Für Schumacher zählt in Silverstone nur ein Sieg
Wegen der prekären WM-Situation und weil es die beste Antwort auf Monaco wäre, möchte Michael Schumacher in Silverstone unbedingt gewinnen
(Motorsport-Total.com) - Auch wenn es kaum jemand wirklich wahrhaben will, steht Michael Schumacher in der Fahrer-WM nach nur sieben von insgesamt 18 Rennen schon einigermaßen unter Zugzwang: Der Ferrari-Pilot hat 21 Punkte Rückstand auf Fernando Alonso - und würde damit bei lauter eigenen Siegen und zweiten Plätzen seines Kontrahenten erst beim Saisonfinale in Brasilien die Gesamtführung übernehmen.

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Michael Schumacher braucht für den WM-Kampf einen Sieg in Silverstone
Ein Sieg in Silverstone ist also mehr oder weniger Pflicht für den siebenfachen Weltmeister, wenn er seinem Lebenslauf 2006 einen achten WM-Titel hinzufügen möchte. Die Chancen stehen auch gar nicht schlecht, schließlich war der Ferrari 248 F1 in den vergangenen Wochen das schnellste Auto der Formel 1, wie Schumacher mit seinem neuen Streckenrekord bei den Testfahrten in Barcelona in der vergangenen Woche eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte.#w1#
Schumacher freut sich auf die Herausforderung Silverstone
Jetzt freut er sich auf den bevorstehenden Grand Prix: "Silverstone ist eine der großen Traditionsstrecken unseres Sports. Ich bin dort immer gerne gefahren, und auch dieses Mal freue ich mich auf diesen Kurs. Eine tolle Strecke, die ein feines Händchen bei der Abstimmung erfordert, denn sie verlangt eine sehr gute Balance. Solche Aufgaben mag ich, und ich bin mir sicher, dass wir in dieser Hinsicht mit unserem Auto gut zurechtkommen werden", so der 37-Jährige.
Seine Erinnerungen an Silverstone sind übrigens gemischt: Drei Siegen und vier Podestplätzen stehen die Disqualifikation wegen Ignorierens schwarzer Flaggen im Jahr 1994, die Kollision mit Lokalmatador Damon Hill 1995 und vor allem der schwere Unfall von 1999 gegenüber, nachdem er wegen mehrerer Beinbrüche monatelang pausieren und bei Ferrari seinem damaligen Teamkollegen Eddie Irvine das WM-Feld überlassen musste.
Popularität auf der Insel hält sich in Grenzen
Aufgrund seiner Auseinandersetzungen mit Hill in den 90er Jahren ist Schumacher in Großbritannien übrigens nicht allzu beliebt, obwohl er selbst unheimlich gerne im Mutterland des Motorsports fährt: "Was mir an Silverstone auch gefällt ist, dass die Anhänger dort sehr fachkundig sind, dass es Leute sind, die den Rennsport schätzen und gut kennen. Da möchte man automatisch eine gute Leistung zeigen", erklärte er.
"Wir haben uns aber natürlich auch wegen der aktuellen WM-Situation viel vorgenommen. Ganz klar: Wir müssen Boden gutmachen - und wir sind fest entschlossen, damit schon in Silverstone zu beginnen! Die Tests in der vergangenen Woche haben uns erneut vorangebracht, daher können wir für das Wochenende zuversichtlich sein. Unser Ziel jedenfalls steht außer Frage: Wir fahren nach Silverstone, um zu gewinnen", kündigte Schumacher abschließend an.

