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  • 13.07.2001 20:20

  • von Marcus Kollmann

Freitags-Pressekonferenz

Häkkinen, Irvine, Räikkönen, Dennis, Walkinshaw und Frank Williams auf der Freitags-Pressekonferenz

(Motorsport-Total.com) - Mika Häkkinen (McLaren-Mercedes), Eddie Irvine (Jaguar Racing), Kimi Räikkönen (Sauber-Petronas) sowie die Teamchefs Ron Dennis, Tom Walkinshaw und Frank Williams hießen die Gäste auf der Freitags-Pressekonferenz der FIA in Silverstone.

Titel-Bild zur News: Tom Walkinshaw

Tom Walkinshaw wird den neuen Motorenpartner erst später verraten

Frage: "Kimi, letzte Woche hattest du ein etwas merkwürdiges Wochenende in Zürich denke ich..."
Kimi Räikkönen: "Ja. Wir hatten zwei Tage PR-Arbeit und dann zwei weitere... irgendetwas Langweiliges."

Frage: "Was hast du dort gemacht, es gab ein Seifenkistenrennen oder so ähnlich habe ich gehört."
Räikkönen: "Ich war vor Ort. Für die Kinder, es war wirklich nett den kleinen Kindern zuzuschauen. Ich habe auch eines ihrer kleinen Autos ausprobiert, jedoch war ich nicht so gut, nicht sehr schnell."

Frage: "Eine Menge Leute bringen dich derzeit mit Ferrari in Verbindung. Was sagst du dazu?"
Räikkönen: "Das sind nur Gerüchte, denn ich habe mit Ferrari keine Gespräche geführt. Es wäre wirklich schön, könnte ich für sie fahren, jedoch müssen wir abwarten was in der Zukunft passiert."

Frage: "Mika, wir haben eine Menge Gerüchte über das Ende deiner Karriere gehört und in der deutschen Presse hieß es gestern, dass du nicht aufhören würdest."
Mika Häkkinen: "Um ehrlich zu sein habe ich seit dem Frankreich-Grand-Prix zu niemandem gesprochen, außer in Monza, wo ich ein wenig mit Niki geredet habe. Aber das war nur ein normales Gespräch, es hatte nichts mit meiner Zukunft zu tun. Niki ist glaube ich hier, er wird es bestätigen können. Aber Fakt ist, dass ich gar nichts gesagt habe, zu keinem Journalisten. Es sind also alles nur Gerüchte."

Frage: "Wirst du nächstes Jahr aufhören?"
Häkkinen: "Nun, ich will es mal folgendermaßen ausdrücken. Der erste Teil meiner Antwort beginnt mit einem Nein, der zweite Teil ist der, dass das Team eine Option auf mich für die nächste Saison hat. Wir sprechen und verhandeln gerade mit Ron und schauen uns nach guten Angeboten für die Zukunft um."

Frage: "Aber du hast schon das Gefühl, dass Ron schon gerne dich weiterhin in seinem Team haben würde oder?"
Häkkinen: "Ron liebt schnell Fahrer..."

Frage: "Wirst du David unterstützen und ihm helfen?"
Häkkinen: "Es hat in diesem Jahr einige Diskussionen im Team wegen meiner Punkteanzahl und meiner geringen Chance in Bezug auf den Titel gegeben. Ich habe wirklich nur eine extrem geringe Chance. Also arbeiten wir wie ein Team gemeinsam und hart und warten ab, wie es sich zum Saisonende hin entwickelt. Wir werden zum richtigen Zeitpunkt eine gemeinsame Entscheidung treffen."

Frage: "Eddie, du hast dich in deiner typischen Art über andere Fahrer, zum Beispiel Rubens, geäußert. Hast du irgendjemanden dabei vergessen?"
Eddie Irvine: "Ich habe nur auf dich gewartet Bob. Aber du bist schon ein wenig zu alt, um dir darüber Sorgen machen zu müssen, deshalb habe ich mich auch noch nicht über dich ausgelassen."

Frage: "Das ist wirklich nett von dir. Worum ging es eigentlich überhaupt?"
Irvine: "Nun, ich bin ein paar Fragen gefragt worden und habe darauf logische und korrekte Antworten gegeben. Die Wahrheit schmerzt manchmal glaube ich."

Frage: "Wie schaut es mit deinem Nacken aus? Du konntest ja am letzten Test nicht teilnehmen. Wie fühlt er sich an?"
Irvine: "Oh, ich habe keine Probleme damit. Den Test musste ich ausfallen lassen weil es nach den zwei aufeinander folgenden Rennen wohl etwas zu viel für meinen Nacken war. Es war die perfekte Gelegenheit, eine kurze Pause einzuschieben, denn wir hatten auch nicht die Teile zur Verfügung, welche wir eigentlich in Monza hatten testen wollen. So war es für mich besser, mich auszuruhen. Hier wird mir der Nacken aber keine Probleme bereiten. Er wird ein wenig beim Fahren schmerzen, jedoch legt sich das bald wieder. Ich brauche einfach drei Wochen Pause und die hat Bernie ja im August organisiert."

Frage: "Hast du das Gefühl, dass das hier dein Heim-Grand-Prix ist?"
Irvine: "Nein, für mich ist es ein Rennen wie jedes andere, Mein Appartement ist nur 20 Minuten von Monza entfernt und ich bin ja auch einige Jahre in Japan gefahren. Mein Zuhause ist Nordirland und so würde das Heimrennen Kirkistown sein, aber dort findet es ja nicht statt. Es ist also nicht mein Heimrennen hier."

Frage: "Hattest du letzte Nacht eine gute Zeit mit deinem Fanclub?"
Irvine: "Es war wirklich gut, denn sie schienen amüsiert zu sein mich zu sehen."

Frage: "Frank, für dich ist das aber ein Heimrennen oder? Einmal sind sogar alle Angestellten aus der Fabrik hergekommen. Tun sie das immer noch?"
Frank Williams: "Nun, ich denke, dass jeder, dem ein Ticket für sich und seine Frau angeboten wurde, es genommen hat. Morgen werden hier wirklich viele Williams-Leute sein."

Frage: "Werden die alle auf der gleichen Tribüne sein?"
Williams: "Sie haben Auswahlmöglichkeiten. Ich glaube, dass sie morgen auf den überdachten Tribünen zu finden sein werden."

Frage: "Kühles und feuchtes Wetter wurde ja vorhergesagt, denken Sie, dass dies für das Williams-Team nicht so gute Bedingungen sind?"
Williams: "Könnte schon sein, jedoch haben unsere Reifen im Regen gut funktioniert. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob wir hier im Regen gut oder schlecht sein werden, da wir hier nicht im Regen getestet haben. Sollte es also morgen oder am Sonntag regnen, werden wir es ja herausfinden. Ich mache mir jedenfalls wegen dem Regen keine Sorgen."

Frage: "Finden Sie, dass die Zuverlässigkeit verbessert worden ist?"
Williams: "Man ist in Sachen Zuverlässigkeit immer nur so gut wie im letzten Rennen. Natürlich haben wir uns verbessert, jedoch nicht enorm und viel. Ich könnte mich jetzt beklagen, jedoch habe ich vor langer Zeit gelernt, dass man das nicht tun soll. Ich selbst kann nur wenig ausrichten, denn es hängt alles mit dem Design, der Konstruktion und Technik zusammen."

Frage: "Ron, auch für ihr Team ist es ein Heim-Grand-Prix. Kommen ihre Angestellten auch hierher?"
Ron Dennis: "Also wir haben uns mit Frank geeinigt, sodass am Sonnabend seine Leute kommen dürfen und am Sonntag dann unsere. Nein, Scherz beiseite, natürlich kommen alle. Ich glaube, dass die meisten britischen Teams versuchen ihren Angestellten aus der Fabrik das zu ermöglichen. Es gibt über 1.000 McLaren-Leute, also ist das schon ein ziemlich großes Kontingent."

Frage: "In ihrem gestrigen Statement haben Sie auch junge Fahrer angesprochen, worum geht es da, was hat es damit auf sich?"
Dennis: "Wir werden das mitteilen, sobald es etwas zu sagen gibt. Wir haben uns aber schon immer verpflichtet gefühlt, junge Fahrer in den Sport zu bringen und ihnen eine Chance auf die ein oder andere Art zu geben. Wir haben uns definitiv entschieden, nicht die drei Kart-Meisterschaften in England zu unterstützen, was wir, glaube ich, für sechs oder sieben Jahr getan haben. Wir investieren dieses Geld jetzt in etwas anderes, etwas, was wir in den nächsten zwei oder drei Wochen bekannt geben werden. Wir werden also den Kart-Sport mit Ausnahme von Niko Rosberg und Lewis Hamilton nicht weiter unterstützen. Diese beiden hatten letztes Jahr eine erfolgreiche Saison und dieses Jahr eine weniger erfolgreiche. Sie wissen also wie es ist, weniger Erfolg zu haben. Die anderen Sachen werden wir dann bekannt geben, wir versuchen aber die Zukunft unseres Teams nicht nur in Bezug auf die jetzigen oder nächstjährigen Fahrer zu festigen, sondern tun das mit Blick auf die nächsten Jahre hin."

Frage: "Wie sieht die Vorgehensweise bezüglich Teamorder jetzt aus?"
Dennis: "Nicht anders als zu Beginn der Saison. Beide Fahrer - und so ist es die letzten 14 Jahre seit wir als McLaren International gestartet sind gewesen - haben in ihren Verträgen eine Klausel zu stehen, welche sie verpflichtet, der Teamorder zu jedem Zeitpunkt in der Saison Folge zu leisten. Es gibt eine Zeit, in der solch eine Teamorder ausgesprochen wird, jedoch ist dies nicht mit einem besonderen Zeitpunkt sondern mit einer speziellen Situation in der Weltmeisterschaft verbunden. Damit ein Fahrer den anderen aber unterstützen kann müssen die Umstände und seine Platzierung auf der Rennstrecke stimmen. Erst wenn dem so ist wird eine Entscheidung gefällt und ich bin sicher, egal um welchen Fahrer es sich handelt, dass dieser sich an unsere Anweisung halten wird. Ich kann mich nur in der ganzen Zeit an einen Vorfall erinnern, wo ich einem Fahrer zwei Mal die Anweisung geben musste."

Frage: "Tom, Autosport sagt, dass Sie dieses Wochenende die Bekanntgabe der Zusammenarbeit mit Cosworth machen werden. Genaugenommen heute, also würden Sie es jetzt gerne bekannt geben?"
Tom Walkinshaw "Ich muss Sie erst vorher fragen. Sind sie hier? Nein? Gut also machen wir heute keine Bekanntgabe, aber ich habe das auch in der Autosport gelesen."

Frage: "Also muss es doch wahr sein..."
Walkinshaw: "Manchmal ist es wahr [was dort steht].

Frage: "Haben Sie in Bezug auf den Motorenpartner schon eine Entscheidung getroffen?"
Walkinshaw: "Ich denke, dass wir dahingehend arbeiten, ja. In ein paar Tagen würde ich jetzt sagen, ich hoffe beim nächsten Grand Prix, werden wir unseren neuen Partner verkünden."

Frage: "Wird davon auch die Fahrerwahl abhängen? Der Vertrag mit Jos wurde bereits verlängert, jedoch was ist mit Enrique?"
Walkinshaw: "Wir haben Jos verpflichtet und warten ab, wie die restliche Saison verläuft. Wir haben keinen Grund uns zu beeilen. Wir werden einfach abwarten, wer zur Verfügung steht. Aber bevor wir uns nach anderen Fahrern umsehen wollten, wollten wir Jos wissen lassen, dass seine Position sicher ist. Aus diesem Grund haben wir die Option auf ihn auch so früh eingelöst. Er hat dieses Jahr wirklich gute Arbeit geleistet."