GP Spanien
Formel-1-Live-Ticker: Der Sonntag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Hamilton profitiert in Barcelona vom VSC +++ Räikkönen und Verstappen früh raus +++ Motorschaden bei Bottas +++
Das war's für heute!
Damit sind wir auch schon wieder am Ende unseres langen Live-Ticker-Tages angekommen. Ruben Zimmermann verabschiedet sich an dieser Stelle daher in den Feierabend :-) Meine Kollegen arbeiten noch ein bisschen weiter, und wir sehen uns dann morgen zu einer neuen Ausgabe unseres Live-Tickers wieder. Es gibt schließlich noch einige Themen aus diesem Rennen, die wir aufarbeiten wollen. Das nächste Rennen steht dann in zwei Wochen in Monaco auf dem Plan. Ich freue mich schon drauf und wünsche Dir noch einen schönen Abend. Bis bald!
Mercedes: Sonderlob für Lewis Hamilton
Von Strategie, VSC und DRS mal ganz abgesehen: Lewis Hamilton lieferte heute eine fehlerfreie Leistung - und bekommt daher ein Sonderlob von Niki Lauda. "Lewis hat gekämpft wie ein Löwe. Hätten wir ihn nicht, dann wären wir heute nicht Sieger gewesen. Das war ein Kampf der zwei besten Fahrer und zum Glück hat mein Lewis die Nase vorn behalten", sagt der Österreicher und stellt klar: "In Wirklichkeit hat Lewis heute gewonnen. Das muss man ganz klar sagen."
Vettel: Kein Vorwurf an Felipe Massa
Irgendwie hat es Sebastian Vettel in letzter Zeit mit Felipe Massa … Bereits in Russland hing er beim Überrunden hinter dem Brasilianer fest, heute passiert es schon wieder. "Warum muss es immer Massa sein?", ärgerte sich der Ferrari-Pilot am Funk. Sauer ist er nach dem Rennen allerdings nicht. "Nein, ich mag Felipe. Er hat mir Platz gelassen, also kann ich ihm keinen Vorwurf machen", erklärt er und verrät, dass es hinter einem anderen Auto einfach "wirklich rutschig" ist. Dementsprechend habe er die Reifen blockiert, als er zum Überholen ansetzte. "Ich hatte Glück, dass ich nicht in ihn gerutscht bin und meinen Frontflügel beschädigt habe", so Vettel.
Horner erklärt großen Rückstand
Damit noch einmal zurück zum Sportlichen und zu Red Bull. Daniel Ricciardo hatte bekanntlich 1:15 Minuten Rückstand auf Sieger Hamilton. Christian Horner erklärt: "Wenn man sich das Wochenende insgesamt anschaut, dann haben wir definitiv einige Probleme gelöst und Fortschritte mit dem Auto gemacht." Ricciardo habe ein "ziemlich einsames Rennen" gehabt, weshalb man den Motor nach ungefähr der Hälfte des Rennen runtergedreht habe, um die Lebensdauer zu verlängern. Nach vorne wäre schließlich sowieso nichts mehr gegangen und von hinten drohte auch keine Gefahr.
Szene des Tages
Der kleine Ferrari-Fan bewegt die sozialen Medien noch immer. Immerhin gab es für ihn ja am Ende noch ein Happy End ;-) Die Szene des Tages - abseits vom sportlichen Geschehen natürlich - gibt es jetzt noch einmal zusammengefasst im Video.
Williams geht leer aus
Im Mittelfeld zählt Williams heute ganz klar zu den Verlierern. Als einziges Team neben McLaren blieb man heute ohne Punkte. "Ich bin sehr enttäuscht", erklärt Felipe Massa und verrät: "Ich hatte einen fantastischen Start und überholte Perez und Alonso auf der Geraden." Dann kam es allerdings zur Berührung mit Alonso, bei der er sich einen Plattfuß einhandelte. Damit war sein Rennen gelaufen. "Es tut wirklich weh, denn wir haben als Team heute viele Punkte verloren." Und Lance Stroll? Der ist ebenfalls "frustriert", nachdem er 16. und damit effektiv Letzter wurde. Der Rookie hatte - wieder einmal - Probleme mit den Reifen.
Hamilton: Verlängerte DRS-Zone hat gegen Vettel geholfen
Möglicherweise machte heute übrigens nicht nur die Strategie den Unterschied im Kampf um den Sieg, sondern auch ein kleines aber entscheidendes Detail. Am Freitag wurde die DRS-Zone auf der Start-Ziel-Geraden nämlich um 100 Meter verlängert - und das half Hamilton heute im Duell mit Vettel. "Es wäre natürlich härter gewesen", ist sich der Sieger bewusst. Er glaubt aber, dass es auch "möglich" gewesen wäre, Vettel ohne die 100 zusätzlichen Meter zu überholen. Der Brite berichtet, dass er laut den Ingenieuren rund 4 bis 5 Meter durch die längere DRS-Zone gewonnen hat. Vermutlich hätte es auch ohne diesen kleinen Vorteil gereicht, aber sicher können wir das natürlich nicht sagen.
Alonso unterwegs ...
Während die Teams in Barcelona noch mit Abbauarbeiten beschäftigt sind, sind Fernando Alonso und Co. schon auf dem Weg nach Indianapolis. Dort geht es für den McLaren-Piloten dann vom Flughafen aus quasi direkt wieder ins Auto. Hoffen wir mal, dass er sich auf dem Flug in bisschen ausruhen kann ...
Räikkönen deutet an: Bottas an Kollision Schuld
Bleiben wir doch gleich mal bei der Kollision in Kurve 1. Kimi Räikkönen deutet an, dass Valtteri Bottas für den Zusammenstoß größtenteils verantwortlich ist. "Ich hatte einen guten Start, wurde auf der Geraden aber von Bottas geblockt", berichtet der Finne und ergänzt: "Es gab nichts, was Max oder ich hätten tun können. Wenn Du von hinten so getroffen wirst, dann kannst Du die Kollision nicht verhindern. Ich bin mir sicher, dass Valtteri genug Platz hatte." Eine ziemlich eindeutige Schuldzuweisung eigentlich. Von den Rennkommissaren gab es aber bekanntlich keine Strafe.
Bottas: Beim Start gegen Hamilton zurückgezogen
Kurios: Valtteri Bottas erwischte eigentlich - wieder - den besten Start von den Top 3. Trotzdem bremste er in Kurve 1 relativ früh, was letztendlich zur Kollision mit Räikkönen und Verstappen führte. "Ich wollte nichts Dummes versuchen und zwischen Seb und Lewis fahren", verrät Bottas und Teamchef Wolff lobt: "Er fast neben Lewis und hätte reinstechen können. Aber so ein Manöver gegen einen Teamkollegen wäre zu riskant gewesen. Dann hat er gemerkt, dass Kimi von außen kommt." Bottas habe Hamilton mit seinem Manöver "geschützt", was laut Wolff "brillant" war. Für den Finnen selbst zahlte es sich aber nicht aus - im Gegenteil ...
Wolff begeistert von Duell mit Ferrari
Nicht nur Lewis Hamilton ist übrigens begeistert vom aktuellen Duell zwischen Mercedes und Ferrari, Teamchef Toto Wolff schließt sich direkt an und erklärt: "Es ist so, wie Motorsport und Formel 1 sein sollten. Natürlich ist es bittersüß, weil wir Valtteri verloren haben. Aber zu sehen, wie Seb und Lewis auf der Strecke kämpfen, wie die Strategen gegeneinander kämpfen … So sollte die Formel 1 sein!" Er glaubt, dass der Kampf um die Weltmeisterschaft in diesem Jahr erst ganz spät entschieden wird. Das würden wir natürlich gerne so mitnehmen ;-)
Hülkenberg: P6 ohne große Anstrengung
Für Nico Hülkenberg war das Rennen ziemlich erfolgreich. Der Deutsche wurde Sechster und feierte damit sein bestes Saisonergebnis. Gegenüber 'RTL' erklärt er: "Die ersten zwei, drei Kurven und die erste Runde waren sehr erfolgreich. ansonsten habe ich eigentlich gar nichts gemacht. Die Kollegen haben sich selber zur Seite geräumt. Ich bin einfach nur durchgefahren und habe drei, vier, gefühlt sogar fünf Positionen gut gemacht. Das war natürlich super für mein Rennen." Reanult-Teamkollege Jolyon Palmer steht übrigens noch immer ohne Zähler da.
Hamilton über Rad-an-Rad-Duell mit Vettel
Über das harte Duell der beiden in Kurve 1 (siehe Video im früheren Eintrag) sagt Hamilton übrigens: "Es war aggressiv, aber zum Glück blieb ich im Rennen." Vettel sei bei diesem Zweikampf allerdings trotzdem "respektvoll" gewesen. "Er hat gesagt, dass er sauer war (weil er nicht gewonnen hat), aber ich denke, dass er ein fantastisches Rennen gefahren ist. Ich verstehe aber, wie er sich fühlt. Du bist nie glücklich, wenn Du Zweiter wirst. Wenn er heute glücklich wäre, dann würde ich mir Sorgen machen", so Hamilton. Wir sind mal gespannt, ob es zwischen den beiden im ganzen Jahr so "respektvoll" bleibt.
Hamilton: Vettel neuer Lieblingsgegner
Bleiben wir gleich einmal bei Hamilton und Vettel. Der Brite erklärt im Hinblick auf das Duell der beiden auf Nachfrage: "Es gehört zu den besten Kämpfen, die ich (in meiner Karriere) hatte - vielleicht der beste." Hamilton weiter: "Es ist toll, einen Kampf mit einem anderen Team zu haben. Ich genieße es so viel mehr." Daher habe er sich auch im vergangenen Rennen in Russland auch für Valtteri Bottas gefreut, als der Finne seinen ersten Sieg holte. Es sei ein "ganz anderes Gefühl" als in den vergangenen Jahren, als Nico Rosberg regelmäßig sein einziger Gegner war. Für den konnte er sich logischerweise nicht so freuen. Genau diesen Kampf mit einem anderen Team scheint Hamilton damals vermisst zu haben.
Das Duell im Video
Das Duell zwischen Hamilton und Vettel gibt's jetzt übrigens auch im Video. Sah zwar hart aus, aber auf der Pressekonferenz nach dem Rennen konnten beide schon wieder drüber spaßen. Faszinierend, so locker ging es zwischen Hamilton und Nico Rosberg und den vergangenen Jahren nie zu ...
Ricciardo: Der einsamste Mann in Barcelona …
Hinter den Top 3 fuhr Daniel Ricciardo wohl das einsamste Rennen, das man sich vorstellen kann. Nach hinten und nach vorne gab es eine gewaltige Lücke. "Ich glaube, sie haben bis zu Platz vier alle überrundet", erklärt er im Hinblick auf Vettel und Hamilton. Tatsächlich war Ricciardo am Ende des Rennens der einzige Fahrer, der vom Spitzenduo nicht überrundet wurde. Mit einem Lachen erklärt er: "Ich habe mich gefragt, ob sie mich überrunden und dann crashen. Gewinne ich dann das Rennen, obwohl ich überrundet wurde?" Den Rückstand von 1:15 Minuten dürfte man bei Red Bull aber wohl nicht wirklich zum Lachen finden ...
