• 01.07.2022 08:01

  • von Matthew Somerfield, Co-Autoren: Giorgio Piola, Norman Fis

Formel-1-Technik: Williams nicht einfach nur ein Red-Bull-Klon

Williams lehnt sich mit seinem neuen Update des FW44 in Silverstone an Red Bull an, ist allerdings nicht nur eine bloße Kopie davon

(Motorsport-Total.com) - Williams kommt mit einem umfangreichen Update-Paket zum Heimspiel nach Silverstone. Alexander Albon wird in den Genuss des neuen Paketes kommen, das die Performance des FW44 deutlich verbessern soll.

Titel-Bild zur News: Williams FW44

Williams orientiert sich mit seinem Design an den Topteams Zoom

Es ist zwar offensichtlich, dass sich die Änderungen auf den äußeren Luftstrom auswirken werden, aber auch unter der Motorhaube wurde eine Menge Arbeit geleistet, um sie zu berücksichtigen.

Es ist klar, dass die Designentscheidungen sowohl von Ferrari als auch von Red Bull stark beeinflusst wurden. So wurden die Seitenkästen komplett verändert, um eine Mischung aus den Designmerkmalen der beiden führenden Teams zu übernehmen.

Während das Gesamtkonzept der Seitenkästen eher in Richtung des RB18 und einiger anderer Modelle im Grid tendiert, die sich für eine nach unten gerichtete Rampenlösung entschieden haben, sind Einlass, Unterschnitt und Flankenform dem F1-75 sehr ähnlich, mit einer breiten, aber flachen Öffnung, die die Kühler mit kühler Luft versorgt.

Die verschiedenen Kühler, die Elektronik und andere Anbauteile mussten ebenfalls geändert und/oder neu positioniert werden. Nicht nur, damit das Bodywork des Seitenkastens angepasst werden kann, sondern auch, damit die Motorabdeckung neu gestaltet werden konnte.

Williams FW44

So sieht der neue Williams FW44 unter der Haube aus Zoom

Unter der Motorabdeckung, wo früher zwei Kühler über dem Aggregat angebracht waren, befindet sich jetzt nur noch ein Kühler, der die Position einnimmt, die wir von Red Bull, McLaren und AlphaTauri gewohnt sind.

Wenn wir uns das Bodywork der Seitenkästen und der Motorhaube ansehen, bevor sie an den Fahrzeugen angebracht werden, wird deutlich, wie unterschiedlich die beiden Konfigurationen sind. Das neue Layout auf der linken Seite weist ein viel breiteres und längeres Seitenkasten-Bodywork auf.

Die Motorabdeckung ist jetzt hinter der Airbox viel schlanker, da die Größe und Position der internen Komponenten entsprechend angepasst wurden.

Williams FW44 im Vergleich

Das neue (links) und das alte Williams-Bodywork (rechts) im Vergleich Zoom

Es ist auch erwähnenswert, dass der Unterboden ebenfalls überarbeitet wurde. Der FW44 verfügt nun über einen ganz anderen Satz von Streben an der Vorderkante des Unterbodentunnels. Gleichzeitig wurde der dreieckige Bodenkantenflügel zugunsten eines nach vorne verlegten Bodenbogens und einer veränderten Geometrie entfernt.

Aufgrund der begrenzten Anzahl an Ersatzteilen und der Möglichkeit, Silverstone als Basis für umfangreiche Datenerhebungen zu nutzen, wird Nicolas Latifi weiterhin mit dem FW44 älterer Bauart fahren. Das Team ist jedoch zuversichtlich, dass es mit den neuen Teilen, die an Albons Auto verbaut wurden, einen erheblichen Leistungsschub erleben wird.