• 02.03.2014 08:29

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Für mehr Quali-Action: Zusätzliche weiche Reifen

Um dem Reifensparen im Qualifying ein Ende zu setzen, wollen die Verantwortlichen für die Top 10 in Q3 einen zusätzlichen weichen Reifensatz ausgeben

(Motorsport-Total.com) - Nicht fahren ist besser als eine schnelle Runde hinzulegen. Diesem Motto schienen sich manche Piloten im Formel-1-Qualifying verschrieben zu haben. Doch damit soll nun Schluss sein. Denn laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' haben die Verantwortlichen vor, die Reifenregeln etwas zu modifizieren. Zusätzliche weichere Pneus sollen die Teams ab 2014 zu mehr Fahrbetrieb verleiten.

Titel-Bild zur News: Pirelli Rifen Tyres

Die besten Zehn der Qualifikation sollen einen zusätzlichen Reifensatz bekommen Zoom

Der Hintergrund dieser Maßnahme liegt auf der Hand: Wenn in der für die Vergabe der Pole-Position entscheidenden Teilsitzung Q3 nur rund die Hälfte der zehn Teilnehmer einen ernsthaften Anlauf auf eine schnelle Runde wagt, dann macht sich das nicht gut im Fernsehen. Die Fans begeistert dieses Nichtfahren schon gleich zweimal nicht. Und nun liegt ein interessanter Vorschlag auf dem Tisch.

Dieser sieht vor, dass jeder Fahrer - wie bisher - mit je drei Reifensätzen der härteren und der weicheren Mischung in die Qualifikation geht. Änderungen gäbe es jedoch bereits für Q2: Denn die Top 10 dieser Einheit (also die Q3-Teilnehmer) müssten das Rennen auf den Reifen starten, mit denen sie in Q2 ihre persönlich beste Rundenzeit markiert haben. Bis 2013 war dafür die Q3-Zeit maßgeblich.

Durch die Neuregelung wäre es nicht mehr erforderlich, in Q3 die Reifen zu schonen oder gleich ganz aufzusparen, weil diese nicht als Startreifen im Rennen herhalten müssten. Die Verantwortlichen wollen aber noch einen Schritt weiter gehen und den Q3-Piloten für die finale Teilsitzung einen zusätzlichen Satz der weicheren Reifen geben, der nach der Session zurückgegeben werden muss.

Abstimmung innerhalb weniger Tage

Das soll die Fahrer dazu motivieren, zwei Anläufe auf schnelle Runden zu unternehmen. Oder, falls ein Pilot auf dem Weg nach Q3 bereits sämtliche seiner drei weicheren Reifensätze aufgebraucht hat, die Chance bieten, nochmals mit frischen Pneus attackieren zu können. Jeder Q3-Fahrer hätte also mindestens einen neuen weicheren Satz zur Verfügung, den er nach dem Qualifying nicht mehr bräuchte.

Und es geht noch weiter: Auch die weiteren Piloten ab Rang elf sollen einen zusätzlichen weicheren Reifensatz erhalten, allerdings für die Nutzung im Grand Prix am Sonntag. Davon versprechen sich die Verantwortlichen etwas mehr Action im Mittelfeld. Gleichzeitig würde dies die Punktechancen der Formel-1-Fahrer erhöhen, die im Qualifying den Einzug in die Q3-Sitzung knapp verpasst haben.

Doch das ist noch immer nicht alles, denn auch die Dauer der einzelnen Teileinheiten soll verändert werden. Um in Q3 auf sämtlichen Strecken im Kalender zwei Anläufe zu ermöglichen, wird diese Sitzung von zehn auf zwölf Minuten verlängert. Eingespart werden diese zwei Minuten bei Q1, das von 20 auf 18 Minuten verkürzt werden soll. So bliebe der Quali-Zeitrahmen von einer Stunde erhalten.

Die einzelnen Teilsessions der Formel-1-Qualifikation wären ab 2014 also 18, 15 und zwölf Minuten lang. In Q3 gäbe es zusätzliche Reifen der weicheren Mischung für alle verbliebenen Piloten, im Rennen für sämtliche Fahrer ab Platz elf. Das ist zumindest der Plan. Eine finale Entscheidung wurde noch nicht getroffen. Diese soll bis zum Donnerstag mittels einer Faxabstimmung erfolgen. Die Teams müssen zustimmen, die Formel-1-Kommission ebenfalls und der Motorsport-Weltrat der FIA absegnen.