Ungarn GP
Formel-1-Live-Ticker: Der Donnerstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++Vettel poltert gegen Funkverbot, Gerüchte und die Presse +++ Funkverbot verschärft +++ Tracklimits elektronisch überwacht +++
Hülkenberg: With a litlle help from my friends
"Er startet in Österreich von Platz zwei und will endlich mal einen Podestplatz - und wieder gelingt es ihm nicht. Dabei ist er ein solch talentierter Fahrer. Wenn ich das sehe, dann darf ich mich persönlich niemals beklagen" - So klingt es, wenn Fernand Alonso voller Respekt über Nico Hülkenberg spricht.
"Ich kann mir davon nicht kaufen, aber es nett, solche Kommentare zu hören. Es ist schön, dass gesehen wird, dass ich gute Arbeit leiste", meint der Angesprochene dazu. Noch immer wartet der 28-Jährige auf den Durchbruch.
"Ich würde natürlich gerne in einem siegfähigen Auto sitzen", erklärt er. "Aber frustriert bin ich deswegen nicht so sehr. Man muss da cool bleiben und weiter daraufhin arbeiten. Ich habe gelernt, dass man in diesem Sport nicht alles selbst beeinflussen kann. Ich kann beeinflussen, was ich mit meinem Auto und in meinem Team mache. Aber es gibt noch eine Menge mehr Entscheidungsabläufe und Entscheidungsträger, auf die ich keinen Einfluss habe."
Magnussen fühlt sich missverstanden
Der Renault-Pilot wurde heute auf seine Zukunft angesprochen. Das Team hatte kürzlich bekanntgeben, sich auf die Entwicklung des 2017er-Boliden zu konzentrieren. Mit welcher Fahrerpaarung sie im kommenden Jahr antreten werden, bleibt aber weiter ungewiss.
"Ich kenne diese Situation und man kann sich nie sicher sein", antwortet Magnussen unter anderem darauf. "Man kann nur sein Bestes geben und es genießen, so lange es andauert. Ich spreche nicht nur mit Leuten von Renault. Ich kenne einige Leute und man hört sich immer um und hält sich Türen offen. Aber im Moment glaube ich nicht, dass ich sie brauchen werden."
'Magnussen sucht nach Alternative', titelten daraufhin gleich ein paar Kollegen, weswegen sich der Däne gezwungen sah, auf Twitter klarzustellen: "Ich fühle mich sehr wohl bei Renault und ich hoffe, noch einige Jahre dort bleiben zu können."
Magnussen hatte in der gleichen Presserunde auch gesagt: "Ich fühle mich als Teil des Teams und dessen Zukunft und habe bereits klar gemacht, dass ich gerne bleiben würde. Ich habe auch noch keine Zeichen dafür wahrgenommen, dass es nicht so bleiben sollte. Ich fühle mich hier glücklich und bin zuversichtlich."
Die Falschinterpretierer haben sich mittlerweile entschuldigt ;)
Vettels Herz auf der Zunge
"Das ist kompletter Bullshit", ist die Meinung von Sebastian Vettel zu den neuerlichen Regelverschärfungen, was den Funkverkehr angeht. "Diese Funk-Probleme sind ein Witz. Ich habe mir das Rennen in Silverstone noch einmal angesehen und fand es recht unterhaltsam zu hören, wie ein Fahrer leicht panisch wird und das Team dann auch."
Laut dem Ferrari-Piloten gehören Teile des Funkaustauschs zur Show: "Ich denke, es ist das menschliche Element, was es unterhaltsam macht, in einem Sport, der so technisch geworden ist. Es wurde viel langweiliges Zeug aus dem Funkverkehr verbannt. Ich verstehe den Sinn nicht."
Hülkenberg widerspricht Alonso: So schlecht ist die Formel 1 gar nicht
McLaren-Pilot Fernando Alonso hatte sich erst kürzlich darüber geäußert, wie sehr es ihn stört, in der Königsklasse kein Vollgas mehr geben zu können (hier mehr dazu). Hülkenberg hat hingegen noch Spaß an seinem Job. "Im Qualifying pushen wir auf jeden Fall noch", sagt er. "Im Rennen ist das von Wochenende zu Wochenende unterschiedlich. Das kommt dann auf die Reifen an. Bei einer Einstoppstrategie muss man viel managen, weil man dann schneller ins Ziel kommt."
Streckenatmosphäre
Ihr wollt euch visuell davon überzeigen, was heute am Hungaroring schon los ist? Bitte! Werft einen Blick in unsere Galerie, die ständig mit den neuesten Fotos gefüttert wird.
Einige brauchen noch Funk-Nachhilfe
"Bevor mich jemand darauf anspricht: Die neuen Funkregeln - Bringt da mal Licht ins Dunkel" - So eröffnete Nico Hülkenberg heute seine Presserunde. Nachdem ihm die Journalisten dann auf die Sprünge geholfen hat, schließt er daraus: "Dann wird sich meiner Meinung nach nicht viel ändern."
Anteilnahme nach Nizza-Attentat
Vergangenen Freitag musste die Welt mit der traurigen Nachricht aufwachen, dass ein Attentäter für den Tot mehrere Menschen verantwortlich ist, die in Nizza den französischen Staatsfeiertag genießen wollten. Das hat auch die Piloten schockiert, die unweit des Geschehens in Monaco wohnen.
So sagt etwas Rosberg: "Solche Tragödien berühren einen immer. Diese hat mich aber besonders betroffen gemacht, denn ich bin in Nizza zur Schule gegangen, und meine Familie lebte dort. Ich war sehr schockiert. Was mehr soll ich sagen?"
Massa meint: "Ich war gerade mit dem Flugzeug in Nizza angekommen. Es ist gegen 22:30 Uhr passiert, und ich bin gegen Mitternacht aus London angekommen. Kurz nach der Landung bekam ich die Nachricht, dass in Nizza ein großer Angriff hat. Ich habe dann versucht, den Flughafen so schnell wie möglich zu verlassen. Es ist schade, dass so etwas passiert. Die Leute haben den Tag genossen, und verlieren dann ihr Leben. Oder Freunde oder Familienangehörige kommen um. Da schockiert einen. Ich wünsche allen das Beste und hoffe, dass wir so etwas nicht mehr erleben müssen. Es wird immer mehr, was wirklich nicht schön ist."
Und Verstappen fügt hinzu: "Ich war in Monaco beim Abendessen. Nachdem ich und die Leute um mich herum die Nachricht erfahren habe, spürte man direkt, dass sich die Atmosphäre veränderte. Was dort passiert ist, war sehr schockierend."
Force India gegen Williams: Der Kampf um Platz vier
Während sich Red Bull den Weg an die Spitze bahnt, bleibt Williams ein wenig auf der Strecke. Nachdem das Traditionsteam zwei Jahre in Folge WM-Dritter werden konnte, muss langsam aber sicher in den Rückspiegel geschaut werden. Denn Force India nähert sich mit grp0en Schritten.
"Es waren ganz sicher sehr enttäuschende Rennen - Silverstone und auch Österreich", so Felipe Massa. "Ich hoffe, dass sich diese Probleme nicht wiederholen werden, und dass wir wieder so konkurrenzfähig sind, wie wir sein wollen. Wir wollen das Auto in diesem Jahr weiterentwickeln. Wir müssen verstehen, welche Konfiguration die richtige ist. Wir werden morgen viele unterschiedliche Dinge testen. Hoffentlich kommen wir da bereits zu einem Ergebnis."
Auf der anderen Seite bläst Sergio Perez zum Angriff: " Es wird sehr interessant sein, wie die kommenden Rennen laufen. Dieses Jahr ist für uns ein sehr guter Test, da können wir sehen, wie nah wir an ihnen dran sind. Ich denke, dass wir immer näher und näher kommen. In den vergangenen fünf Rennen haben wir die Lücke bei den Punkten massiv geschlossen. Ich glaube, dass es eine sehr harte Aufgabe werden wird, aber ich bin mir sicher, dass wir ihnen einen harten Kampf bieten können. Wir wollen sie schlagen. Für unser Team wäre es ein fantastisches Ergebnis, Platz vier in der Konstrukteurswertung zu belegen."
Verstappen auf der Überholspur
Red Bulls Teenager ist derzeit kaum zu stoppen. In Silverstone lieferte er sich noch ein spannendes Duell mit Nico Rosberg. Und auch diesem Wochenende kann er sich einen Angriff auf die Silberpfeile vorstellen.
"Die beste Chance hatten wir in Monaco", räumt er ein. "Aber ich denke hier kann unser Auto auch sehr stark sein. Das Auto war ohnehin sehr stark - auch auf Strecken, auf denen wir es nicht erwartet haben. Es geht darum, wie wir das Setup hinbekommen und uns während der Sessions verbessern können."
Und dann muss sich Der Niederländer überlegen, was er in dieser Saison noch erreichen will. Zu Beginn des Jahres wollte er noch 100 Punkte erreichen - er steht aber nach zehn Rennen bereits bei 90. In der Pressekonferenz lacht er daher die 200 ins Mikrofon. "Wir werden sehen, wo wir am Ende der Saison landen", so der derzeitige Gesamtsechste. "Zwischen Platz drei und sechs wäre realistisch. Man versucht einfach, bei jeden Rennen die bestmögliche Arbeit zu tun.
Ericsson nach Silverstone-Crash wieder hundertprozentig fit
Mit seinem heftigen Abflug im dritten Freien Training von Silverstone hatte Marcus Ericsson für eine Schrecksekunde gesorgt. Die Folgen des Unfalls steckten dem Sauber-Piloten dann auch noch ein paar Tage in den Knochen. "Es war ein heftiger Einschlag, ein paar Tage lang tat es weh. Mit meinem Körper an sich war alles in Ordnung, aber nach einem solchen Unfall zieht es im Nacken und Rücken." Deshalb reiste der Schwede nach Italien zum sportmedizinischen Institut Formula Medicine, wo er sich von den Experten behandeln lies. Und das mit Erfolg: "Ich fühlte mich im Anschluss recht gut. In dieser Woche war es dann perfekt. Ich bin für das Rennen bereit."

© xpb.cc
Rosberg geläutert?
"Ich muss das akzeptieren", äußert er sich zu seiner Silverstone-Strafe, die ihm der Funkverkehr mit seinem Team eingebrockt hat. "Jetzt wurde die Angelegenheit noch einmal klargestellt. Es ist jetzt klar, dass wir uns strikt daran halten muss, was uns Charlie vorgibt. Ich denke nicht viel darüber nach - ich will nur das Beste daraus machen, was uns zur Verfügung steht. Die Leute haben gesagt, wir wären wir Marionetten, weil uns alles gesagt würde. Jetzt probieren wir es ohne und ich finde, das ist okay. Für uns wird es zu einer größeren Herausforderung auf der Strecke."
Wie eine Marionette hätte er sich aber auch vorher nicht gefühlt. "Ich kann den Ärger der Fans verstehen", räumt er aber ein. "Es war immer viel los und die Ingenieure haben uns immer viel Hilfe gegeben."
Was ihn aus der Ecke hervorlocken könnte
"Das Leben ist ruhiger geworden und ausbalanciert", erklärt Brawn, warum er derzeit lieber Privatmann bleibt. "Es hat nicht mehr diese Höhepunkte, die einem der Rennsport gegeben hat, aber damit kann ich leben, wenn ich das andere dafür bekomme."
"Ich habe mich vor ein paar Jahren mit Ron Dennis darüber unterhalten, wie sehr man sich langweilen würde", so Brawn weiter. "Er sagte mir, dass es ihm so gegangen sei. Als er sich zurückgezogen hat, war er nur noch Golfen. Dann hat er sich eines Tages gedacht: 'Ich arbeite viel lieber, als zu golfen'. Er kam zu diesem Punkt und das kann ich verstehen. Ich habe einige Teile der Arbeit auch mehr genossen, als das Fischen - aber nicht alles. Man muss einen hohen Preis zahlen um den Spaß zu haben - viel reisen und weit weg von Zuhause sein und so weiter. Wenn es etwas gäbe, bei dem man einen nicht so hohen Preis zahlen müsste, wäre ich vielleicht interessiert. Aber ich halte nicht Ausschau danach."
Brawn spricht Klartext
"Ich habe überhaupt nicht mit Ferrari kommuniziert und weiß daher nicht, wo die ganzen Geschichten herkommen", so der ehemalige Top-Ingenieur gegenüber 'Motorsport.com' zu den Gerüchten um seine Rückkehr zu Ferrari. "Ich habe kein Angebot bekommen und ich habe nicht nein gesagt."
Brawn war wieder ins Gespräch gekommen, nachdem aus Italien durchsickerte, dass sich die Scuderia von Technikchef James Allison trennen will. Dem 61-Jährigen wurde mindestens eine beratende Rolle angedichtet. Später wurde spekuliert, er habe ein Ferrari-Angebot abgelehnt.
"Ich habe keine Pläne, zurückzukehren", erklärt Brawn weiter. "Es ist nicht aufgekommen, was mich mehr interessieren würde als dass, was ich jetzt tue."
Meine Damen und Herren, die Pressekonferenz!
Was wäre ein Mediendonnerstag ohne? Gleich werden sich folgende Piloten der Weltpresse stellen:
Marcus Ericsson (Sauber)
Felipe Massa (Williams)
Sergio Perez (Force India)
Nico Rosberg (Mercedes)
Carlos Sainz (Toro Rosso)
Max Verstappen (Red Bull)
Die wichtigsten Aussagen werden wir euch sofort rauspicken.
Grosjean träumt weiter von Rot
Mit der Bekanntgabe, dass Kimi Räikkönen ein weiteres Jahr für Ferrari fahren wird, sind im Fahrerlager so manche Träume geplatzt. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, denkt sich hingegen Romain Grosjean. Der Franzose ist sich sicher, dass er im Cockpit des Neueinsteiger und Ferrari-Partnerteams Haas auf dem Radar der Scuderia bleibt.
"Ich habe fahre einen Ferrari-Motor, arbeite mit Ferrari-Ingenieuren und sie wissen wie ich arbeite", sagt er. "Ich stand schon einige Male auf dem Podium, was auch immer hilfreich ist, um zu einem Topteam zu kommen. Ich hoffe, dass ich der nächste in der Reihe bin, aber ich weiß es nicht. Sollte sich eine Chance ergeben, zu Ferrari zu gehen, würde ich auf keinen Fall nein sagen. Ich liebe dieses Team seit ich acht Jahre alt war. Ich will Weltmeister werden und dort hat man eine gute Chance dazu."
Erste Eindrücke
Viel schöner kann einem eine Rennstrecke kaum willkommen heißen. Stadt, Strecke, Boxengasse und Fahrerlager sind bereit für die Königsklasse. Aber hält das herrliche Sommerwetter auch an? Derzeit sieht es jedenfalls so aus. Neuesten Vorhersagen zufolge ist die Regenwahrscheinlichkeit mit 20 % am Freitag noch am höchsten. Sonntag gibt derzeit zu 15 % eine Überraschung von oben. Wir beobachten für euch die Entwicklung. Denn wie interessant unvorhersehbare Bedingungen ein Rennwochenende gestalten können, haben wir ja bereits bei den letzten beiden Veranstaltungen gesehen.

