Gallagher plädiert für Aggressionsbewältigung

Ex-Cosworth-Geschäftsführer Mark Gallagher erklärt, warum sich die meisten Fahrer an Fernando Alonso ein Beispiel nehmen sollten

(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von Europa in Valencia haben die Formel-1-Piloten jede Menge Kleinholz produziert, sodass Mark Gallagher den Teams nun vorschlägt, ihre Fahrer in Aggressionsbewältigungs-Kurse zu schicken. Valencia habe einige gute Beispiele dafür geliefert, "wie die Fahrer grundlegende Regeln ihres Engagements und ihre Verantwortung gegenüber den Teams, die ihre Autos bauen, sowie den Sponsoren, die die Rechnungen zahlen, missachten", schreibt der ehemalige Cosworth-Geschäftsführer in seiner Kolumne auf 'GoCar.gr'.

Titel-Bild zur News: Mark Gallagher

Mark Gallagher hat früher auch für die Teams Red Bull und Jordan gearbeitet

Seine Idee von speziellen Verhaltenskursen sei vernünftig, "denn in dem Moment, in dem die Fahrer ihr natürliches Talent durch Emotionen verschleiern, sehen sie unweigerlich ziemlich dumm aus. Jeder weiß, dass du ein Rennen nicht in der ersten Kurve gewinnst, und gleichzeitig ist es Aufgabe des Rennfahrers, das Rennen so schnell wie möglich zu beenden. Aber auf das Beenden kommt es an."

Gallagher zählt rückblickend auf Valencia die Kollisionen zwischen Jean-Eric Vergne und Heikki Kovalainen, an der eindeutig Vergne schuld war, sowie zwischen Pastor Maldonado und Lewis Hamilton, für die die Rennkommissare Maldonado verurteilt haben, auf. Aber: "Die Kollision hätte beidseitig verhindert werden können", findet Gallagher. "Hamiltons Aufgabe war, dem Kolumbianer auszuweichen und ins Ziel zu kommen."

Ein Paradebeispiel für einen besonnenen Fahrer sei WM-Leader Fernando Alonso: "Als Ferrari schlecht in die Saison gestartet ist, hätte ihm jeder verziehen, wenn er wütend und emotional gewesen wäre, aber stattdessen arbeitete er mit dem Team daran. Diese Reife hat ihm zwei Siege, die WM-Führung und 20 aufeinanderfolgende Zielankünfte in den Punkten eingebracht. Davon sollten sich andere eine Scheibe abschneiden", so Gallagher.