzosen befreundet gewesen, doch seit Jahren schon verbindet sie nichts mehr: Gasly und Ocon mögen sich nicht.

Titel-Bild zur News: Pierre Gasly, Esteban Ocon

Die Alpine-Fahrer in der Formel-1-Saison 2023: Pierre Gasly und Esteban Ocon Zoom

Deshalb sei ihm "klar" gewesen, "es würde nicht einfach werden", bei Alpine mit Ocon zu arbeiten, sagt Gasly im Formel-1-Podcast Beyond The Grid. Er meint aber auch: "Wir sind viel reifer geworden. Ich glaube, wir verstehen, was für eine Verantwortung wir haben, um das Maximum aus dem Auto und dem Team herauszuholen. Und unterm Strich funktioniert es wirklich gut."

Er erkenne eine "gesunde Rivalität" bei Alpine, in der es beiden Fahrern darauf ankomme, den Teamkollegen hinter sich zu lassen. "Mir ist dabei aber vor allem wichtig, dass das nicht der Entwicklung von Auto und Team im Weg steht", sagt Gasly. "Wir sind zwei unterschiedliche Typen, aber wir arbeiten beide in die gleiche Richtung."

Wie eng die Zusammenarbeit ist zwischen Gasly und Ocon

Mehr als ein professionelles Verhältnis aber sei da nicht, betont der Alpine-Fahrer. Er und Ocon seien "keine Freunde und [wir] verbringen auch nicht viel Zeit zusammen. An der Rennstrecke aber treten wir reif und verantwortungsbewusst auf und bringen unsere Leistung."

Es gehe dabei aber nicht über eine "sehr förmliche" Arbeitsbeziehung hinaus, meint Gasly. "Aber mehr kann ich auch nicht verlangen. Esteban lädt mich nicht zum Abendessen ein, und das ist okay für mich. Es ist halt ganz anders als mit Yuki [Tsunoda bei AlphaTauri]. Das war etwas Einmaliges."

Worum es wirklich geht beim Alpine-Teamduell

Das Teamduell bei Alpine stehe unter ganz anderen Vorzeichen: "Esteban und ich kämpfen beide um unsere Karrieren. Wir wollen es beide nach ganz oben schaffen und der Teamleader sein."

"Aber ich akzeptiere diese Herausforderung, weil Esteban ein sehr schneller und sehr talentierter Fahrer ist. Einen solchen Teamkollegen brauchst du. Und ich weiß, wie sehr er vor mir sein will und umgekehrt. Das ist nichts Persönliches, weil ich alle Fahrer schlagen will."

Dennoch sei er "vorsichtig, vor allem im Umgang mit Esteban", erklärt Gasly. "Wenn er mich nicht in seinen Kreis reinlässt, dann in Ordnung, wenn er eben so arbeitet. Jeder braucht seinen Platz und alle respektieren das. Er will gewinnen, ich will gewinnen. Wir müssen Hand in Hand arbeiten, dass das auch passiert."

Australien-Kollision ist "abgehakt"

Beim Australien-Grand-Prix 2023 in Melbourne aber ist genau das nicht eingetreten: Die beiden Alpine-Fahrer kamen sich beim Positionskampf in die Quere, kollidierten und schieden auf der Stelle aus.

Gasly bezeichnet den Vorfall als "das schlimmstmögliche Szenario", das "sehr bitter" für alle Beteiligten bei Alpine gewesen sei. "Aber wir haben uns ausgesprochen und uns die Hand gegeben. Die Sache ist abgehakt. Wir machen weiter."

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