Frentzen: "Schumacher setzt sich unter Druck"

Heinz-Harald Frentzen analysiert das Comeback von Michael Schumacher und rät dem Rekordchampion zu etwas mehr Gelassenheit auf der Strecke

(Motorsport-Total.com) - Beim Formel-1-Rennen in Singapur konnte sich Heinz-Harald Frentzen ein eigenes Bild von der aktuellen Situation machen. Als Sportkommissar unterstützte der Mönchengladbacher die FIA bei der Findung der gerechten Strafen. Dabei musste er auch ein Manöver seines langjährigen Rivalen Michael Schumacher beurteilen.

Titel-Bild zur News: Heinz-Harald Frentzen

Als Sportkommisar beließ es Frentzen bei einer Verwarnung für Schumacher

Eine Stellungnahme konnten die Kollegen der 'FAZ' Frentzen nicht entlocken: "Dazu darf ich nichts sagen. Wir haben einen Kodex, der mir vorschreibt, in der Öffentlichkeit Entscheidungen nicht weiter zu begründen", erklärt er und begründet, warum er sich auf den undankbaren Job eingelassen hat: "Ich mache das, weil wir als Fahrer vor zehn Jahren die Einbindung von ehemaligen Piloten gefordert haben."

"Jean Todt hat das im vergangenen Jahr umgesetzt. Als ich dann gefragt wurde, wollte ich mich nicht entziehen. Aber es ist kein dankbarer Job. Ich kann auch nicht behaupten, dass er mir Spaß macht", so der ehemalige Jordan-Pilot. Abgesehen von Schumachers übermotiviertem Manöver gegen Sergio Perez hat Frentzen auch Lob für das Comeback des Rekordweltmeisters übrig: "Ich bin der Meinung, dass Michael das gar nicht schlecht macht. Er gehört für mich, so wie er das momentan macht, zwar nicht zu den Allerbesten, aber noch immer zu den Topfahrern."

"Ihm fehlt nicht viel zu Nico Rosberg, und der ist top", berichtet Frentzen. "Michael gibt sich entspannter im Fahrerlager und bei den Interviews. Im Auto erscheint er mir im Moment noch eine Spur zu entschieden. Er scheint sich unter Druck zu setzen. Das erinnert mich an einige Situationen im Jahr seines ersten WM-Titels. Ich glaube, wenn er so fährt, wie er sich außerhalb des Autos gibt, also etwas relaxter, dann könnte es noch besser laufen."