• 31.03.2006 06:45

  • von Marco Helgert

Fry: Barrichello benötigt noch Zeit

Rubens Barrichellos Situation bei Honda wird sich nicht über Nacht ändern, dennoch sei die Verpflichtung des Brasilianers ein Gewinn für das Team

(Motorsport-Total.com) - Rubens Barrichello kehrte vor der Saison 2006 Ferrari den Rücken, wollte endlich aus dem Schatten eines Michael Schumachers heraustreten und zum großen Erfolg ansetzen. Bisher aber lief es für den Brasilianer aber überhaupt nicht. Bei seinem neuen Team Honda ist Jenson Button fast immer der schnellere der beiden Fahrer, von Punkten war er zudem bisher weit entfernt.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello und Nick Fry

Nick Fry (rechts) glaubt daran, dass Barrichello zu seiner Form finden wird

Es falle ihm schwer, sich an die Michelin-Reifen und die Elektronik des Honda RA106 zu gewöhnen, gab Barrichello zu Protokoll. Die Führung des Honda-Teams erwartet indes keine schnellen Lösungen von Barrichellos Problemen, auch eine eingeschobene Testfahrt nach dem Großen Preis von Malaysia brachte keine Besserung.#w1#

"Nach langen Jahren mit einem bestimmten Auto und Reifen musste er schon viel lernen", so Honda-Teamchef Nick Fry. "Die Änderung ist groß, und auch wenn die Formel-1-Autos ähnlich aussehen, so funktionieren sie doch sehr unterschiedlich. Unsere Traktionskontrolle unterscheidet sich stark von der von Ferrari."

Die Anpassungsprobleme bestehen zudem schon seit seinem ersten Test für Honda. "Einige sagen, dass Rubens beim Testen keine Probleme hatte, sondern erst bei den Rennen, aber das ist nicht korrekt", so Fry. "Er hatte die Probleme von Anfang an. Die Rennen verstärken das Problem aber, weil der Wettbewerb härter ist."

Doch mittelfristig soll auch Barrichello mit dem RA106 Spitzenplätze einfahren können. "Ich denke, dass er sich verbessern wird. Wir können dabei versuchen, das System so zu gestalten, dass es in einer ihm vertrauten Weise arbeitet. Aber ich wäre überrascht, wenn diese Änderung über Nacht passieren würde. Das wird sich nur von Rennen zu Rennen verbessern."

Die Probleme hätten zudem keinen Einfluss auf den wertvollen Input, den Barrichello liefern kann. "Ich denke, dass er trotz seiner großen Erfahrung ein wenig hinterhinkt", so Hondas Technischer Direktor Geoff Willis. "Gut ist aber, dass er im Auto bei vielen Bereichen sehr sensibel ist. Das ist gut, denn so haben wir zum ersten Mal einen Top-Fahrer, der zu uns stößt und mehr Feedback darüber liefern kann, wo wir uns verbessern müssen."