• 31.10.2011 15:27

Formel-1-Persönlichkeiten: "Vettel ist eine Legende"

Die Formel-1-Inder ziehen Bilanz: Warum ihr Premieren-Grand-Prix ein Erfolg war und wie Sebastien Vettel die Herzen im Sturm erobert hat

(Motorsport-Total.com/SID) - Nach anfänglichen Schwierigkeiten und trotz einiger Probleme im Umfeld war das erste Formel-1-Rennen in Indien letztlich ein Erfolg. Die Inder sind stolz auf sich selbst und begeistert von Weltmeister Sebastian Vettel. Dies stellen auch vier der wichtigsten indischen Formel-1-Persönlichkeiten im Interview klar: die Fahrer Karun Chandhok und Narain Karthikeyan, Chandhoks Vater Vicky, der Präsident des indischen Motorsportverbandes, und die indisch-stämmige Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn.

Titel-Bild zur News: Karun Chandhok, Narain Karthikeyan

Indische Formel-1-Piloten: Karun Chandhok und Narain Karthikeyan

Frage: "Wie erleichtert sind Sie nach der erfolgreichen Formel-1-Premiere in ihrem Heimatland?"

Narain Karthikeyan: "Ich kann nur ein Wort sagen: mega!"

Vicky Chandhok: "Es war einfach fantastisch, ich bin unglaublich stolz. Ich habe niemanden getroffen, der unglücklich war. Als vor dem Rennen die indische Hymne lief, sind mir die Tränen gekommen. Die Inder haben sich als leidenschaftlich und warmherzig erwiesen. Es war ein tolles Rennen. Es hat den Staat keine Rupie gekostet, und es war das erste Mal, dass es bei einem internationalen Event in unserem Land keine Probleme gab."

Monisha Kaltenborn: "Es gab einige kleine Problemchen, aber die Strecke ist sehr gut angekommen und die Atmosphäre war toll. Deshalb war es ein voller Erfolg."

Monisha Kaltenborn

Monisha Kaltenborn ist laut Pass Österreicherin, hat aber indische Eltern Zoom

Frage: "Sebastian Vettel hat während der gesamten Woche Indien und seine Menschen hervorgehoben. Nach seinem Sieg sprach er einige Worte Hindi und lobte die hübschen Frauen mit den schönen Augen. Was bedeutet dies für die Inder?"

Karun Chandhok: "Sebastian sollte vorsichtig sein, ich kenne seine Freundin (lacht; Anm. d. Red.)! Nein, im Ernst, das war eine unglaubliche Geste von Seb. Ich mag ihn sowieso sehr."

Karthikeyan: "Das war unglaublich nett von ihm, fantastisch. Das bedeutet den Indern sehr viel, und mir persönlich auch. Sebastian ist einfach ein wunderbarer Mensch."

Vicky Chandhok: "Sebastian Vettel ist für mich jetzt schon eine Legende. Er ist unglaublich, einfach fantastisch. Er kam direkt am ersten Tag zu mir und sagte: 'Danke, Vicky' - auf Hindi! Solch eine Geste des Weltmeisters - einen schöneren und tolleren Beginn hätte es nicht geben können."

Kaltenborn: "Diese tolle Geste zeigt, dass er sich mit dem Land auseinandergesetzt hat. Das ist den Indern sehr wichtig. Es geht doch gerade bei einer ersten Austragung darum, einen Link zwischen dem Event und dem Land herzustellen. In dieser Hinsicht haben seine Aussagen eine unglaubliche Wirkung."

Karun Chandhok: "Er ist der aktuelle Champion und dennoch unglaublich bodenständig. Dass er Hindi gesprochen hat, zeigt, dass er ein toller Weltmeister und Botschafter für die Formel 1 ist."

Frage: "Auch die Strecke hat ein Deutscher entworfen. Wie zufrieden sind Sie mit seiner Arbeit?"


Fotos: Großer Preis von Indien, Sonntag


Vicky Chandhok: "Der Kurs hat ein fantastisches Design. Hermann Tilke hat einen ganz fantastischen Job gemacht, alle Fahrer lieben die Strecke."

Frage: "Narain Karthikeyan hat als erster Inder bei einem Heimrennen Geschichte geschrieben, Karun Chandhok durfte leider nur im Freitagstraining für Lotus starten..."

Vicky Chandhok: "Das hat mich zutiefst enttäuscht. Und ich habe es auch absolut nicht verstanden."

Karun Chandhok: "Meine Enttäuschung, nicht im Rennen starten zu dürfen, war auch riesengroß. Aber ich kann das Team verstehen. Ich bin dennoch stolz, diesen historischen Moment des indischen Sports miterlebt zu haben."

Kartikeyan: "Ich bin meinem Team sehr dankbar. Es war toll, dass sie mir erlaubt haben, dieses Rennen zu fahren. Sie wussten, wie viel es mir bedeutet, und es war noch schöner, als ich es mir vorgestellt hatte."

Bernie Ecclestone und Vicky Chandhok

Vicky Chandhok (rechts) im Gespräch mit Bernie Ecclestone Zoom

Frage: "Werden für die nächste Auflage 2012 große Verbesserungen nötig sein?"

Vicky Chandhok: "Natürlich haben wir alles genau beobachtet und unsere Lehren gezogen. Wir freuen uns jetzt schon auf nächstes Jahr und haben schon mit den Vorbereitungen begonnen."

Kaltenborn: "Es ist wichtig, an den Dingen zu arbeiten, die nicht so geklappt haben, und sich stets weiterzuentwickeln. Aber der Anfang ist gemacht."