• 17.02.2005 13:50

  • von Marco Helgert

Gascoyne: Ähnliches Abtriebsniveau wie 2004

Der Technikchef von Toyota ist mit den Verbesserungen am TF105 zufrieden, möchte aber noch keine Standortbestimmung durchführen

(Motorsport-Total.com) - Toyota überraschte in dieser Testwoche auf dem 'Circuit de Catalunya' die Konkurrenz. Die Kölner schickten einen aerodynamisch generalüberholten TF105 auf die Strecke, der kaum Ähnlichkeiten mit dem Fahrzeug der vergangenen Wochen hat. Auch wenn Jarno Trulli an den ersten beiden Testtagen im neuen Auto kaum auf schnelle Rundenzeiten kam, so ist man im Toyota-Lager zufrieden mit den Veränderungen.

Titel-Bild zur News: Mike Gascoyne

Mike Gascoyne ist mit dem ersten Eindruck der neuen Aerodynamik zufrieden

"Das Auto hat das gleiche Monocoque, den gleichen Motor, das gleiche Getriebe und die gleichen Aufhängungen, aber alle Aerodynamikteile sind neu", erklärte Toyotas Technikchef Mike Gascoyne gegenüber 'Autosport'. "Einige neue Teile werden noch für Melbourne gebaut, es ist also nicht einmal die komplette neue Aerodynamik."#w1#

Dabei offenbarte der Engländer ein Detail, das angesichts der Testergebnisse in den vergangenen Wochen kaum verwundert. "Beim Abtrieb haben wir in etwa wieder das Niveau, was wir im vergangenen Jahr hatten", so Gascoyne. "Die Gesamtleistung des Autos ist nicht sehr unterschiedlich." Die Beschneidung der Aerodynamik hat also einen weitaus kleineren Effekt als von der FIA erhofft.

Eine Einschätzung der Leistungsfähigkeit des "endgültigen TF105", wie Gascoyne die neue Version nennt, fällt derzeit nicht leicht. "Es ist zu früh, um hier irgendwelche Schlüsse zu ziehen", erklärte er. "McLaren und Renault sind momentan wohl die stärksten Michelin-Teams. Ich hoffe, dass wir recht nah dran sind. Wir müssen abwarten, wie es sich darstellen wird, aber ich bin recht zuversichtlich."

Das neue Auto solle zudem auch die bisherigen Probleme von Ralf Schumacher zumindest zum Teil ausmerzen. "Ich denke, dass er die Verbesserung mögen wird", so Gascoyne. "Jarno spürte, dass der Frontbereich stärker ist." Das lästige Untersteuern, womit Ralf Schumacher Probleme hatte, könnte damit eingedämmt werden. Ein grundsätzliches Problem der 2005er Autos wird aber bleiben.

"Die 2005er Autos sind von Natur aus instabil, wenn man mittelschnelle und schnelle Kurven anbremst", fuhr er fort. "Sie werden dann sehr leicht, das ist die Charakteristik mit der veränderten Aerodynamik, das war unvermeidlich. Man muss jedoch immer anzweifeln, ob das Problem unumgänglich ist. Ich denke, es wird sich von Strecke zu Strecke ändern. In Valencia kann man schnelle Runden fahren, hier in Barcelona dauert es fünf Runden, bis die Reifen ordentlich arbeiten."