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  • 12.06.2022 21:22

  • von Kevin Hermann, Co-Autor: Stefan Ehlen

Gasly mit bestem Saisonergebnis in Baku: Endlich Maximum herausgeholt

Wie Pierre Gasly sein bestes Saisonergebnis beim Formel-1-Grand-Prix von Baku bewertet und warum er sich nicht härter gegen Lewis Hamilton verteidigte

(Motorsport-Total.com) - Nach dem besten Qualifying-Ergebnis der Saison folgt auch das beste Rennergebnis des Jahres für AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly beim Grand Prix von Aserbaidschan. Mit Platz fünf sicherte der Franzose dem Team zehn wichtige Punkte, nachdem Teamkollege Yuki Tsunoda mit einem Problem am Heckflügel aus den Punkterängen fiel.

Titel-Bild zur News: Pierre Gasly

Pierre Gasly beim Formel-1-Rennen in Aserbaidschan Zoom

"Es war ein ziemlich perfektes Wochenende", zieht Gasly Bilanz. "Und es kam genau zum richtigen Zeitpunkt nach einer Phase, in der ich zu Saisonbeginn ziemlich viel Pech, Zwischenfälle und Fehler drin hatte."

"Vor dem Wochenende hatte ich darauf gepocht, Fehler zu minimieren und das Beste aus unserem Paket herauszuholen. Das ist uns gelungen, mit P6 im Qualifying und mit P5 im Rennen. Einzig die zweite virtuelle Safety-Car-Phase passte uns nicht in den Kram, weil wir nur noch einen harten Reifensatz übrig hatten. Wir mussten also auf der Strecke bleiben."

Gasly muss gestehen: Keine Chance gegen Hamilton

Vorher konnte der AlphaTauri-Fahrer rundenlang den schnelleren Mercedes von Lewis Hamilton aufhalten, eher der Brite die zweite VSC-Phase nutzte, um auf neue Reifen zu wechseln. In der Folge war Hamilton im Schnitt eine Sekunde pro Runde schneller und damit für Gasly nicht mehr zu halten.

"Wenn wir aber mit den Mercedes kämpfen, dann machen wir unsere Sache richtig. Und jetzt müssen wir weiter Druck machen und alle Möglichkeiten nutzen, die wir kriegen", so der Franzose, der betont, gegen Hamilton keine Chance gehabt zu haben.

"Ich habe es versucht, aber er war deutlich schneller auf frischen Reifen", sagt er. "Und wir hatten etwas früher gestoppt als geplant unter dem ersten virtuellen Safety-Car. Ich musste meinen Stint daher auf 41 Runden ausdehnen. Das war schon schwierig genug."

"Ich wusste also, ich würde ihn nicht halten können. Wir wollten nicht zu viel Zeit verlieren und uns die Reifen ruinieren. Interessant wäre es nur geworden, wenn wir auf den gleichen Reifen unterwegs gewesen wären. Ob er uns dann eingeholt hätte? Es hätte ein schönes Duell werden können."

Baku nur ein positiver Ausrutscher für AlphaTauri?

Auch wenn es am Ende nicht ganz für den vierten Platz gereicht hat, ist Gasly mit der Ausbeute in Baku zufrieden: "Im Endeffekt war es immer noch unser erstes Top-5-Ergebnis der Saison. Und wenn man unsere Performance zu Beginn des Jahres bedenkt, können wir damit extrem glücklich sein."

"In Barcelona war unsere wahre Form gut genug für P12 oder P13. Dieses Wochenende aber haben wir mit Mercedes gekämpft", freut sich der AlphaTauri-Pilot. Gleichzeitig weiß er, dass sein Team aufgrund der speziellen Streckencharakteristik in Baku überperformt haben könnte.

"Es kommt schon sehr auf die Strecke an. Wichtig für uns ist also, die Kurse zu identifizieren, auf denen wir mehr Chancen haben dürften als anderswo. Dort müssen wir unsere Punkteausbeute maximieren", erklärt Gasly.

Das Mittelfeld ist jedoch aktuell so eng, dass die Karten laut dem Franzosen an jedem Rennwochenende neu gemischt werden: "Im Qualifying konnte man ja schon sehen, wie viel zwei Zehntel ausmachen. Es gibt vorne den Kampf der Top 4, dann liegt ein Universum zwischen dem vierten und fünften Platz, aber von dort bis Platz 16 liegt alles innerhalb von drei Zehnteln."

Gasly glaubt nicht an Wiederholung in Kanada

Ein entscheidender Faktor wird somit die Weiterentwicklung des Autos sein, um sich im vorderen Mittelfeld etablieren zu können. Laut Gasly habe man bei AlphaTauri schon Updates in Planung, die aber nicht sofort an das Auto kommen werden.

"Wir werden in nächster Zeit einige Upgrades bringen", bestätigt er. "Weil auch andere Teams Updates bringen, wird sich das Mittelfeld immer verschieben." Für das kommende Rennen in Kanada erwartet er jedoch wieder eine Rückkehr zur Norm für AlphaTauri.


"Es gibt dort definitiv mehr mittelschnelle Kurven als hier, was uns nicht in die Karten spielt. Auf dem Papier sollte es also schwieriger werden, aber hoffentlich sind die Zahlen falsch und wir haben eine gute Pace."

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