• 28.02.2006 13:47

  • von Kollmann/Nimmervoll

Für Ex-Formel-1-Fahrer Tarquini ist Räikkönen Favorit

Ex-Formel-1-Fahrer Gabriele Tarquini glaubt nicht an einen weiteren WM-Titel für Ferrari, sondern favorisiert Kimi Räikkönen und dessen "Silberpfeil"

(Motorsport-Total.com) - In zehn Tagen beginnt in Bahrain das erste Freie Training zur Formel-1-Saison 2006. Als großer Favorit geht Titelverteidiger Fernando Alonso in die diesjährige Weltmeisterschaft, doch Ex-Grand-Prix-Pilot Gabriele Tarquini rechnet eher mit dem McLaren-Mercedes-Team und Kimi Räikkönen.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini

Gabriele Tarquini geht dieses Saison in der Tourenwagen-WM an den Start

"Die Performance von McLaren ist besser als bei allen anderen, aber sie haben die Zuverlässigkeit noch nicht hundertprozentig im Griff. Räikkönen ist mein WM-Tipp", erklärte der Italiener vergangene Woche am Rande der Präsentation eines Videospiels in Mailand. Tarquini glaubt, dass die "Silberpfeile" ihren beeindruckenden Speed aus dem Vorjahr mitnehmen können, während er den anfänglichen Problemen mit dem neuen V8-Motor keine allzu große Bedeutung beimisst.#w1#

Michael Schumacher traut der 43-Jährige keinen achten Titel zu: "90 Prozent der Fans in Italien, der Tifosi, drücken Ferrari die Daumen. Ich denke, es wird für Ferrari sehr schwierig, ganz vorne zu landen", sagte er. "Allerdings rechne ich schon damit, dass sie sich verbessern werden, denn die Reifenregel erlaubt es ihnen, das Bridgestone-Wissen von 2004 wieder anzuwenden. Das wird ihnen schon helfen, aber McLaren, Renault und auch Honda machen einen stärkeren Eindruck."

"Der Unterschied zwischen einem schnellen und einem sehr schnellen Auto beträgt vielleicht zwei bis drei Zehntelsekunden." Gabriele Tarquini

Allzu viel könne man aus den Testzeiten jedoch nicht herauslesen: "Die schnellsten Autos sehen sehr ähnlich aus, daher ist es sehr schwierig, sie von außen einzuschätzen. Der Unterschied zwischen einem schnellen und einem sehr schnellen Auto beträgt heutzutage vielleicht zwei bis drei Zehntelsekunden. Das kann man vom bloßen Hingucken nicht erkennen", so Tarquini, der 1989 in Mexiko als Sechster sogar einmal in die Punkteränge gefahren ist.

Beiläufig erwähnte der 38-fache Grand-Prix-Teilnehmer außerdem, dass die Formel 1 durch Boxenstopps seiner Meinung nach nicht attraktiver wird. Vielmehr sollte man wieder mehr Wert auf die fahrerische Leistung legen: "Als Fahrer braucht man heutzutage in der Formel 1 ein gutes Auto, um vorne mitmischen zu können. Die Performance kommt nur noch zu 20 Prozent vom Fahrer, aber zu 80 Prozent vom Auto", gab er abschließend zu Protokoll.