• 15.01.2007 16:24

Gascoyne tritt verbal auf Toyota ein

Wie erwartet ist die tickende Zeitbombe nun doch geplatzt, hat Mike Gascoyne seinen Ex-Arbeitgeber Toyota in einem Interview hart kritisiert

(Motorsport-Total.com) - Als Mike Gascoyne im Vorjahr das Toyota-Team verließ, war allen Beobachtern klar, dass die offizielle Version von der einvernehmlichen Trennung nur ein Märchen sein kann. Daher war es im Grunde genommen auch nur noch eine Frage der Zeit, bis der britische Konstrukteur verbal auf seinen Ex-Arbeitgeber eintreten würde, was nun passiert ist.

Titel-Bild zur News: Mike Gascoyne

Gascoyne hat sein Schweigen gebrochen und verbal auf Toyota eingetreten

In einem Interview mit dem Fachmagazin 'F1 Racing' ließ Gascoyne kein gutes Haar an Toyota, wobei er vor allem am Management Kritik übte. Es sei nämlich die Schuld der Funktionäre, dass die sportlichen Erfolge trotz des größten Budgets der Formel 1 noch immer ausständig sind: "Wenn sie weiterhin ihre jetzige Firmenphilosophie verfolgen, dann werden sie zur Hölle noch mal nie Land sehen", erklärte der Neo-Spyker-Konstrukteur.#w1#

Allerdings sind in seinen Augen nicht unbedingt die Chefs des Toyota-Konzerns in Japan für das Versagen verantwortlich, sondern die Leute in Köln, also Teampräsident John Howett und Co. Gascoyne: "Der Stil, den sie haben, wird in Köln festgelegt. Es ist das hochrangige Management in Europa, das all die Fehlentscheidungen getroffen hat. Ich bin überrascht, dass sie überhaupt noch dort arbeiten", gab er zu Protokoll.

Außerdem konnte er sich einen weiteren Seitenhieb nicht verkneifen: "Wenn man Performance gegen Budget abwiegelt, dann ist Toyota vielleicht das am wenigsten effiziente Team in der Formel 1", so Gascoyne, der in Köln den Spitznamen "Bulldogge" hatte. Genaues zum Toyota-Budget ist freilich nicht bekannt, von ehemaligen Mitarbeitern hat 'F1Total.com' jedoch erfahren, dass pro Jahr etwa 400 Millionen ausgegeben werden.