GP Malaysia
Formel-1-Live-Ticker: Der Sonntag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Verstappen gewinnt vor Hamilton +++ Vettel vom letzten Startplatz auf P4 +++ Räikkönen kann nicht am Rennen teilnehmen +++
Hamilton räumt Niederlage ein
Vor dem Rennen sagte Hamilton noch, dass er heute gewinnen muss. Das hat am Ende nicht geklappt. Er gesteht die Niederlage ein und erklärt, dass Red Bull heute einfach besser gewesen sei. Am Ende hatte er wohl sogar Glück, dass Ricciardo in der Anfangsphase so lange hinter Bottas feststeckte. Ansonsten wäre er hinter dem Australier vielleicht sogar nur Dritter geworden. Ein kleiner Trost: Immerhin landete er vor Vettel. Mit ein bisschen mehr Glück für den Ferrari-Piloten hätte nämlich auch er noch an Hamilton rankommen können ...
Untersuchung
Die Kollision zwischen Stroll und Vettel zieht nun auch noch eine Untersuchung nach sich. Es könnte also noch Ärger geben. Wir behalten die Sache im Auge!
"Totalschaden"
Vettel hat sich mittlerweile zu dem Zwischenfall geäußert. Er erklärt: "Es ist alles kaputtgegangen. Viel Arbeit für die Mechaniker. Ich weiß nicht, was er da gemacht hat, aber das Auto ist zumindest hinten ein Totalschaden." Die Aktion sei von Stroll "komplett unnötig" gewesen. "Er hat einfach nicht geguckt", ärgert sich Vettel. Ob er ein neues Getriebe braucht, kann er jetzt noch nicht sagen. Aber wenn es ein Totalschaden ist, lässt das nichts Gutes vermuten ...
Stroll ziemlich kleinlaut
Der Williams-Pilot erklärt währenddessen: "Es war die Auslaufrunde und ich bin einfach langsam gefahren." Er ergänzt: "Wir müssen zu den Stewards gehen und darüber reden. Es ist einfach ein sehr seltsamer Vorfall. Das Rennen war vorbei, von daher war das von keinem irgendeine Absicht." Klingt defensiv und so ein bisschen, als wüsste er, dass er da Mist gebaut hat. Jedenfalls belegen die Videoaufnahmen klar, dass er in der fraglichen Szene rübergezogen und in Vettel gefahren ist. Das riecht nach einer Strafe ...
Spritprobleme bei Vettel?
Toto Wolff hat eine ganz eigene Theorie und erklärt: "Ein bizarrer Unfall. Sebastian ist wohl der Sprit ausgegangen, und er hat es gerade über die Ziellinie geschafft. Ein Crash auf der Inlap ist merkwürdig, so etwas habe ich noch nie gesehen." Hat Ferrari etwas zu knapp kalkuliert und möglicherweise auf ein Safety-Car spekuliert? Offiziell haben wir noch nichts dazu von der Scuderia gehört.
Keine Strafe
Die Stewards haben entschieden: Keine Strafe gegen Vettel oder Stroll! In der Begründung heißt es, dass kein Fahrer klar für den Zwischenfall verantwortlich sei. Offen bleibt natürlich noch immer die Frage, ob Vettels Getriebe überlebt hat ...
Wolff: "Sehe nichts Positives heute"
Das gibt uns die Chance, einmal auf Mercedes zu schauen. "Ich sehe nichts Positives heute", stellt Toto Wolff klar und erklärt: "Natürlich kann man es punktuell betrachten und sagen, wir hätten in der Meisterschaft aufgeholt. Aber wir haben durch das Unglück von Kimi und Sebastian aufgeholt. Mir geht es aber immer um die eigenen Pace. In Wahrheit haben wir auf den Ferrari 30 Sekunden verloren und wahrscheinlich auch auf Max."
"Irgendwie haben wir hier den Hund drinnen: 2014 haben wir zum letzten Mal in Malaysia gewonnen. Jedes Jahr gab es irgendwelche Probleme", winkt er ab und erklärt: "Man kann zu den Simulationen nichts mehr sagen. Es kommt doch immer wieder anders. Wir müssen den Reifen verstehen - wieso er manchmal im Fenster ist und manchmal nicht. Und warum uns hohe Temperaturen so Schwierigkeiten bereiten."
"Jetzt muss man eine Aktion starten wie nach Monaco. um zu verstehen, warum wir mal reinfallen und mal raus. Man sieht: Wenn Wolken aufziehen, geht das Auto wieder besser. Wenn wir den nächsten Reifensatz aufziehen wieder nichts", zeigt er sich ratlos und ergänzt: "Die Motorenunterschiede sind nicht mehr so groß. Es geht auch darum, wie das Auto liegt und ob die Reifen überhitzen oder nicht."
Horner: Nicht mit Sieg gerechnet
Bei Red Bull ist die Stimmung natürlich deutlich besser - vor allem, weil man nicht mit diesem Sieg gerechnet hatte. Teamchef Christian Horner erklärt: "Auf dem Weg in die Startaufstellung wussten wir, dass wir ein gutes Auto für das Rennen haben. Aber dass es so gut sein würde, war mir nicht klar. Max hatte diese Saison so viel Pech, aber er fuhr ein absolut dominantes Rennen."
"Wir wussten immer, dass Lewis mehr an den Titel denken würde. Außerdem meldete Lewis ein paar Aussetzer seines Energierückgewinnungssystems. Wir sagten also zu Max: 'Das ist deine Chance!' Er hat alles gegeben und Lewis innen überholt", freut sich Horner und ergänzt: "Nach dem Manöver gegen Hamilton ging es darum, die Reifentemperatur unter Kontrolle zu halten und das Auto nicht zu hart ranzunehmen. Das hat er großartig gemacht."
Marko jubelt: "Das war überfällig!"
"Nach dem Pech, das Max dieses Jahr hatte, war das überfällig", urteilt Helmut Marko währenddessen und erklärt: "Er war ja immer in aussichtsreicher Position. Wir haben schon am Freitag bei den Longruns gesehen, dass das Renntempo passt. Das war dann auch so. Das Überholmanöver war aber Weltklasse. Und es ist natürlich eine besondere Genugtuung, Mercedes unter regulären Bedingungen auf der Strecke zu überholen."
"Daniel ist leider zu spät an Bottas vorbeigekommen, aber die Entwicklung, die wir nach unserem Fehlstart in Australien massiv betrieben haben, trägt langsam Früchte. Ich hoffe, dass die Pechsträhne jetzt vorbei ist und wir auch von Max noch einige Podestplätze sehen werden", gibt er sich angriffslustig und ergänzt: "Wir wissen, dass wir ein schnelles Auto haben."
"Es ist schon fad, immer auf den Quali-Modus hinzuweisen, der uns in der Startaufstellung immer nach hinten verbannt. [...] Wir haben gewusst, dass wir Singapur, hier und Suzuka Strecken sind, die uns liegen. Wir müssen jetzt schauen, dass wir dieses Renntempo beibehalten. Podestplätze sind sicher möglich. Es wäre natürlich schön, wenn wir noch den einen oder anderen Sieg holen."
Vettel ärgert sich: "Wir hätten gewonnen ..."
Red Bull war heute ohne Frage schneller als Mercedes - aber auch schneller als Ferrari? "Wir hatten ein sehr gutes Rennen. Wenn wir vorne losgefahren wären, hätten wir gewonnen", ist sich Sebastian Vettel sicher und erklärt: "Der Speed war da. Das ist aber heute nicht passiert. Dafür hat uns, glaube ich, das Safety-Car gefehlt. Gleich zu Beginn haben wir viel an Boden verloren, vorne wurde nicht viel gekämpft."
"Es war ein sauberes, langweiliges Rennen vorne. Da ist es schwierig, aufzuholen. Wir hatten über weite Strecken im Rennen das schnellste Auto, nachdem wir am Anfang ein bisschen festgehangen sind. Wir sind aber von ganz hinten losgefahren. Das war spannend, vor allem in den ersten Runden. Aber insgesamt war es ein schwieriges Rennen, auch im Hinblick auf Kimi, der gar nicht starten konnte", so Vettel.
"Dann musst du eben das Beste daraus machen. Das ist uns heute gelungen. Im Optimalfall hätte es für das Podium gereicht. Das ist der kleine Schönheitsfehler an diesem Rennen für uns. Am Ende gaben die Reifen nicht mehr her. Da ging uns die Luft aus. Aber wir haben es versucht. Es war Schadensbegrenzung. Es ist schade, dass hier oder da nichts mehr passiert ist. Da kam nichts mehr."
Ricciardo: Rennen am Start verloren?
Der Australier fiel beim Start hinter Bottas zurück und verlor damit wohl alle Chancen auf den Sieg. Er berichtet: "Die rechte Seite der Startaufstellung war definitiv trockener. Die Haupttribüne hat die Sonne von der linken Seite abgehalten. Aber ich würde nicht sagen, dass das der Grund war, warum ich das Rennen nicht gewonnen hat. Max hatte eine sehr gute Pace. Ich habe viel Zeit am Start verloren, weil Valtteri mich erwischt hat."
"Er hat auf der Außenbahn viel später gebremst. Wenn ich das Rennen wiederholen könnte, würde ich das anders machen. Ich konnte Valtteri überholen und habe Jagd auf Lewis gemacht. Aber die Pace war nicht genug, um ihm nahe zu kommen, und am Ende kam Vettel wirklich dicht heran", erklärt er und ergänzt: "Ich hatte ehrlich gesagt einen härteren Kampf erwartet, aber nach der ersten Attacke waren wohl seine Reifen durch."
Zieleinlauf
Die letzten Momente des zweiten Grand-Prix-Sieges von Max Verstappen gibt es nun auch noch einmal im Video zum Nacherleben :-)
Verstappen rechnete nicht mit Gegenwehr
Interessant: Verstappen erklärt im Hinblick auf das Überholmanöver gegen Hamilton: "Er kämpft um die WM, während ich nichts zu verlieren habe. Ich wusste, dass er es mir nicht wirklich schwer machen würde. Das war entscheidend, denn ich sah, dass er im Derating-Modus war, aber es wurde besser. Ich nutzte also schon vor dem Manöver meine komplette Batterieleistung, um heranzukommen. Dann hatte er in der letzten Kurve einen schlechten Ausgang, und es lief perfekt."
Das Rennen hatte er komplett unter Kontrolle. "Es lief wirklich gut. Sobald Lewis das Tempo erhöhte, konnte ich locker eine schnellere Rundenzeit fahren als er", berichtet er und ergänzt: "Das Auto war großartig. Ich hatte nie wirklich Probleme. Das Team wurde ein bisschen nervös - sie fragten mich, ob ich an der Balance etwas ändern will. Aber es war perfekt." Mal schauen, ob Red Bull diese Leistung in Suzuka wiederholen kann ...
Alonso witzelt über Vettel
Zu Beginn des Rennens kämpften Alonso und Vettel noch gegeneinander, später überrundete der Deutsche den McLaren dann. Doch Alonso machte nicht einfach so Platz, was bei Vettel für - sagen wir mal - Unverständnis sorgte. "Aus meiner Sicht war es okay, aber man hört 'Blue flags, blue flags' von ihm ja laufend. War wohl wieder so eine Geschichte", winkt der Spanier mit einem Lachen ab.
Im Hinblick auf sein eigenes Rennen erklärt er: "Es war von Beginn an hart. Die beiden Williams haben uns am Start erwischt und uns anschließend eingebremst. Wir haben zwei Plätze verloren und waren dann in einer Gruppe mit langsameren Fahrzeugen, die uns nicht unseren Speed hat gehen lassen. Aber wir konnten nicht überholen. Wir hatten schon bessere Tage. Hoffentlich können wir in Japan zurückschlagen."
Ferrari untersucht Getriebe noch
Apropos Vettel ... Wir hören von Ferrari, dass das Getriebe am Vettel-Auto aktuell noch untersucht wird. Sollte das Teil hinüber sein und Vettel ein neues brauchen, würde das in Suzuka eine Gridstrafe nach sich ziehen und der Deutsche müsste fünf Plätze nach hinten. Innerhalb der nächsten Stunde soll Gewissheit herrschen. Wir halten Dich hier an dieser Stelle natürlich auf dem Laufenden!
Jubelbilder
Während man bei Ferrari bangen muss, wird bei Red Bull gefeiert. Die entsprechenden Fotos gibt es jetzt auch schon in unserer Galerie ;-)
