Gascoyne erwartet 2006 den ersten Sieg für Toyota

Schon dieses Jahr hätte Toyota laut Technikchef Mike Gascoyne WM-Dritter werden müssen, nächstes Jahr soll aber der erste Sieg her

(Motorsport-Total.com) - Mit 88 WM-Punkten landete Toyota 2005 auf dem vierten WM-Platz bei den Konstrukteuren - zwölf Zähler hinter Ferrari, aber 22 vor dem BMW WilliamsF1 Team. Außerdem verbuchten die Japaner die ersten fünf Podestplätze in der Formel 1 auf ihrem Konto. Das positive Saisonfazit wird also lediglich dadurch getrübt, dass am Ende doch wieder kein Sieg dabei heraussprang.

Titel-Bild zur News: Mike Gascoyne

Zufrieden mit der Saison 2005, aber schon hungrig für 2006: Mike Gascoyne

Technikchef Mike Gascoyne will dies aber schon 2006 nachholen: "Wir müssen beginnen, einige Rennen zu gewinnen", kündigte er gegenüber der Nachrichtenagentur 'Reuters' an. "Wir wurden Vierter in der Weltmeisterschaft, aber wir hätten eigentlich Dritter werden müssen. Ohne Indianapolis hätten wir das auch aus eigener Kraft geschafft. Zumindest in den letzten vier oder fünf Saisonrennen waren wir schnell genug dafür."#w1#

Der Brite sprach damit jene 18 Punkte an, die Ferrari beim Skandalrennen in Indianapolis, als alle Michelin-Teams - also auch Toyota trotz Jarno Trulli auf Pole Position - auf den Start verzichten mussten, quasi geschenkt bekam. Außerdem glaubt er, dass "mit ein bisschen Glück" der erste Sieg gelungen wäre: "Wenn Alonso in ein paar Rennen ein Motorenproblem gehabt hätte, wäre das drin gewesen. So müssen wir diesen Schritt nächstes Jahr machen", erklärte Gascoyne.

Außerdem äußerte er sich lobend über beide Fahrer: "Jarno kam in so einen Rhythmus, in dem er ein Rennen gut beendete, dann im Qualifying eine gute Ausgangsposition hatte und wieder ein gutes Rennen fuhr. Erst als ihn Takuma Sato abgeschossen hat, legte er Ende des Jahres den Rückwärtsgang ein", haderte er mit der unglücklichen Kollision Trullis mit dem BAR-Honda-Piloten in der Schikane vor Start und Ziel beim Grand Prix von Japan.

"Bei Ralf (Schumacher; Anm. d. Red.)", fuhr der 42-Jährige fort, "war es genau andersherum: Er hatte nicht die Höhen im Qualifying wie Jarno, aber in den letzten paar Rennen legte er einige solide Qualifyings hin. Er ist aber ein guter Rennfahrer, wenn es einmal läuft. Wenn er eine Chance riecht, ist er sehr konstant. Als das Auto gut war und er seinen Job machen musste, hat er das sehr gut getan. Aber es haben beide Fahrer viele Punkte geholt - ein großartiges Resultat für das Team."

Nach drei eher schleppenden Jahren in der Königsklasse des Motorsports hat sich Toyota - übrigens das Team mit dem größten Budget - damit endlich an der Spitze etabliert, was auch unbedingt notwendig war, denn eine weitere schlechte Saison hätte der Vorstand in Japan angesichts der fürstlich bezahlten Fahrerpaarung Schumacher/Trulli wohl kaum akzeptiert. So muss man nur noch den Beweis erbringen, dass auch der letzte Schritt gelingen kann.