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Formel 1 muss "sachbezogen" bleiben
Martin Whitmarsh und Ross Brawn sind sich einig: Die Entwicklungen in der Formel 1 müssen einen direkten Bezug zur Serie haben
(Motorsport-Total.com) - In Sachen Reglement und Entwicklung rumort es gerade in der Formel 1. Viele Traditionalisten bangen durch neue kleinere Motorenformate, heftige Reglementierungen und Verbote innerhalb einer Saison um die Spitzenposition der Formel 1. Wird die Königsklasse ihrer Rolle 2011 überhaupt noch gerecht?

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Ross Brawn ist von der fehlenden Motoren-Entwicklung gelangweilt
McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh macht im Rahmen des FOTA-Fanforum in Woking seinen Standpunkt klar: "Es ist unumstritten, dass die Formel 1 die Spitze des Motorsports sein muss. Die Technologie ist der Unterschied zu anderen Serien. Wir haben in Arbeitsgruppen über aktive Fahrwerke und andere Technologien geredet. Ich war da sehr leidenschaftlich dabei. Aber es muss ein Gleichgewicht geben. Wir müssen die fortschrittlichsten Fahrzeuge im Motorsport haben und deren Performance ausbalancieren und kontrollieren können."
Bezug zur Serie
"Die Technologien, die wir entwickeln müssen sachbezogen sein. Bei zu vielen Sachen, und daran bin ich selbst definitiv mitschuldig, haben wir Dinge verfolgt, an denen wir leidenschaftlich interessiert waren und die wir spannend fanden. Aber diese Sachen waren unrelevant", erkennt Whitmarsh, der mit McLaren viele innovative Konzepte, wie zum Beispiel den F-Schacht im vergangenen Jahr, auf den Weg brachte.

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Die beiden Teamchefs sind sich einig, dass die Formel 1 "relevant" sein muss Zoom
"Jedes Mal, wenn die Regulierungen etwas begrenzt haben, war es für die Ingenieure sehr enttäuschend. Aber meine Erfahrung über 23 Jahre ist, dass immer etwas neu ist. Wir hatten Doppel-Diffusoren, F-Schachte und angeblasene Diffusoren. Und als wir diese Bereiche verboten haben, kamen immer wieder neue frische Dinge. Das muss so sein. Wenn wir in der Formel 1 nicht innovativ wären, wäre das für uns alle sehr enttäuschend", bemerkt der Brite.
Mercedes-Teamchef Ross Brawn als Konkurrent von McLaren stimmt den Aussagen von Whitmarsh zu. Ross Brawn, der an der Seite von Michael Schumacher schon einige verschiedene Teams zum Erfolg gebracht hat, erklärt: "Die Faszination der Formel 1 ist für mich die Kombination aus dem Fahrer und der Technologie und dem Fakt, dass die Meisterschaft von einem guten Fahrer in einem großartigen Auto, manchmal von einem großartigen Fahrer in einem guten Auto, aber nie von einem großartigen Fahrer in einem schlechten Auto gewonnen wird."
"Wir müssen diese Technologien als einen Bestandteil der Formel 1 hinzufügen und vorsichtig sein, das Ganze sachbezogen zu halten", merkt Brawn an, dessen Arbeitgeber einige Parallelen zur Serie zieht. Durch die Hybrid-Modelle, die Mercedes für verschiedene Baureihen anbietet, wird gezeigt, dass die Formel 1 immernoch Technologieträger ist.
Rasches Entwicklungstempo
Besonders das Tempo, mit dem technische Ideen auf den Weg gebracht werden, kennzeichnet laut Brawn die Formel 1: "Das Großartige ist, dass die Entwicklungen beschleunigt werden. Der sportliche Krieg, den wir führen, beschleunigt jede Technologie. Wir finden und entwickeln Dinge in Monaten, die außerhalb Jahre dauern würden, weil wir einen technischen Vorsprung suchen."

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Derzeit gibt es durch die Einfrierung keine Entwicklung in Sachen Motoren Zoom
Wenig Entwicklung gibt es hingegen auf dem Motorensektor. Seit Jahren sind die Motoren eingefroren. Der Mercedes-Teamchef freut sich über die anstehenden Neuerungen: "Eine spannende Sache für die Zukunft ist der Fakt, dass die Motoren wieder zurück in diese Gleichung kommen. Sie sind im Moment sehr gleich. Keiner redet aktuell über die Motoren."
"Mit den neuen Motoren 2014 kommen viele spannende Techniken. Ich bin sehr aufgeregt, dass die Motoren wieder zurück in das Gleichgewicht kommen und nicht nur ein Platzfüller zwischen Chassis und Getriebe sind", so Brawn.

