Franz Tost: Hätte Mick Schumacher gerne bei AlphaTauri gehabt

Teamchef Franz Tost betont, er persönlich hätte Mick Schumacher gerne im AlphaTauri gehabt - Warum kam es letztendlich nicht zu einem Wechsel nach Faenza?

(Motorsport-Total.com) - Am Ende blieb für Mick Schumacher nur die Ersatzbank. Weil er kein Stammcockpit für die Formel-1-Saison 2023 fand, heuerte er als Ersatzpilot bei Mercedes an. AlphaTauri-Teamchef Franz Tost hat nun verraten, dass er Schumacher gerne in seinem Auto gehabt hätte.

Titel-Bild zur News: Pierre Gasly, Mick Schumacher

Wäre es nach Franz Tost gegangen, hätte Schumacher Pierre Gasly ersetzen können Zoom

"Für mich persönlich war er schon ein Thema", sagt er bei 'RTL' und betont: "Ich hätte den Mick eigentlich gerne im Auto gehabt." Schumacher sei "talentiert" und habe bewiesen, "dass er auch das Zeug hat, erfolgreich Formel 1 zu fahren", so der Österreicher.

Letztendlich hätten "politische Gründe" allerdings dafür gesorgt, dass Schumacher kein Thema für AlphaTauri gewesen sei. Tost erinnert daran, dass der Deutsche im vergangenen Jahr noch Ferrari-Junior gewesen sei. Doch war das wirklich der einzige Grund?

Tost in Fahrerfragen nicht verantwortlich

Fakt ist, dass Schumacher seine Verbindung mit Ferrari inzwischen ohnehin aufgelöst hat, um zu Mercedes zu wechseln. Das alleine wäre also kein Hinderungsgrund gewesen, ins Red-Bull-Lager zu wechseln. Näher liegt da die Vermutung, dass es andere interne Gründe gab.

Denn Tost ist bei AlphaTauri zwar Teamchef, hat in Fahrerfragen jedoch keine Entscheidungsgewalt. Vielmehr hat Red Bull in Person von Helmut Marko das letzte Wort bei allen Fahrerangelegenheiten. Und der Österreicher gilt nicht gerade als Schumacher-Fan.

Bereits 2016, als Schumacher noch in der Formel 4 fuhr und nicht bei einem anderen Hersteller als Junior unter Vertrag stand, stellte Marko gegenüber 'Speedweek' klar: "Mick Schumacher ist nicht auf unserem Radar." Auch seitdem entwickelte sich kein größeres Interesse.


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Statt Schumacher wechselte letztendlich Nyck de Vries als Pierre-Gasly-Ersatz nach Faenza, während der Deutsche eben bei Mercedes andockte. Das muss laut Tost allerdings auch nicht schlecht für dessen Karriere sein, weil Mercedes "eines der besten [Teams] in der Formel 1" sei.

Schafft Schumacher das Comeback?

Über den Umweg als Ersatzfahrer werde es Schumacher "hoffentlich dann irgendwann zurück ins Starterfeld" schaffen, so Tost. Dass das passieren wird, daran hat Mario Andretti keinerlei Zweifel. Das hat der Weltmeister von 1978 ebenfalls gegenüber 'RTL' erklärt.

"Ich bin mir sicher, dass ihn jemand nehmen wird", sagt Andretti und erklärt: "Solche Talente verschwinden nicht." Schumacher habe sich im vergangenen Jahr "enorm verbessert", betont er und ergänzt, auch der "Name Schumacher" sei "in jeder Hinsicht ein Gewinn."

Dass der Name alleine aber nicht für eine große Formel-1-Karriere reicht, das weiß Andretti aus eigener Erfahrung. Sein Sohn Michael wagte 1993 ebenfalls den Schritt in die Königsklasse, wurde von McLaren allerdings nach nur 13 Rennen wieder vor die Tür gesetzt.


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Anschließend fuhr er nie wieder in der Formel 1. Ein Schicksal, das Mick Schumacher aktuell noch abwenden kann.