Früher WM-Titel lässt Interesse an der Formel 1 sinken

(Motorsport-Total.com) - Für viele macht der Kampf um die Weltmeisterschaft den Reiz an der Formel 1 aus und dieser Reiz ist mit dem vorzeitigen Titelgewinn Michael Schumachers für diese Saison schon nach elf der 17 Rennen vorbei. Die TV-Sender bemerken das an rückläufigen Einschaltquoten. Schalteten zum Rennen auf dem Hockenheimring im vergangenen Jahr noch 11,26 Millionen Zuschauer bei 'RTL' ein, was einen Marktanteil von 63 Prozent ausmachte, feierten den Weltmeister Michael Schumacher ein Jahr später nur noch 9,04 Millionen TV-Zuschauer, was den Marktanteil auf 58,3 Prozent schrumpfen ließ ? ein Minus der Zuschauerzahlen um fast 20 Prozent.

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Alles schaut auf Michael Schumacher - oder?

In Italien fieberten ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr, als Michael Schumacher beim Großen Preis von Deutschland noch nicht Weltmeister war, weniger Formel-1-Fans mit. Der Fernsehsender 'RAI' meldete 2002 rund 10,11 Millionen Zuschauer, im letzten Jahr waren es 10,74 Millionen, ein Minus von mehr als 5,8 Prozent. Fast unverändert bei 3,1 Millionen Zuschauern blieb das Interesse beim britischen Sender ITV. Bei F1Total.com sank das Interesse an der Formel 1 in Hockenheim um rund 5 Prozent.

Offenbar erwarteten viele Formel-1-Fans in Deutschland schon vor dem Beginn der neuen Formel-1-Saison keine Überraschung bei der Vergabe des WM-Titels, hinzu kam, dass Rennen für Rennen klarer wurde, wer Weltmeister werden wird. Nur so ist zu erklären, dass im vergangenen Jahr im Schnitt 10,44 Millionen Fans einschalteten (55,4 Prozent Marktanteil), in diesem Jahr waren es bisher ? bei zu erwartenden weiter sinkenden Zuschauerzahlen ? im Schnitt 10,07 Millionen Zuschauer (54,2 Prozent Marktanteil). Während in Deutschland das Interesse im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent zurückging, sanken die Zahlen in Italien gar um 7,5 Prozent.

Die Tatsache, dass weder in Deutschland noch in Italien die Zuschauerzahlen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind zeigt, dass Erfolg nicht alles ist. Spannende Duelle aber auch Skandale ziehen die Fans an. Duelle hat es kaum gegeben, da Michael Schumacher und Ferrari zu dominant sind. "Positiv" wirkte sich die Stallorder von Österreich aus. Der britische TV-Sender 'ITV' meldete damals innerhalb von wenigen Minuten ein Plus von 300.000 Zuschauern.