GP Saudi-Arabien
Dschidda-Donnerstag in der Analyse: Verstappen Favorit für das Rennen
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Horner-Affäre geht in die nächste Runde +++ Alonso schnellster Mann, aber ... +++ ... Verstappen Favorit für das Rennen +++
Feierabend!
In Saudi-Arabien ist es bereits nach Mitternacht und damit machen wir unseren Ticker für heute auch zu. Morgen sind wir natürlich mit einer neuen Ausgabe zurück, gefahren wird dann erneut um 14:30 Uhr (FT3) und 18:00 Uhr (Qualifying) unserer Zeit.
Zum Abschluss erinnere ich euch gerne noch einmal an die große Videoanalyse von Kevin Scheuren, Christian Nimmervoll und Kevin Hermann auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de mit den folgenden Themen:
-Zusammenfassung & Ergebnis
-Hamilton-Untersuchung
-Analyse Longruns
-Red Bull Racing suspendiert Mitarbeiterin
-Fragen der Kanalmitglieder
Viel Spaß damit und bis morgen!
Die schnellste Runde des Tages ...
... gibt es hier noch einmal im Video. Alonso selbst erklärt nach seiner Bestzeit: "Wir hatten einen positiven Tag. Wir haben in beiden Sessions und auf verschiedenen Reifen eine gute Pace gezeigt."
Gleichzeitig wisse er aber auch, dass die Gegner vermutlich noch nicht alles gezeigt hätten. "Wir werden uns heute Abend die Daten ansehen und versuchen, auf dem soliden Start in das Wochenende aufzubauen", so Alonso.
Übrigens: Seine bislang letzte Pole in der Formel 1 holte der Spanier im Juli 2012 in Deutschland. Das ist inzwischen fast zwölf Jahre her ...
Was war bei Ricciardo los?
Während Teamkollege Tsunoda Elfter wurde, landete Ricciardo in FT2 auf dem vorletzten Platz. Er erklärt: "Mit dem ersten Satz der weichen Mischung waren wir konkurrenzfähig, aber mit dem zweiten Satz hatte ich große Probleme."
"Die Strecke wurde immer besser, und alle verbesserten sich, aber ich hatte wirklich Mühe, meine Zeit zu verbessern", grübelt er und erklärt, dass es "ein kleines Mysterium" sei, warum es nicht mehr gepasst habe.
Mut mache ihm trotzdem sein erster Run auf den weichen Reifen, und Tsunoda betont: "Insgesamt war heute ein guter Tag. Es gibt noch ein paar Bereiche, die wir uns heute Abend ansehen müssen, aber das Auto fühlt sich von der Balance her gut an."
Mal schauen, ob es die Racing Bulls dieses Mal in Q3 schaffen. Zumindest Tsunoda war ja heute wieder ganz dicht dran an den Top 10.
Norris: Besseres Gefühl als in Bahrain
In der Zeitenliste sieht man das mit P10 und P12 für Piastri und Norris nicht unbedingt, doch der Brite erklärt, es sei "ein ordentlicher Tag" gewesen. Er habe "ein etwas besseres Gefühl als in Bahrain" gehabt, betont er.
"Es gab bestimmte Kurven, an denen wir uns schwer taten, die Balance im richtigen Fenster zu halten", berichtet er, doch insgesamt sei es trotzdem "ein ziemlich vernünftiger Tag" gewesen.
"Es gibt noch einiges zu tun, aber es war ein guter Start ins Wochenende", so Norris, während Piastri grübelt: "Es ist ein bisschen schwierig zu sagen, wo genau wir stehen, aber ich denke, wir sind wieder einigermaßen mit dabei, was positiv ist."
"Wir müssen für morgen noch ein wenig an der Feinabstimmung arbeiten, aber ich denke, wir sehen gut aus", zeigt sich auch der Australier vorsichtig optimistisch.
Pirelli rechnet mit einem Stopp
2023 war Saudi-Arabien bereits ein Einstopprennen, und auch 2024 rechnet man bei Pirelli wieder damit. Chefingenieur Simone Berra erklärt, dass der harte Reifen "eine ideale Mischungen für das Rennen" sei.
Doch was ist mit dem zweiten Stint? Sowohl der Medium als auch der Soft hätten heute "Zeichen von Graining" aufgewiesen. Letztendlich seien aber beide eine Option für das Rennen, denn zwar spielte der Soft 2023 fast keine Rolle.
Man könne ihn aber trotzdem nicht "ausschließen", so Berra. Denn der "zusätzliche Grip", den der weiche Reifen bietet, könnte entweder beim Start oder auch in den letzten Runden "ein wichtiger Faktor" sein.
Bottas: Wissen wenigstens, dass das Mist war ...
Der Finne landete in FT1 noch auf P11, wurde am Abend dann aber Letzter. Was war da los? "Das Auto fühlte sich im FT1 recht gut an, ich fühlte mich von Anfang an wohl auf der Strecke", berichtet er.
Das Problem dann: "Im zweiten Training haben wir etwas mehr experimentiert und verschiedene Set-up-Konfigurationen getestet, von denen einige nicht in die richtige Richtung gingen."
"Positiv ist zumindest, dass wir gelernt haben, welchen Weg wir nicht gehen sollten, und die heute gesammelten Daten werden uns bei der Arbeit über Nacht im Hinblick auf das Qualifying nützlich sein", so Bottas.
So kann man es natürlich auch sehen ... Teamkollege Zhou wurde in FT2 übrigens 13., ganz so schlecht sieht es also für Sauber nicht aus.
Livestream
Nicht vergessen: Um 22:00 Uhr melden sich Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll live auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de mit der großen Videoanalyse zum Trainingstag in Saudi-Arabien!
Unter anderem werden dort die Longruns aus FT2 noch einmal ganz genau unter die Lupe genommen. Folgende Themen sind geplant:
-Zusammenfassung & Ergebnis
-Hamilton-Untersuchung
-Analyse Longruns
-Red Bull Racing suspendiert Mitarbeiterin
-Fragen der Kanalmitglieder
Verstappen zufrieden trotz P3
Das liegt natürlich wohl vor allem am starken Longrun. Der Niederländer betont: "Die Trainingseinheiten heute waren insgesamt ziemlich gut. Die Pace war sowohl auf den langen als auch auf den kurzen Runs gut."
Auf einer Runde seien aktuell andere Teams noch etwas besser, "also werden wir uns die Daten ansehen und versuchen, unsere Gesamtleistung zu verbessern und so viel wie möglich [aus dem Auto] zu holen", so Verstappen.
Teamkollege Perez sieht Red Bull ebenfalls gut aufgestellt und erklärt: "Es war ein sehr positiver Freitag. Wir müssen nur noch etwas Feintuning betreiben, aber ich bin zufrieden mit dem Fenster, in dem wir das Auto haben. Wir wissen, was wir für morgen brauchen."
"Wir haben eine sehr gute Vorstellung davon, in welche Richtung wir gehen müssen, um das Auto schneller zu machen", so Perez, der noch einmal betont: "Ich bin mit dem heutigen Tag sehr zufrieden."
Hülkenberg: Haas "nicht glücklich" mit Performance
Aus deutscher Sicht sah es heute nicht besonders gut aus. Hülkenberg landete nur auf P18 und auch die Haas-Longruns waren nicht sehr vielversprechend. Zwar erklärt der Deutsche, dass sein Run auf den weichen Reifen nicht sauber gewesen sei.
Aber vermutlich sei auch bei den anderen Teams noch Luft nach oben, gesteht er und erklärt: "Es ist ziemlich knapp, mit ein paar Zehnteln kann man mehrere Positionen gewinnen."
Man sei auf jeden Fall "nicht glücklich" mit dem Tag gewesen, nachdem es in Bahrain noch deutlich besser für Haas gelaufen war. Doch Hülkenberg erinnert daran, dass Dschidda auch eine ganz andere Strecke sei.
Mal schauen, ob man morgen noch etwas draufpacken kann.
Russell: Verstappen im Rennen sicher vorne
Auch der zweite Mercedes-Pilot berichtet, dass sein Tag - trotz P2 - "nicht ganz sauber" gewesen sei. "Ich glaube, wir hatten das Auto nicht im perfekten Einsatzfenster. Die Rundenzeit sieht gut aus mit wenig Sprit im Auto, aber bei viel Sprit bin ich nicht sicher, wo wir wirklich stehen", grübelt er.
Im Hinblick auf die Rennpace sagt er: "Ich habe die Zeiten noch nicht gesehen. Aber Max ist sicherlich der Schnellste und Checo [Perez] nicht weit dahinter. Das Dranbleiben ist halt nicht so einfach. Mit diesen Autos wird es immer schwieriger, einem vorausfahrenden Auto zu folgen."
"Aber es dürfte wieder eng werden, wie schon in Bahrain. Ferrari und Aston Martin wirken wie unsere größten Rivalen im Moment", vermutet er.
Hamilton: Mit dem Heck geht gar nichts
"Ein schwieriger Tag", fasst der Rekordweltmeister seinen Donnerstag zusammen und erklärt: "Mir hat einfach das Vertrauen ins Heck des Fahrzeugs gefehlt. Wir haben das Set-up umgebaut zwischen den Einheiten und das hat das Auto ziemlich verändert."
"Aber ich hatte weiterhin Schwierigkeiten mit dem Heck. Ich hatte ein paar Rutscher drin. Und in den schnellen Passagen brauchst du vollstes Vertrauen ins Heck. Das habe ich bisher nicht", so Hamilton.
Noch weiß er nicht genau, was er für Freitag umbauen wird. "Wir müssen erstmal einen Blick in die Daten werfen. George ist offenbar deutlich zufriedener mit seinem Auto. Wir sind am Donnerstag in unterschiedliche Richtungen gegangen", bestätigt auch er.
"Aber ich will nur ein stabiles Heck. Damit wäre ich schon zufrieden. Und daran arbeite ich", so Hamilton.
Formel 1 schneller als 2023
Übrigens: Die Tagesbestzeit von Alonso heute (1:28.827) war gut acht Zehntelsekunden schneller als die FT2-Bestzeit von Verstappen vor einem Jahr in Dschidda (1:29.603).
Damit bestätigt sich das Bild aus Bahrain. Auch da war die Formel 1 am Trainingstag mehr als eine halbe Sekunde schneller als 2023 gewesen (1:30.374 zu 1:30.907).
Noch mehr Statistiken findet ihr in unserer großen Datenbank!
Wolff: Formel-1-Probleme sind "hausgemacht"
Bei Sky hat der Mercedes-Teamchef auch über die Untersuchung gegen FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem gesprochen und erklärt: "Ich kann mich genau erinnern an die Situation [2023 in Dschidda], weil es etwas seltsam war."
"Erst gab es die Strafe, dann wurde sie zurückgenommen, obwohl der Fall eigentlich klar war. Aber die FIA wird hier ihren Prozessen folgen. Davon bin ich überzeugt. Ich glaube, wir haben alle gelernt, dass wir transparent sein müssen", so Wolff.
Die aktuellen Probleme der Formel 1 seien "hausgemacht", sagt er und erklärt: "Wir sind mit dem Sport ganz oben und wir haben viele Fans. Dann passieren Dinge, die einfach nicht hierhergehören und nicht das sind, was die meisten Menschen hier wollen."
Sainz noch immer nicht fit
Der Spanier betont nach P7, dass er sich heute bewusst noch zurückgehalten habe. "Die vergangenen 24 Stunden waren hart und schwierig für mich", so Sainz, der den Medientag am Mittwoch noch abbrechen musste, weil er krank war.
Er berichtet: "Heute ging es vor allem darum, auf die Strecke zu gehen und so viel wie möglich mit dem Auto zu lernen, ohne zu sehr ans Limit zu gehen." Denn wirklich fit sei er auch heute noch nicht wieder gewesen.
"Hoffentlich fühle ich mich morgen besser, auch wenn ich wahrscheinlich nicht bei 100 Prozent sein werde. Aber wenn ich mich besser fühle, kann ich mehr am Limit sein und einen guten Samstag abliefern", hofft er.
Geldstrafe für Hamilton
Und da kommt auch schon das Urteil zur Hamilton-Situation: Der Brite selbst kommt mit einer Verwarnung davon, Mercedes muss allerdings 15.000 Euro zahlen. Die Rennkommissare sehen die Verantwortung nämlich eher beim Team.
Dieses habe Hamilton nicht darüber informiert, dass Sargeant hinter ihm auf einer schnellen Runde sei. Das sei "ein ernsthafter Fehler" des Teams gewesen, daher die Strafe. Hier die Begründung im Wortlaut:
"Having listened to the team radio, it was clear to us that the team of Car 44 failed to warn their driver of the fact that Car 2 was arriving on a fast lap. That was a serious failure on the part of the team, particularly given the speeds on this circuit and the nature of turn 11, which is at the end of a series of high speed corners where driver visibility is impaired. We therefore issue a warning to the driver and impose a fine of €15,000 to the team."
Wolff: "Fahrer haben kein Selbstvertrauen"
Für Mercedes sieht es also in Sachen Longrunpace gar nicht so schlecht aus. Teamchef Toto Wolff klingt bei Sky jedoch nicht besonders optimistisch und erklärt: "Wenn man den Fahrern zuhört, dann fährt das Ding nicht geradeaus und auch um keine Ecke."
"Es bounct und hat Probleme mit der Aero-Balance. Die Fahrer haben kein Selbstvertrauen. Aber ich glaube, das hört man im Moment so ein bisschen von jedem [Team] im Funk", so Wolff.
"Auf der Rundenzeit sind wir schnell, und deswegen muss man jetzt genau überlegen, was wir für Freitag machen", grübelt er und verrät: "Wir haben zwei total unterschiedliche Set-up-Richtungen ausprobiert. Ganz bewusst. Das hat bei Lewis nicht geklappt."
Deswegen landete der Rekordweltmeister heute hinter seinem Teamkollegen. Er wurde nur Achter, Teamkollege Russell guter Zweiter.
