Formel-1-Training Bahrain: Jetzt ist Ferrari Pole-Favorit!

Auch wenn das Freie Training gerade in Bahrain mit Vorsicht zu genießen ist: Der größer gewordene Vorsprung von Ferrari stimmt für das Qualifying optimistisch

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die souveräne Doppel-Bestzeit am Freitag noch auf unterschiedliche Motorenmodi zurückgeführt wurde, untermauerte Ferrari seine Favoritenstellung beim Grand Prix von Bahrain in Manama (Formel 1 2019 live im Ticker) nun auch im abschließenden Freien Training am Samstag. Denn der Vorsprung auf Mercedes wurde nicht kleiner, sondern sogar größer!

Titel-Bild zur News: Charles Leclerc

Charles Leclerc sicherte sich die Bestzeit im dritten Freien Training in Bahrain Zoom

"Sie setzen ihre Form fort. Das ist jetzt eindeutig. Und man muss sagen: Sie sind die Favoriten für das Qualifying", analysiert 'Sky'-Experte Nico Rosberg. "Mercedes hat sicher noch mehr zurückgehalten als Ferrari. Und Lewis hat keine optimale Runde hinbekommen, als seine Reifen am besten waren. Aber ob das reicht, um auf Pole zu fahren? Ich glaube eher nicht."

Lewis Hamilton belegte mit 0,765 Sekunden Rückstand den dritten Platz. Valtteri Bottas landete mit weiteren 0,055 Sekunden Rückstand direkt hinter ihm. Aber es sind nicht nur die Zeiten, die die Experten bewerten: "Der Ferrari lag wie auf Schienen", hat etwa Anthony Davidson beobachtet. "Leclerc und Vettel machten nicht den Eindruck, als müssten sie sich groß anstrengen."

Charles Leclerc setzte sich mit einer Zeit von 1:29.569 Minuten an die Spitze und war um 0,169 Sekunden schneller als Sebastian Vettel. Wie gut der Ferrari wirklich ist, beweist die Tatsache, dass Leclerc nach einer Runde zum Abkühlen der Reifen im dritten Sektor noch einmal absolute Bestzeit fahren konnte. Ohne seine Rundenzeit dabei zu verbessern.

Was die Bestzeit und der große Vorsprung wert sind, sei allerdings dahingestellt. Die Session begann bei 40 Grad Asphalttemperatur und endete bei 36. Das Qualifying findet unter Flutlicht statt. Bis dahin wird die Strecke weiter abkühlen. "Heute weißt du wirklich erst im Qualifying, wenn du die weichen Reifen aufziehst, wo du stehst", warnt Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Hinzu kommt: Im Vergleich zum Freitag ist der Wind stärker geworden. Das stellte die Fahrer besonders in der neuralgischen Kurve 4 vor Herausforderungen. Aber die Sorgenfalten bei Red Bull werden tiefer. Max Verstappen (der keine perfekte letzte Runde erwischte) wurde Achter. Rückstand: 1,390 Sekunden. Pierre Gasly landete auf Platz zwölf.

So bedeutete "Best of the Rest" diesmal nicht P7, sondern P5. Romain Grosjean (Haas/+1,249) setzte sich hauchdünn vor Nico Hülkenberg (Renault), Lando Norris (McLaren), Verstappen und Carlos Sainz (McLaren). Erst ab Platz zehn (Daniil Kwjat auf Toro Rosso) betrug der Rückstand auf die Spitze mehr als eineinhalb Sekunden. Das bedeutet, dass das Mittelfeld wieder extrem eng beisammen liegt.

Ganz hinten erneut das Williams-Team - auch nach einem umfangreichen Umbau am Wagen von Robert Kubica nach dessen Kritik am Freitag. Der Pole belegte mit 3,956 Sekunden Rückstand den 20. und letzten Platz. Auf George Russell fehlte ihm aber nur noch eine Zehntelsekunde. Das könnte darauf hindeuten, dass mit seinem Auto tatsächlich etwas nicht gestimmt hat.