Gascoyne denkt mit Spyker nicht an Siege

Mike Gascoyne will mit dem Spyker-Team nach vorne kommen, Siege aus eigener Kraft hält er mittelfristig aber für ausgeschlossen

(Motorsport-Total.com) - Was Colin Kolles in den vergangenen Monaten aus dem einst maroden Jordan- beziehungsweise MF1-Racing-Team gemacht hat, kann sich durchaus sehen lassen - und unter dem Namen Spyker soll dieser Aufwärtstrend 2007 weiter fortgesetzt werden. Einen maßgeblichen Beitrag dazu könnte Mike Gascoyne leisten.

Titel-Bild zur News: Mike Gascoyne

Mike Gascoyne ist der Hoffnungsträger des neuen Spyker-Formel-1-Teams

Der renommierte Konstrukteur, der zwar eher als Technischer Direktor denn als klassischer Designer gilt, soll auf dem Papier James Key in der Fabrik in Silverstone unterstützen, wird effektiv aber vermutlich die Leitung der Technikabteilung übernehmen. Dies ist für Spyker der wahrscheinlich positivste Faktor in Sachen Zukunftsplanung, denn auch nach seiner Entlassung bei Toyota gilt Gascoyne als einer, der ein Team voranbringen kann.#w1#

Allerdings will er momentan keine allzu hohen Erwartungen zulassen: "Nächstes Jahr wird es schwierig, aber danach könnten wir ein gutes Mittelfeldteam werden", erklärte er gegenüber dem britischen Fachmagazin 'Autosport'. "Wir haben ein umfangreiches Paket an Regeländerungen für 2008 und sollten diese umgesetzt werden, könnten sich Möglichkeiten bieten - genau wie 2005 bei Toyota, als die Aerodynamikregeln geändert wurden."

Den Beweis, einen großen Rennstall wie Toyota zu Siegen führen zu können, ist Gascoyne bisher noch schuldig geblieben, bei verhältnismäßig kleinen Operationen hat er aber jeweils voll eingeschlagen: erst bei Tyrrell, dann bei Jordan, wo er Heinz-Harald Frentzen 1999 eine der Hauptrollen im WM-Kampf verschaffte, und schließlich als Wegbereiter im damals noch verhältnismäßig überschaubaren Benetton- beziehungsweise Renault-Team.

Nun will er mit Spyker ähnliche Erfolge feiern: "Die Herausforderung wird sein, zu sehen, wie weit nach vorne wir kommen können", gab der 43-Jährige zu Protokoll. "Wir sind eine schlanke und effiziente Operation. Für mich ist es so, als würde ich zu meinen Wurzeln zurückkehren. Ich werde einige Zeit damit verbringen, die Probleme des Teams zu begutachten, und dann werden wir eben diese aggressiv angehen."