Fry hadert mit den Zukunftsentwicklungen
Der BAR-Honda-Teamchef kann sich nicht mit allen Beschlüssen der Formel-1-Komission anfreunden und fordert weitere Untersuchungen
(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Teams werden auch in Zukunft mit immer wieder neuen Problemstellungen konfrontiert werden, die es zu lösen gilt. In der kommenden Saison halten die 2,4-Liter-V8-Motoren Einzug, spätestens ab dem Jahr 2008 sollen dann weitreichende Veränderungen die Formel 1 wieder attraktiver machen. Doch BAR-Honda-Teamchef Nick Fry bleibt kritisch.

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Nick Fry: "Neue Heckflügelregelung muss noch gründlich überdacht werden"
Zunächst aber gelte die Aufmerksamkeit den Veränderungen, die 2006 Einzug in die Formel 1 halten werden. "Wir werden die V10-Motoren weiterhin von unseren jüngeren Fahrern testen lassen, und auch Rubens wird anfangs unseren V10 fahren, damit er einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit des Teams erhält. Anschließend werden wir uns ganz auf den V8 konzentrieren", erklärte der Teamchef.#w1#
"Aus technischer Sicht wird es natürlich eine Menge zu tun geben, um sicherzustellen, dass der neue Motor leistungsstark und zuverlässig ist. Da liegt noch eine Menge Arbeit vor uns, bis die neue Saison beginnt", mahnte er. "In Bezug auf das Fahrwerk ist der V8 etwas kleiner, was besser für die Aerodynamik ist. Aber davon abgesehen bleibt eigentlich alles beim Alten."
Dies kann man vom Qualifying der Saison 2006 nicht behaupten. Nach langen Verhandlungen setzte sich ein Ausscheidungsqualifying durch, welches in drei Etappen stattfinden wird. "Wir finden das neue Qualifying-Konzept gut", so Fry. "Wir glauben, dass das Knockout-Format sehr viel Spaß bringen und für viel Action an den Samstagen sorgen wird. Außerdem wird die neue Regel die Startaufstellung revolutionieren, und das ist gut fürs Rennen."
Als Rückschlag empfindet der Engländer jedoch die Wiedereinführung der Reifenwechsel während der Rennen, "da die mit Michelin-Reifen fahrenden Teams einen deutlichen Vorteil gegenüber den Bridgestone-Teams haben, solange nur mit einem Satz Reifen gefahren werden darf". Dennoch vertraue er der "technischen Kompetenz von Michelin".
Auf Kritik stößt jedoch der Vorschlag des zweigeteilten CDG-Heckflügels, der das Überholen auf der Strecke ab 2008 wieder massiv vereinfachen soll. "Die neue Heckflügelregelung muss meines Erachtens noch gründlich überdacht werden", so Fry. "Wir sind einer der größten Befürworter der computergestützten Flussdynamik. Aber die Ergebnisse sind nur eine grobe Richtlinie und keine Lösung auf alle Antworten. Ich glaube, dass mehr Arbeit, weitere Modelle und Windtunneltests erforderlich sind, um sicherzustellen, dass dieses neue Heckflügelkonzept wirklich der richtige Weg ist."

