• 04.11.2009 17:20

FOTA: Enttäuschung nach Toyota-Rückzug

Für die Teamvereinigung FOTA kam der Formel-1-Rückzug von Toyota angeblich überraschend: "Müssen am Gelingen der Saison 2010 arbeiten"

(Motorsport-Total.com) - Noch vor wenigen Monaten hat die Teamvereinigung FOTA mit aller Macht darauf gedrängt, dass es in der Formel 1 ein neues Concorde Agreement gibt. Das Schriftstück, welches die Beziehungen und Verpflichtungen zwischen FIA, Rechteinhaber FOM und den Teams regelt, wurde schließlich besiegelt. Die Rennställe ließen Eckdaten für Reglementsänderungen und Prämienzahlungen festschreiben, gleichzeitig verpflichteten sie sich mit der Unterschrift zur Teilnahme an der Formel 1 bis zum Jahr 2012.

Titel-Bild zur News: FOTA-Logo

Die Teamvereinigung FOTA hat mit Toyota ein wichtiges Mitglied verloren

Wie viel diese Verpflichtung wert ist, kann man nun anhand des Ausstiegs von Toyota erkennen. Konsequenzen haben die Japaner aufgrund des schnellen Abschieds kaum zu befürchten. Innerhalb des Concorde Agreements sind keine Strafzahlungen festgeschrieben, sollte sich eines der Teams vor 2012 aus der Formel 1 zurückziehen. Einzig muss die entsprechende Mannschaft auf Prämienzahlungen von der FOM verzichten, die Rückzahlung des Nenngeldes in Höhe von rund 300.000 Euro entfällt.#w1#

Die FOTA hat mit dem Abschied von Toyota einen großen Player verloren, der in den Verhandlungen mit FIA und Rechtevermarkter stets ein gewichtiges Wort hatte. Immerhin trat Toyota-Teamchef John Howett offensiv als Vizepräsident der Teamvereinigung für deren Ziele ein. In einer ersten Stellungnahme zeigt sich die FOTA vom Rückzug des japanischen Werksteams überrascht.

Das FOTA-Statement im Wortlaut:
"Die Formula One Teams Association hat heute ihre Enttäuschung über die plötzliche Entscheidung seitens Toyota zum Ausdruck gebracht, sich aus der Formel 1 zurückzuziehen und nicht an der Weltmeisterschaft 2010 teilzunehmen. Toyota hat in den vergangenen acht Jahren einen erheblichen Beitrag zum Erfolg der Formel 1 beigesteuert, indem sie mehrere Podestplätze und Punkteplatzierungen innerhalb dieses Zeitraumes erreichten."

"Leider haben die Rahmenbedingungen, trotz Toyotas Bekenntnis zur Teilnahme bis 2012 im Zuge der Unterschrift unter das Concorde Agreement, mit finanziellen Problemen in der Automobilindustrie - und einer Periode von Unsicherheit und unnötiger Konfrontationen in der Formel 1, die nun vorbei ist - dazu geführt, dass Toyota Schwierigkeiten hat, zu dieser Zeit im Sport zu bleiben."

"Wir hoffen, dass Toyota in nicht allzu ferner Zukunft in den weltweit höchstentwickelten Motorsport zurückkehren wird, gleichzeitig muss vom sportlichen Management sichergestellt werden, dass die Saison 2010 genauso erfolgreich wird, wie wir alle hoffen."

"Diese Bemühungen sollten darin bestehen, das Starterfeld für 2010 beisammen zu halten - wir erinnern daran, dass nach wie vor mehr Neueinsteiger hinzukommen als in all den Jahren seit 1995 - und darin, den Sport als technologischen Vorreiter mit gutem Rennsport auf höchstem Niveau im Fokus zu halten. Man darf den Abschied eines wichtigen Herstellers nicht unterschätzen und muss die Gründe hierfür hinterfragen."

"Alle FOTA-Teams haben den Toyota-Mitarbeitern, -Fahrern und -Sponsoren in Nachrichten ihr Mitgefühl ausgedrückt. Wir danken ihnen für ihren Einsatz in der Formel 1 in den vergangenen Jahren."

"Die FOTA möchte außerdem John Howett für seine große Leidenschaft und richtungweisende Unterstützung als Vizepräsident der FOTA danken. Er hat das Concorde Agreement mit ausgehandelt, für eine langfristige Stabilität bei den Formel-1-Regeln gesorgt und ein konstruktives und kooperatives Umfeld für die Zusammenarbeit mit den Teilhabern der Formel 1 geschaffen."