Formel-1-Österreicher glauben, dass Ferrari blufft

Michael Schumacher war heute in Imola Trainingsschnellster, doch Gerhard Berger und Christian Klien glauben, dass dies mit wenig Benzin erkauft wurde

(Motorsport-Total.com) - Während die Tifosi noch über die heutige Tagesbestzeit von Michael Schumacher jubeln und schon Ferraris Wiederauferstehung feiern, der siebenfache Weltmeister selbst ankündigt, dass er am Sonntag unbedingt gewinnen will, treten die Formel-1-Österreicher auf die Euphoriebremse: Gerhard Berger und Christian Klien sind der Meinung, dass das heutige Resultat nicht viel zu bedeuten hat.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger und Christian Klien

Berger und Klien können sich vorstellen, dass Ferrari heute nur geblufft hat

"Wenn man mit den Resultaten ein bisschen mager unterwegs ist, versucht man natürlich, beim Heim-Grand-Prix von Anfang an gut auszusehen und die Fans zu befriedigen", analysierte Berger via 'Premiere' eine mögliche Leichtgewichtstaktik von Ferrari. "Das kann durchaus heißen, dass Michael heute schon leicht unterwegs war. Dabei kommen solche Zeiten heraus. Ich hoffe es aber nicht für Ferrari, sondern ich hoffe, dass sie den Anschluss gefunden haben und dass Bridgestone die Hausaufgaben gemacht hat."#w1#

Der 50-Prozent-Teilhaber der Scuderia Toro Rosso fuhr selbst von 1987 bis 1989 und von 1993 bis 1995 für Ferrari und wünscht den Roten aus Maranello daher nur das Beste: "Für Ferrari und die italienischen Fans hoffe ich, dass sie ein Wörtchen um die Weltmeisterschaft mitreden werden. Heute sah es einmal danach aus, aber morgen werden wir sehen, ob es nur wegen des Gewichts war oder ob sie wirklich einen Schritt nach vorne gemacht haben", zeigte er sich zunächst skeptisch.

"Sie müssen am Freitag eine gute Show machen." Christian Klien

Während Berger immer wieder betonte, dass eine starke Ferrari-Vorstellung "schön für die Fans" wäre, äußerte auch Red-Bull-Racing-Pilot Christian Klien starke Zweifel an der tatsächlichen Konkurrenzfähigkeit Schumachers: "Die Ferraris sind in der ersten Session rausgefahren und waren wirklich sehr schnell unterwegs, denn das ist ihr Heimrennen - da müssen sie am Freitag eine gute Show machen", gab der 23-Jährige, der selbst auch einen Ferrari-Motor fährt, zu Protokoll.

Indes wollte sich Berger nicht auf einen klaren Topfavoriten festnageln lassen: "Es ist alles offen", sagte er achselzuckend. Ein erster Trend sei aber schon zu erkennen: "Renault war wieder auf Anhieb dabei. Auch McLaren wird hier schnell sein. Ein Bild für Sonntag werden wir frühestens morgen bekommen. Alles andere sind nur Spekulationen und Hochrechnungen, die nichts bringen", teilte der 210-fache Grand-Prix-Teilnehmer abschließend mit.