• 07.05.2006 13:55

Fünf Deutsche träumen von Schumacher

Markus Winkelhock, Adrian Sutil, Timo Glock, Michael Ammermüller und Sebastian Vettel haben das gleiche Ziel: sie wollen in die Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Sie heißen Markus, Adrian, Timo, Michael und Sebastian und haben alle den gleichen Traum: bald in einem Atemzug mit Michael und Ralf Schumacher, Nick Heidfeld und Nico Rosberg genannt zu werden.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil träumt wie viele weitere Deutsche von der Formel 1

In Markus Winkelhock, Adrian Sutil, Timo Glock, Michael Ammermüller und Sebastian Vettel steht gleich eine Hand voll deutscher Fahrer an der Schwelle zur "Königklasse" und durfte beim Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring schon mal in den verschiedensten Rollen rund um die Formel 1 Eigenwerbung betreiben.#w1#

Am nächsten dran sind im Moment Markus Winkelhock (25/Berglen-Steinach) und Adrian Sutil (23/Gräfelfing). Sie gehören zum Testteam von Midland und teilen sich mit weiteren Konkurrenten die Einsätze als Freitagsfahrer. Winkelhock, Sohn des 1985 tödlich verunglückten Formel-1-Piloten Manfred Winkelhock, durfte in diesem Jahr schon in Bahrain und Australien ran, Sutil feierte in der Eifel seine Premiere und ließ mit Rang 10 aufhorchen.

"Es geht mir darum, zu zeigen, was ich kann. Das Team hat mir gratuliert", sagte Sutil und hofft auf mehr als nur noch einen weiteren Einsatz: "Magny-Cours ist fix, aber jetzt muss ich bei Teamchef Colin Kolles betteln gehen, vielleicht geht ja noch was." Parallel fährt Sutil, 2005 Vize-Meister in der Formel-3-Euroserie, noch Rennen in der japanischen Formel 3, in einem Werksteam von Midland-Motorenlieferant Toyota.

Winkelhock macht es ein bisschen anders und fährt neben den Einsätzen für Midland nur einzelne Rennen, wie am Sonntag als Gaststarter im Porsche Supercup, wo er Elfter wurde. Er wird bei Midland auf jeden Fall in Hockenheim noch mal im Cockpit sitzen und spekuliert wie Sutil auf weitere Berufungen. Gedanken über die Konkurrenz aus dem eigenen Land macht er sich nicht so viele. "Es sind viele deutsche Fahrer auf dem Sprung. Aber ich muss auf mich schauen und mein eigenes Ding machen", sagte er dem 'sid'.

Schon mal in der Formel 1 war Timo Glock (24/Wersau), der 2004 für Jordan vier Rennen fuhr und bei seinem ersten Grand Prix in Montreal sogar zwei WM-Punkte holte. Nach einem erfolgreichen Abstecher in die US-Cart-Serie, wo er den Titel des besten "Rookies" gewann, fährt er in diesem Jahr in der GP2-Serie, aus der Nico Rosberg (Wiesbaden) als Meister den Sprung ins Formel-1-Cockpit von Williams geschafft hat.

Glock ist zurückgekommen, weil er in der GP2 im Rahmenprogramm der Formel 1 auf sich aufmerksam machen kann. "Es ist nicht gerade ein Vorteil, dass so viele Deutsche da sind. Es sollte in Zukunft sicher nicht jeder Formel-1-Fahrer aus Deutschland kommen", sagte Glock dem 'sid': "Es kommt auf gute Kontakte an und darauf, im richtigen Moment den richtigen Weg einzuschlagen."

Zumindest gute Förderer weiß Michael Ammermüller (20/Pocking) im Rücken. Der Bayer gehört zum großen Föderkader von Red Bull und fährt wie Glock in dieser Saison GP2 - bislang mit mehr Erfolg. Ein Sieg in Valencia und ein zweiter Platz in Imola stehen zu Buche, in der Eifel reichte es dagegen nach einem taktischen Fehler seines Teams nur zu einem mageren Pünktchen. Für den Sprung nach ganz oben "muss man die richtigen Leute kennen und Glück haben", weiß auch Ammermüller, der an der GP2 auch die Nähe zur Formel 1 schätzt: "Hier lernt man einfach mehr Strecken kennen."

Am besten behütet ist im Moment das "Nesthäkchen" Sebastian Vettel (18/Heppenheim). Der Hesse wird gemeinsam von Red Bull und BMW gefördert und fährt zudem in der Formel 3 mit Mercedes-Motoren. Nach dem Abitur, für das er noch zwei mündliche Prüfungen ablegen muss, will er sich in der Formel 3 den Titel schnappen und danach vorsichtig weitersehen.

Auf dem Nürburgring war Vettel für BMW im Pit Lane Park für die Fans im Einsatz, fuhr Demo-Runden in seinem früheren Meisterauto aus der Formel BMW - und hatte den Formel-1-Boliden immer im Blick: "In der Formel 1 zu fahren, Rennen zu gewinnen und Weltmeister zu werden, das ist ein Traum."