• 02.08.2002 09:57

  • von Fabian Hust

Coulthard: Häkkinen war nur in guten Autos überragend

David Coulthard spricht über den Unterschied zwischen Häkkinen und Schumacher und warum er selbst nicht an Rücktritt denkt

(Motorsport-Total.com) - Sechs Jahre waren David Coulthard und Mika Häkkinen Teamkollegen bei McLaren-Mercedes. Im vergangenen Jahr brach Häkkinen mit seinen Leistungen stark ein, Coulthard übernahm bei den Silbernen das Ruder weil dem Finnen die Motivation abhanden gekommen war. "Ich wollte aber unbedingt noch zwei Rennen gewinnen: Silverstone und Indianapolis. Wie ich das noch geschafft habe, ist mir noch heute ein Rätsel", so der zweifache Formel-1-Weltmeister. In diesen beiden Rennen zeigte der "fliegende Finne" noch einmal, dass er immer noch der schnellere der beiden Fahrer war.

Titel-Bild zur News: Mika Häkkinen und David Coulthard auf dem Podium

Jahre behielt bei McLaren Häkkinen die Oberhand - letztes Jahr war DC stärker

Dass Mika Häkkinen im letzten Jahr teilweise nicht an alte Leistungen anknüpfen konnte, liegt laut Coulthard auch an der Tatsache, dass das Auto nicht ausreichend konkurrenzfähig war: "Das ist ein Unterschied, den man zwischen ihm und Michael Schumacher ausmachen kann, wenn Schumacher kein konkurrenzfähiges Auto hatte, gab er dennoch immer 100 Prozent. Aber man muss denjenigen bewundern, der stark genug ist, sich für einen Rücktritt zu entscheiden. Er hat erreicht, was er wollte und ist nun in seine nächste Lebensphase übergegangen", wird Coulthard in der britischen Presse zitiert.

David Coulthard findet es "enttäuschend", dass er sich nun nicht mehr gegen Häkkinen messen kann, denn für ihn war der Finne ein guter Maßstab, zumindest auf einem guten Auto: "Mir bleibt die Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit und da war er definitiv psychologisch überlegen und in Topform, wenn wir ein konkurrenzfähiges Auto hatten. Dieses Kapitel unserer Karriere ist nun abgeschlossen und jetzt schlagen wir das nächste auf. Ich bin immer noch hier und immer noch hungrig."

Ebenfalls ein wenig enttäuschend findet es David Coulthard, dass Mika Häkkinen keinen offiziellen Rücktritt gefeiert hat, sondern sich still und heimlich aus der Formel 1 zurückgezogen hat. Für "DC" selbst kommt ein Rücktritt noch nicht in Frage: "Ich freue mich, wenn er glücklich ist, aber ich hatte schon meine Zweifel, ob er den Rennbazillus so schnell verlieren kann, denn für mich ist der Rennbazillus so stark, dass ich es mir nicht vorstellen kann aufzuhören. Mika hat sich aber meiner Meinung nach im letzten Jahr als Fahrer verändert und er konnte nicht mehr alles geben, wie er das noch tun konnte, als das Paket ihm lag."

Ganz von der Bildfläche verschwindet Mika Häkkinen übrigens im wahrsten Sinne des Wortes nicht. Nach einem Bericht der 'Horizont' wird Mika Häkkinen zusammen mit Ehefrau Erja und Sohn Hugo in einem Werbespot für Mercedes zu sehen sein. Der Spot, der das 4Matic-System bewirbt, wird vom 5. August bis zum 25. September im Fernsehen zu sehen sein, außerdem gibt es Anzeigen in Fachzeitschriften.