Freitag im Zeichen von Pirelli: Teams vor wichtigem Reifentest in FT2

Die zehn Formel-1-Teams werden am Freitag in Austin einen Reifentest absolvieren, der wichtige Erkenntnisse für 2023 bringen soll

(Motorsport-Total.com) - Was in Japan nicht geklappt hat, soll nun in Austin stattfinden: Die Formel-1-Teams bereiten sich in den USA auf den ersten von zwei Reifentests von Pirelli vor. Eigentlich sollte der erste bereits in Suzuka stattfinden, fiel dann aber aufgrund der regnerischen Bedingungen aus. In Mexiko wird die Session nachgeholt werden, für Austin war ohnehin schon ein Training dafür einkalkuliert.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Reifen

Am Freitag werden die Pirelli-Reifen im Fokus stehen Zoom

Die Teams widmen am Freitag das zweite Training komplett einem Reifentest, der auch von 60 auf 90 Minuten ausgeweitet wird. Wer im ersten Training einen Freitagsfahrer eingesetzt hat, der bekommt allerdings zu Beginn der zweiten Session noch ein wenig persönliche Trainingszeit für das eigene Programm eingeräumt.

Die notwendige Verschiebung ist allerdings frustrierend für die Teams, weil ihnen dadurch zwei Wochen Zeit verloren gehen, in denen sie auf das Gelernte für 2023 reagieren können. Denn die Reifen sollen ein anderes Fahrverhalten aufweisen: Pirelli will unter anderem einen stärkeren Vorderreifen bringen, um das 2022 vorherrschende Untersteuern zu verringern.

Die Konstruktionen sind bereits fertig, allerdings sollen die endgültigen Mischungen vor dem Abu-Dhabi-Test mit den definitiven Reifen für 2023 noch einmal feingetunt werden. Dafür sind die beiden Testtrainings da.

Test wichtig für die Teams

Und auch wenn diese das Programm der Teams für das Rennwochenende beeinträchtigen, wissen diese, dass sie dadurch nützliche Daten für das kommende Jahr sammeln können: "Wenn wir einen Reifentest machen, versuchen wir immer, das Beste herauszuholen", sagt Red Bulls Chefingenieur Paul Monaghan.

"Man erfährt immer etwas darüber, was Pirelli tun wird, in welche Richtung sie gehen werden. Und wenn es rechtzeitig ist, um das nächstjährige Auto entsprechend zu verändern, und man zuversichtlich ist, was Pirelli tun wird, und dass die Reifen 2023 so sein werden, dann ist es doch richtig, oder?"


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Auch Ferraris Chefingenieur Jock Clear schließt sich den Worten an und sagt, dass die Teams eine Menge lernen können, auch wenn es vielleicht nicht jedem gefällt: "Es ist so ein Punkt, an dem sich die Rennfahrer einfach nur in das Rennwochenende einfinden wollen", sagt er. "Die Fahrer denken dann: 'Das ist ein bisschen lästig.'"

"Aber sie sind die ersten, die eine gute Reifenentwicklung erkennen. Und sie haben mit Pirelli zusammengearbeitet, und wir alle arbeiten schon seit langer Zeit mit Pirelli zusammen."

Entscheidung nicht aufgezwungen

"Und die Entscheidung, diese Reifentests während der Veranstaltung durchzuführen, wurde von uns allen getroffen. Es wurde uns nicht aufgezwungen oder so, alle Teams waren sich einig, dass dies eine gute Gelegenheit wäre", so Clear.

"Schon während der Vorbereitung sagen die Fahrer: 'Das ist ein bisschen mühsam, wir wollen lieber noch mehr fahren.' Aber sie sind die ersten, die davon profitieren und die ersten, die die Vorteile der Reifenentwicklung genießen", sagt er.


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Clear weiß, dass es für Pirelli nichts Wertvolleres gibt als das direkte Feedback der 20 Fahrer: "Der Wert, alle Formel-1-Fahrer dazu zu bringen, verschiedene Lösungen für Pirelli zu testen, ist enorm", sagt er.

"Und auch hier gilt, dass Pirelli mit so wenig Tests außerhalb der Rennen, sehr begrenzten Tests vor der Saison und sehr wenig Tests während der Saison leider sehr, sehr schwer damit zurechtkommt, dieses sehr wertvolle Feedback zu bekommen, wie sich die Reifen genau anfühlen."

"Sie können so viele Zahlen haben, wie sie wollen, aber wenn der Fahrer einsteigt und sagt: 'Ich habe das Gefühl, dass ich mehr Grip habe', ist es Rundenzeit."

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