'GPDA'-Meeting in Silverstone zu den Monaco-Vorfällen
Die Fahrergewerkschaft 'GPDA' erwartet bei dem Treffen eine Stellungnahme von Michael Schumacher - muss der Deutsche als Direktor zurücktreten?
(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher hat die Ereignisse rund um seine Streckenblockade im Qualifying von Monaco bereits abgehakt und blickt auf das nächste Rennen in Silverstone voraus. Doch für einige der übrigen Fahrer ist durch die Bestrafung des siebenfachen Weltmeisters, die der Ferrari-Pilot durch die Rückversetzung auf den letzten Startplatz in Monaco ja bereits ausgestanden hat, längst nicht alles vergessen.

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Michael Schumacher soll gegenüber den Fahrern erneut Stellung beziehen
Wie sich bereits in den vergangenen Tagen abgezeichnet hat, wird sich auch die Fahrergewerkschaft 'GPDA' in Silverstone erneut mit den Vorfällen auseinandersetzen. Bereits im Rahmen des Monaco-Wochenendes wurden im Fahrerlager Stimmen laut, die eine Absetzung Schumachers als einer der Direktoren der 'GPDA' forderten. Einige Piloten drohten gar bereits offen mit ihrem Austritt aus der Gewerkschaft, sollte Schumacher seinen Posten behalten.#w1#
Bleibt Schumacher einer der 'GPDA'-Direktoren?
Die Glaubwürdigkeit des Deutschen habe zu stark gelitten, schließlich setze sich die Gewerkschaft für Belange der Sicherheit ein, Schumacher habe durch seine Aktion jedoch die Sicherheit seiner Kollegen leichtfertig gefährdet. Fahrermanager Julian Jacobi brachte gar eine entsprechende Unterschriftenliste in Umlauf. Die meisten Fahrerkollegen Schumachers hatten sich kritisch über das Verhalten des Deutschen geäußert. Besonders sauer stieß einigen Piloten dabei offenbar auf, dass gerade Schumacher in einem Meeting der Piloten vor dem Grand-Prix-Wochenende in Monaco die Fairness aller Fahrer vor allem im Qualifying gefordert hatte.
Trotz des Schuldspruches durch die Rennleitung und der vorherrschenden Meinung im Fahrerlager, Schumacher habe seinen Ferrari absichtlich in der Rascasse-Kurve abgestellt, blieb der 37-Jährige bislang bei seiner Aussage, es habe sich lediglich um einen Fahrfehler gehandelt. Bei dem Treffen der Fahrer im Rahmen des Grand Prix von Großbritannien wollen die Piloten Schumacher nun offenbar zur Rede stellen und den Deutschen fragen, was im Qualifying wirklich geschehen ist.
Fahrer wollen Schumacher zur Rede stellen
"Ja, in Silverstone wird es ein Treffen der Fahrer geben, und man wird Michael diese Frage stellen", erklärte Jarno Trulli, ebenfalls 'GPDA'-Direktor, gegenüber 'autosport.com'. So möchte man Schumacher die Chance geben, unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Vorfälle aus seiner Schicht zu schildern, um anschließend über das weitere Vorgehen beraten zu können.
"Als 'GPDA'-Mitglied will ich - genauso wie andere Fahrer - ihn danach fragen, ganz ohne Polemik, ohne Spekulationen, einfach eine Diskussion unter Fahrern führen", schilderte Trulli sein Anliegen. "Ich fühle noch genauso wie in Monaco. Und eines ist ganz offensichtlich: Er kann den Medien erzählen was er will, aber bei den Fahrern kann er das nicht tun", zeigte sich der Toyota-Pilot überzeugt.
Schumacher selbst blickte dem Meeting heute jedoch gelassen entgegen, schließlich habe er bereits alles gesagt: "Ich denke nicht, dass die Fahrer deshalb mit mir sprechen müssen, denn wenn sie mit irgendjemandem sprechen müssen, dann wären das die Rennkommissare. Sie haben bereits mit mir gesprochen, und es wurde alles geregelt. Es ist nicht der Job der Fahrer, mich deshalb anzusprechen."

