Gascoyne: "Brauchen Kostenkontrolle"
Force-India-Technikchef Mike Gascoyne über die Probleme der unabhängigen Teams und den Sparkurs für die Zukunft
(Motorsport-Total.com) - Es ist die Notbremse für den Testwahn in der Formel 1 gewesen und sorgt nun dafür, dass die Sommerpause tatsächlich in einigen Fällen der leichten Erholung dient: die Testbeschränkung in der Königsklasse. Ursächlich für die Einführung war die Reduzierung der horrenden Kosten, zumindest mit leidlichem Erfolg. Nach Ansicht von Force-India-Technikchef Mike Gascoyne ist dies der richtige Weg, den die Formel 1 noch konsequenter beschreiten sollte.

© Force India
Mike Gascoyne fordert weitere Einschränkungen im Formel-1-Testbetrieb
So könne den privaten Teams das Überleben ermöglicht werden, sagte Gascoyne gegenüber 'autosport.com': "Die Hersteller verstehen, dass sie die unabhängigen Teams brauchen. Sonst würden vielleicht fünf Hersteller gegeneinander fahren und das würde niemanden interessieren." Ebenso wie FIA-Chef Max Mosley, ist auch den Teams klar, dass eine weitere Reduzierung der Kosten im Zentrum der Bemühungen stehen muss. Die neu gegründete Teamvereinigung FOTA soll entsprechende Reglement-Vorschläge einreichen.#w1#
"Ich denke wir brauchen eine weitere Testbeschränkung", sagte Gascoyne. "Wir sollten nicht mehr während der Saison testen und die Motoren sollten noch länger halten. Das wird die Kosten senken und ich glaube, niemand kann ernsthaft Argumente dagegen finden." Zur angedachten Budgetdeckelung sagte der Techniker: "Die Formel 1 braucht eine Kostenkontrolle, aber wie man das erreicht, ist mir nicht klar. Wir haben Motoren, die zwei Rennen halten müssen. Vielleicht kann man das erweitern, denn alle können damit umgehen."
"Auf jeden Fall müssen die Teams in der Formel 1 kleiner werden. Zurzeit ist es ein unglaublicher Wettstreit. Wir qualifizieren uns mit gerade einmal zwei Sekunden Abstand auf die Topzeit und wir schaffen das mit 120 Millionen Dollar. Warum geben Teams also 500 Millionen Dollar aus? Man kann offenkundig eine interessante Serie gestalten mit Autos, die vor drei oder vier Jahren vorne waren."
Für Gascoyne steht eines sicher fest: Die privaten Rennställe müssen von den mächtigen Herstellern nicht nur gewollt sein, sondern auch Unterstützung bekommen - ebenso wie Mosley es drastisch gefordert hat: "Die Formel 1 muss sicherstellen, dass die Teams wettbewerbsfähig sind und sich Motoren und Antriebsstränge für akzeptable Preise kaufen können. Aber wird das tatsächlich passieren? Wer weiß das schon."

