Formel-1-Teamchef: Immer neue Richtlinien "nicht der richtige Weg"

Alfa-Romeo-Teamchef Frederic Vasseur spart nicht mit Kritik am Automobil-Weltverband (FIA): Was ihn stört und wobei Alpine ähnlich denkt wie Ferrari

(Motorsport-Total.com) - "An einem Montagmorgen hast du mehr neue Technische Richtlinien im Postfach als Pressemitteilungen. Das halte ich für falsch", sagt Alfa-Romeo-Teamchef Frederic Vasseur. Er kritisiert damit den Automobil-Weltverband (FIA) und dessen Vorgehen in der Formel-1-Saison 2021. Denn seit dem Auftaktrennen im März hat es zahlreiche Regelklarstellungen gegeben.

Titel-Bild zur News: Frederic Vasseur, Formel-1-Teamchef bei Alfa Romeo

Alfa-Romeo-Teamchef Frederic Vasseur übt Kritik am Vorgehen der FIA Zoom

Ein sinnvolles Maß sei inzwischen überschritten, meint Vasseur. Er sagt: "Die Formel 1 zu managen, indem man über die Saison hinweg neue Technische Richtlinien herausgibt, halte ich nicht für den richtigen Weg. Dafür gibt es die Winterpause. Da kann man sich vorbereiten. Da kann man sowas anschieben."

Ihm stößt vor allem sauer auf, dass die Teams im laufenden Rennbetrieb mit Tatsachen konfrontiert werden, die sie unter Zeitdruck kaum umsetzen könnten.

Beispiel Boxenstopps: "Jetzt müssen wir aus Sicherheitsgründen kurzfristig etwas ändern, zwischen Silverstone und Budapest, und zwar gleich ein paar Dinge auf einmal", sagt Vasseur.

"Ich bin mir nicht sicher, ob das ein Fortschritt für die Sicherheit ist. Und in unserem Fall kommt hinzu: Zwischen Silverstone und Budapest können wir nicht mal zurück ins Werk. Das liegt an den Quarantäne-Regeln in der Schweiz."

Auch Alpine und Ferrari üben Kritik

Und Vasseur ist nicht der einzige Formel-1-Verantwortliche, der sich in Spielberg kritisch geäußert hat. Auch Ferrari-Sportchef Laurent Mekies hatte schon angedeutet, lieber vorab ein klärendes Gespräch zwischen FIA und allen Teams installieren zu wollen, statt aus heiterem Himmel mit vollendeten Tatsachen konfrontiert zu werden.

Alpine-Sportchef Alan Permane sieht das "teilweise ähnlich", wie sagt. "Es wäre wirklich besser, wir würden uns alle erst einmal zusammen hinsetzen und schauen, was sicher ist. Denn jetzt gibt es ein paar Fragen in Sachen Sicherheit. Da ist es schade, dass die FIA mit praktisch unumstößlichen Ansagen um die Ecke kommt."