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Formel-1-Liveticker: Red Bull verurteilt rassistische Kommentare: "Angewidert"

Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Rassistische Kommentare: Statement der Formel 1 & FIA ++ Mercedes & Red Bull verurteilen Beschimpfungen +++

10:46 Uhr

Rassistische Kommentare: Red Bull "angewidert"

Mittlerweile haben sich weitere Teams, unter anderem auch Red Bull, zu den rassistischen Beschimpfungen und Anfeindungen gegenüber Lewis Hamilton zu Wort gemeldet. "Wir verurteilen rassistische Beleidigungen jeglicher Art gegenüber unserem Team, unseren Konkurrenten und unseren Fans", betonen die Bullen.

"Als Team sind wir angewidert und traurig über die rassistischen Beschimpfungen, die Lewis gestern nach der Kollision mit Max in den sozialen Medien ertragen musste. Dafür gibt es niemals eine Entschuldigung, dafür ist in unserem Sport kein Platz und die Verantwortlichen sollten zur Rechenschaft gezogen werden."

12:02 Uhr

Mercedes: Unterbrechung hat Hamilton gerettet

Der Mercedes-Ingenieur hat noch ein spannendes Detail verraten: Wäre es gestern nach dem Unfall nicht zu einer Unterbrechung gekommen, dann wäre Lewis Hamilton ausgeschieden. Denn: "Bei der Berührung vorne links ging die Felge kaputt. Wenn das Rennen nicht mit der roten Flagge abgebrochen worden wäre, hätten wir einen Ausfall gehabt. Ansonsten haben wir erstaunlich wenig Schaden davongetragen."

Ein Sensor für die Reifentemperatur sei abgebrochen, aber sei das "am wenigsten wichtige Teil des Frontflügels", so Shovlin.

Außerdem: Die Mercedes-Strategen hatten nach dem Boxenstopp errechnet, dass Hamilton den Führenden Charles Leclerc zwei Runden vor Rennende einholen würde. Ab wann hat das Team tatsächlich an einen Sieg geglaubt? Rund "fünf Runden vor Schluss".


12:13 Uhr

Rassistische Kommentare: Horner meldet sich zu Wort

Nun hat sich auch Christian Horner zu den rassistischen Beleidigungen und Beschimpfungen gegenüber Lewis Hamilton geäußert. Der Red-Bull-Teamchef schreibt auf Instagram: "Während die Rivalität auf der Strecke um die Meisterschaft intensiv ist, sollten hoch aufgeladene Emotionen niemals die Grenze zu rassistischen Beschimpfungen überschreiten."

Die Formel 1 und sein Team haben "null Toleranz" gegenüber rassistischem Verhalten. "Ich persönlich bin der Meinung, dass diejenigen, die für diese Art von Missbrauch verantwortlich sind, zur Rechenschaft gezogen werden sollten. Wir werden die FIA und die Formel 1 weiterhin unterstützen, um dies aus unserem Sport zu eliminieren."


12:24 Uhr

Honda: So steht es um Verstappens Motor

Zurück zum Sportlichen: Mittlerweile hat sich auch Honda erstmals zum heftigen Crash von Max Verstappen geäußert. Der Niederländer hat gestern nicht nur wertvolle WM-Zähler verloren, sondern womöglich auch seinen Motor. Der Schaden am RB16B dürfte nach seinem 51g-Einschlag enorm sein.

Red Bull fürchtet, dass nicht nur das Chassis irreparabel beschädigt wurde, sondern auch die Power-Unit von Honda. Sollte das der Fall sein, müsste der Niederländer bereits beim elften Saisonlauft in Ungarn seinen dritten und letzten frischen Motor in dieser Saison einsetzen. Das hätte wohl oder übel eine Gridstrafe gegen Saisonende zur Folge.

Toyoharu Tanabe, Hondas Formel-1-Technikchef, erklärt: "Als ich zum ersten Mal die Bilder des Autos sah, dachte ich, es gäbe eine Menge Schaden. Aber in Wirklichkeit scheint es, dass der Schaden geringer ist als angenommen." Das wahre Ausmaß des Schadens könne aber erst in Sakura festgestellt werden.

- Überblick: Die Motorkomponenten der Fahrer!


12:37 Uhr

Enthüllt: Die E-Mail von Wolff an FIA-Rennleiter

Das ist sie! Die Grafik, die Toto Wolff während des Rennens gestern an FIA-Rennleiter Michael Masi gemailt hat. Wir haben sie nur zur leichteren Lesbarkeit eingedeutscht. Ansonsten ist das 1:1 eine Replika des Originals.

Das Diagramm wurde vor einiger Zeit gestaltet, um Klarheit zu schaffen, was bei Überholmanövern erlaubt ist und was nicht. Sowohl für die FIA-Rennkommissare, als auch für die Fahrer.


12:59 Uhr

Masi erklärt: Darum wurde das Rennen unterbrochen

Wollen wir uns nun anhören, was FIA-Rennleiter Michael Masi zum gestrigen Rennen zu sagen hatte. Er stellte sich gestern Abend den vielen Fragen der Journalisten. Zunächst erklärte er, warum die rote Flagge nach dem Crash zwischen Hamilton und Verstappen geschwenkt und das Rennen unterbrochen wurde.

Der Grund: die Reparaturarbeiten an der Barriere. Viele Zuschauer und auch TV-Kommentatoren wunderten sich außerdem, warum der RB16B lange Zeit nicht geborgen wurde. Masi dazu: "Da die Telemetrie aufgrund der Wucht des Vorfalls verloren ging, konnten weder die FIA noch das Team den ERS-Status bestätigen."

Die Sportwarte mussten also besonders vorsichtig sein, denn obwohl das Licht am Wagen grün leuchtete, hätte der Red Bull noch unter Strom stehen können. Die FIA habe daraufhin zwei Red-Bull-Teammitglieder an die Unfallstelle geschickt, um den Status zu überprüfen. Dadurch wurde abgeklärt, ob das Auto geborgen werden konnte.


13:27 Uhr

Masi: Hamilton war "überwiegend schuldig"

Was hätte Lewis Hamilton im Zweikampf anders machen können, um einer Strafe zu entgehen? Auch diese Frage wurde Michael Masi gestern gestellt. Dazu muss man wissen: Der FIA-Rennleiter überwacht zwar das Geschehen auf der Strecke, er entscheidet aber nicht selbst über Strafen. Er leitet Zwischenfälle nur an die FIA-Kommissare weiter.

"Ich weiß nicht, ob sie eine Meinung darüber vertreten, was er hätte tun sollen", erklärte Masi daher. "Aber ich denke, nachdem sie sich alles angeschaut haben, war ihre Ansicht, dass er überwiegend die Schuld daran trägt." Masi zog einen Vergleich zum Manöver gegen Charles Leclerc gegen Rennende ebenso in Copse.

Hamilton sei bei jenem Manöver deutlich näher am Scheitelpunkt der Kurve gewesen. "Das war der Punkt, an dem sie feststellten, dass er überwiegend schuldig war. Er wurde nicht als vollständig schuldig angesehen, aber als überwiegend schuldig."


13:36 Uhr

Masi kontert Horner: FIA beurteilt nur den Vorfall

Wir haben gestern gehört, wie Red-Bull-Teamchef Christian Horner über das Manöver von Hamilton schimpfte. Der Brite behauptete unter anderem, dass die Attacke "verzweifelt" und "amateurhaft" gewesen sei. Und er war erzürnt über die aus seiner Sicht viel zu milde Strafe.

Denn: "Wenn du gewinnst, dann ist das keine Strafe." FIA-Rennleiter Michael Masi konterte wenig später. Er erinnerte Horner daran, dass in der Entscheidungsfindung der Kommissare "die Folgen eines Vorfalls nicht berücksichtigt werden sollten". Das Gremium habe lediglich die Aufgabe, den Vorfall an sich zu beurteilen.

"Nicht das, was danach als Konsequenz passiert. Und das ist etwas, was die Stewards schon seit vielen Jahren tun." Dazu seien die Regelhüter angehalten worden - auch von den Teamchefs.


13:46 Uhr

Funkverkehr zwischen Teams & FIA: "Kein Frust"

Während der Unterbrechung des Rennens ging es am Boxenfunk heiß her - vor allem zwischen den Kommandoständen und der Rennleitung. Michael Masi musste unter anderem auf Funksprüche von Toto Wolff und Christian Horner in jener heiklen Phase reagieren.

Er habe darüber aber "keine Frustration" verspürt, so der Australier. Er kann sogar nachvollziehen, dass jeder Teamchef seine Sichtweise artikulieren möchte. "Das gehört dazu und es kommt in Wellen - je nachdem, was passiert ist." Jeder schaue eben auf den eigenen Vorteil.

"Aber aus meiner Sicht behandle ich sie alle gleich und versuche abzuwägen, was wir zu tun haben und bestimmte Prioritäten zu setzen."


14:08 Uhr

Masi: Wolffs Besuch bei den Kommissaren zulässig

Als "inakzeptabel" bezeichnete Christian Horner in seiner Medienrunde gestern die Tatsache, dass Gegenspieler Toto Wolff während der Rotphase zu den FIA-Kommissaren gegangen war. Michael Masi erinnerte daran, dass Lewis Hamilton selbst im Vorjahr in Italien während der Rennunterbrechung bei den Stewards vorstellig wurde.

"Wir hatten letztes Jahr den Fall in Monza, als Lewis zu den Stewards ging und mit ihnen sprach, um zu verstehen, was passiert ist. Während der Suspendierung besteht diese Möglichkeit, es gibt keinen Grund, es nicht zu tun", so der FIA-Rennleiter.


14:21 Uhr

Masi: "VAR" auch in der Formel 1 denkbar?

Im Fußball hat der Video-Assistant-Referee ("VAR") Einzug gehalten. Könnte sich die FIA auch vorstellen, den Fans, etwa per Live-Übertragung, ebenso in der Formel 1 einen besseren Einblick in die Entscheidungsfindung der Kommissare zu gewähren?

"Ich denke, es gibt da draußen eine Menge TV-Analysten, eine Menge sehr erfahrener ehemaliger Fahrer, die eine Perspektive vorbringen können", merkte Masi darauf angesprochen zunächst an. Der FIA-Rennleiter gab zu bedenken, dass der Entscheidungsprozess im Gegensatz zum Fußball deutlich länger dauern kann.

"Im Gegensatz zu einem VAR-Prozess, der innerhalb von 30 Sekunden, manchmal vielleicht maximal einer Minute, erledigt ist, wird den Stewards gesagt, dass sie sich die Zeit nehmen sollen, die sie brauchen, um jedes mögliche Element eines Vorfalls zu analysieren." Daher ist er auch gegen den Vorschlag.

"Ich denke, die Stewards müssen als unabhängige Judikative bestehen bleiben."


14:29 Uhr

Noten Silverstone: So hat die Redaktion abgestimmt

Wir haben wieder Noten vergeben. Und wie bereits vorhin angekündigt, hat ein Fahrer diesmal eine 5 erhalten.

"Das war nichts." Im Qualifying sechs Zehntel hinter dem Teamkollegen, nach einem Dreher im Sprint ganz hinten. Trotz Auto-Umbau zum besseren Überholen blieb er im Grand Prix blass. Am Ende opferte sein Team einen Punkt für die schnellste Runde. Das hat geklappt.

Na, um wen handelt es sich? ;-)


Fotostrecke: Silverstone: Fahrernoten der Redaktion


14:43 Uhr

Masi: Was ist aus "Let them race" geworden?

Eine Frage müssen wir mit FIA-Rennleiter Michael Masi noch aufklären. Warum wurde der Unfall zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton untersucht und bestraft, obwohl sich die Kollision in der ersten Rennrunde zugetragen hat? Die Regelhüter haben doch immer betont, dass man in der ersten Runde Nachsicht walten lasse …

"In diesem speziellen Fall nicht." Der Offiziell stellte gestern Abend klar: "Es waren eindeutig zwei Autos in den Vorfall verwickelt." Die Fahrer hätten sich darauf geeinigt, dass bei einem Zwischenfall, bei dem zwei Autos involviert sind und jemand die Hauptschuld trägt, auch in der ersten Runde "etwas genauer" hingesehen werden sollte, so Masi.

Er betonte auch: "Die erste Runde wird nach dem Motto 'Let them race' offensichtlich viel lockerer behandelt, daran besteht kein Zweifel. Aber die Fahrer haben ganz klar gesagt, ebenso wie die Teams am Ende des letzten Jahres, dass sie das Gefühl hatten, dass die Ellbogen im letzten Jahr ein bisschen zu weit ausgefahren wurden."


14:49 Uhr

Irvine: Hamilton hat es Verstappen gezeigt

Mittlerweile hat sich noch ein Ex-Fahrer zu der Kollision zu Wort gemeldet. Eddie Irvine schreibt heute auf Instagram: "Verstappen musste dieses Rennen nicht gewinnen, Hamilton schon." Der Red-Bull-Pilot sei aus der Sicht des Vizeweltmeisters von 1999 "super aggressiv" ans Werk gegangen.

Das sei zwar "toll" anzusehen gewesen, aber "Hamilton ist wahrscheinlich der beste Rennfahrer aller Zeiten und hat wieder gezeigt, dass er nach sieben Weltmeistertiteln noch nicht am Ende ist." Der alte Routinier habe dem "jungen Stier" gestern gezeigt, wie es geht, so Irvine.


15:01 Uhr

Wären Senna und Prost auf Twitter gewesen ...

... dann hätten ihre Beiträge nach der Kollision in Suzuka 1990 womöglich so ausgesehen. Wir werden es zwar nie erfahren, aber dennoch eine nette Idee!


15:13 Uhr

Leclerc: Bis zum letzten Moment an den Sieg geglaubt

Wollen wir nun weitere Themen des gestrigen Rennens aufarbeiten. Denn bei all der Aufregung rund um die Kollision zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton ist etwa die fabelhafte Leistung von Charles Leclerc ein wenig untergegangen.

Der Ferrari-Pilot konnte 49 Runden des Grand Prix von Großbritannien anführen, das hätte vor dem Rennwochenende wohl nicht mal der Pfarrer in Maranello für möglich gehalten! Ab welchem Zeitpunkt wurde Leclerc im Rennen klar, dass ihm der Sieg durch die Finger zu gleiten droht?

"Als mich Lewis überholt hat!", antwortete er gestern in der Pressekonferenz grinsend. "Bis dahin habe ich geglaubt, dass ich das Rennen gewinnen könnte. Und so sollte es auch sein." Sein Renningenieur habe ihn immer wieder über die Pace von Hamilton informiert. "Da dachte ich: 'Das ist schnell!' Ich habe 200 Prozent gepusht, aber es war nicht gut genug, um am Ende Platz eins zu behalten."


15:19 Uhr

Leclerc: Eines seiner besten Formel-1-Podien?

Hätte Charles Leclerc gestern tatsächlich in Silverstone völlig überraschend triumphiert, wäre dies der erste Ferrari-Erfolg seit Sebastian Vettels Sieg 2019 in Singapur gewesen. Aber selbst der zweite Platz kam für Ferrari und auch für den Monegassen selbst überraschend.

Daher zeigte er sich nach dem Rennen "zu 50 Prozent frustriert" und "zu 50 Prozent glücklich". Er hätte sich vor dem Rennwochenende niemals ausgerechnet, am Sonntag um den Sieg kämpfen zu können. "Das zeigt, wie gut wir als Team gearbeitet haben." Auch wenn er zugibt, dass die Scuderia das Reifenproblem aus Frankreich immer noch nicht vollständig verstanden habe.

War das - wenn schon kein Sieg - zumindest sein bestes Formel-1-Podium bislang? "Ja, ich habe jede Runde alles gegeben. Ich denke nicht, dass ich einen großen Fehler gemacht habe."