GP Singapur
Formel-1-Live-Ticker: Der Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Sebastian Vettel auf der Pole-Position +++ Red Bull lauert direkt dahinter +++ Mercedes in Singapur nur dritte Kraft +++
Das steckt hinter dem Kwjat-Funkspruch
"Ich hab die Schnauze voll von der Scheiße", funkte Kwjat nach seinem Aus in Q2 genervt. Aber was steckte dahinter? "Es ist immer das gleiche: Wir haben einen guten Versuch im Qualifying, und dann bekomme ich das Auto nicht mehr zurück. Das ist sehr enttäuschend", berichtet er und erklärt: "Ich hatte einen Versuch, bei dem das Auto besonders gut war. Aber danach kam das Auto einfach nicht mehr ins Fenster. Wir waren nicht in der Lage, auf dem guten Versuch aufzubauen."
"Ich war mir noch sicher, dass das Auto endlich gut war, aber dann ging alles nach hinten los. Die Strecke hat sich in Q2 sehr verändert und wir konnten uns nicht daran anpassen. Wir hatten keinen Grip mehr, und ich habe das Gefühl fürs Autos nicht mehr wiederbekommen", erklärt er. Sein Funkspruch tut ihm mittlerweile leid. "Rückblickend war es nicht notwendig. Eigentlich ist alles in Ordnung. Ich werde nach der Quali lieber nichts mehr am Funk sagen", kündigt er an.
Was so ein Safety-Car bewirken kann ...
... kannst Du unter anderem auch in unserer Fotostrecke noch einmal sehen ;-) Durch das Virtuelle Safety-Car (VSC) gibt es mittlerweile natürlich auch noch eine weitere taktische Komponente. Während das Safety-Car die Abstände egalisiert, werden sie beim VSC eingefroren - also quasi das genaue Gegenteil. Während die eine Variante einem Fahrer helfen könnte, würde ihm die andere eventuell sogar schaden - Lotterie eben ...
Strategie
Gehen wir einfach mal davon aus, dass es morgen kein(!) Safety-Car geben wird. In diesem Fall wird von Pirelli eine Einstoppstrategie empfohlen: Start auf Ultrasoft bis Runde 19 und dann Wechsel auf Supersoft. Ebenfalls möglich wäre Ultrasoft bis Runde 14 und dann ein Wechsel auf Soft. Letztendlich ist das aber vermutlich alles nur graue Theorie, denn sollte das Safety-Car vorher schon auf die Strecke kommen, was nicht so unwahrscheinlich ist, wird das sowieso den ganzen Plan über den Haufen werfen. Am schlimmsten wäre natürlich ein Safety-Car (oder VSC) während des Boxenstoppfensters. Dann würde das Rennen nämlich tatsächlich zur Lotterie werden ...
Hülkenberg hofft auf Glück bei "Lotterie"
Apropos Hülkenberg ... Der Deutsche will seinen siebten Startplatz morgen natürlich gerne verteidigen. "Das ist natürlich unser Ziel. Wir haben die Pace, unser Paket ist gut und stark", gibt er sich optimistisch. Allerdings warnt er auch: "Mit dem Safety-Car ist es hier ein bisschen eine Lotterie. Es kann perfekt für einen kommen - oder komplett gegen einen. Ich mache mich da nicht verrückt, wir müssen uns einfach gut vorbereiten und auf die Rennumstände reagieren." Und wie wir alle wissen, ist die Safety-Car-Wahrscheinlichkeit in Singapur ziemlich hoch ...
Best of the Rest? Alonso hofft auf guten Start
Der Spanier wurde heute Achter und verpasste die Positionen als "Best of teh Rest" damit nur um einen Platz an Hülkenberg. Kann er das morgen korrigieren? "Die Rennpace ist hier ein Fragezeichen, denn die Longruns waren gestern nicht lang genug", gibt er sich abwartend und erklärt: "Weil das Überholen hier schwierig ist, werden die Positionen nach der ersten Runde mehr oder weniger gleich bleiben. Wir müssen uns also auf einen guten Start konzentrieren und danach sehen, ob wir die Position halten können." Das Hauptziel sei es morgen jedenfalls, mit beiden Autos in die Punkte zu fahren.
Räikkönen: "Du schaust immer nach vorne"
Auch für den anderen Finnen im Feld könnte es mit einem Podest morgen schwer werden. Aber immerhin startet Kimi von P4 und erklärt daher optimistisch: "Du schaust immer nach vorne." Daher sei es auch das klar Ziel, morgen im Feld nach vorne zu fahren - und bereits eine Verbesserung um einen Platz würde ihm ja ein Podest einbringen. Singapur sei aber kein einfacher Kurs. Man könne schnell einen Fehler machen, und auch ein Safety-Car könnte alles noch einmal verändern. "Manchmal brauchst Du etwas Glück", weiß der Finne und erklärt: "Es wird ein langes Rennen, und wir werden das Beste daraus machen."
Bottas: Nicht schnell genug für das Podium
Damit noch einmal zurück an die Spitze - zumindest im erweiterten Sinne. Denn mit mehr als 1,3 Sekunden Rückstand war Bottas heute absolut nicht nah dran an der Pole. "Die Lücken sind für uns zu groß", gesteht er und verrät: "Wir haben auf solchen Strecken Probleme, genug Abtrieb und mechanischen Grip zu produzieren. Daran müssen wir unbedingt arbeiten." Man habe an diesem Wochenende "viele verschiedene Set-ups" ausprobiert. Auch für das Qualifying habe man noch einmal etwas geändert, aber Bottas ist sich "nicht sicher, ob es wirklich gut war." Im Hinblick auf das Rennen erklärt er knallhart: "Das Auto ist nicht schnell genug für das Podium - das ist ein Fakt."
Williams: "Auto war nicht konkurrenzfähig"
Nicht rund lief es auch bei Williams. P17 und P18 für Massa und Stroll - ein mittleres Debakel. "Im letzten Rennen haben wir es noch in Q3 geschafft. Aber heute hat einfach nichts funktioniert", ärgert sich Massa und berichtet: "Ich habe alles versucht. Ich hatte viel Übersteuern und habe die Mauer berührt. Dann musste ich an die Box und die Reifen wechseln. Dann kam ich zurück und war eigentlich auf einer recht guten Rundenzeit für unser Auto."
"Aber in der letzten Kurve war da wieder das Übersteuern und das hat mich noch einmal eine halbe Sekunde gekostet. Deswegen bin ich nicht in Q2 gekommen. Das Auto war heute sicher nicht konkurrenzfähig", so Massa. Auch Stroll erklärt: "Es steckte nicht mehr Pace im Auto. [...] Das Auto ist hier auch einfach nicht so gut. Wir haben das auch schon auf anderen Strecken, wie in Ungarn, erlebt. Es ist einfach frustrierend. Wir kommen von der ersten Startreihe in die Letzte."
Wehrlein und Sauber wieder chancenlos
Damit noch einmal zurück zu den Stimmen zum Quali. Wir gehen aber weg von der Spitze und kommen zu Wehrlein, der morgen von P19 starten wird. Er erklärt bei 'Sky': "Meine Runde am Ende war ganz gut. Am Anfang war da Öl auf der Strecke und es war rutschig, deshalb war es entscheidend, die Runde am Schluss hinzubekommen. Als ich die Mauer touchiert habe, ist nichts passiert. Ich habe ein bisschen zu viel Schwung mitgenommen und bin etwas zu früh aufs Gas und dann ging mir die Strecke aus. Aber es war Gott sei Dank nur ein kleiner Kuss." Mehr als P19 war heute wohl sowieso nicht drin ...
Der entscheidende Moment des Qualifyings ...
... ist jetzt übrigens auch im Video verfügbar. Kaum zu glauben, dass es in der Formel 1 mal eine Zeit gab, in der die sozialen Medien komplett ignoriert wurden. Ist noch gar nicht so lange her, wenn wir mal zurückdenken ...
Bilder vom Quali
Die besten Fotos vom Qualifying findest Du übrigens jetzt auch schon in unserer Galerie. In Singapur ist es bereits nach 23:00 Uhr, aber im Paddock ist noch immer eine Menge los. Dementsprechend wirst Du auch bei uns in den kommenden Stunden natürlich noch mit weiteren Stimmen und Geschichten aus Singapur versorgt ;-)
Räikkönen fühlt sich noch nicht wohl
Räikkönen erklärt derweil auf die Frage, ob er die erste Reihe für ihn heute möglich war: "Natürlich ist sie immer möglich, aber es war kein leichtes Wochenende für uns. Wir hatten Schwierigkeiten, das Auto dahin zu bekommen, wo wir es haben wollten. Das Auto war schneller als je zuvor (an diesem Wochenende), was ein gutes Signal ist. Aber ich bin noch weit weg davon, mich wohl zu fühlen. das ist nicht ideal. Aber wenigstens haben wir eine anständige Position für morgen." Das Podium ist von P4 aus jedenfalls nicht unerreichbar.
Red Bull: Vom Quali-Modus nervös geworden ...
Bleiben wir einmal bei den Bullen. Helmut Marko erklärt bei 'Sky': "Mit Platz zwei und drei darf man nicht unzufrieden sein. Aber wenn man in allen Sessions bisher vorne steht, und in der entscheidenden dann nicht, dann tut's schon ein bisschen weh." Der Österreicher weiter: "Ich will mich jetzt nicht wieder blöd herausreden auf den Quali-Modus, den die anderen haben und wir nicht."
"Ferrari hat den auch - zwar nicht in dem Ausmaß wie Mercedes, aber man hat in Sektor 1 gesehen, wie viel schneller Vettel da geworden ist. Und das hat uns nervös gemacht, beide Fahrer sind von der Abstimmung dann ins Extrem beim zweiten Run gegangen. Sie wussten, wenn, dann müssen sie in Sektor 1 die Zeit holen - und das ist dann daneben gegangen. Max hat in Sektor 2 drei Zehntel verloren. Es ist einfach keine gute Runde geworden."
Ricciardo schreibt Sieg noch nicht ab
Ähnliches gilt auch für Verstappens Teamkollegen. Ricciardo war am Freitag noch der schnellste Mann, startet morgen aber nur von P3. Er bleibt trotzdem optimistisch und erklärt: "Heute muss ich eine kleine Niederlage eingestehen. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir uns morgen den Sieg schnappen. Wir haben ein tolles Paket hier. Sebastian hat es heute gerissen, aber ich freue mich auf morgen." Ob Red Bull Ferrari dann auch wieder unter Druck setzen kann?
Verstappen: "Einfach nicht gut genug ..."
Bei Verstappen ist die Lage nicht ganz so klar. Soll er sich nun über Platz zwei freuen oder darüber ärgern, dass es nicht zur Pole gereicht hat? "Ja, unsere Geschwindigkeit hier ist vielversprechend, aber es ist natürlich schade, dass wir das heute nicht in eine Pole-Position umsetzen konnten. Meine letzte Runde war einfach nicht gut genug. Immerhin sind wir ganz nahe dran, damit bin ich zufrieden", erklärt er.
"Es wird natürlich schwierig, Sebastian im Rennen zu überholen. Ich muss mal sehen, was ich in der ersten Runde ausrichten kann", ergänzt er. Dass Ricciardo morgen direkt neben ihm startet, macht ihm übrigens keine Sorgen. "Was in Ungarn zwischen Daniel und mir passiert ist, ist passiert. Jetzt sind wir in Singapur und haben tolle Startpositionen. Deshalb denken wir nicht mehr darüber nach", erklärt er.
Hamilton von Rückstand überrascht
Oha ... Hamilton gesteht nach dem Quali: "Ich hatte nicht erwartet, dass ich so weit weg bin." Der Brite erklärt: "Wir wussten, dass es schwierig werden würde. Jedes Jahr ist es hier hart für uns. Wir haben Ferrari definitiv nicht so stark erwartet, wie sie waren. Red Bull war etwa wie erwartet. Ich habe alles aus dem Auto rausgeholt und alles gegeben. Ich habe alles rausgequetscht." Trotzdem reicht es am Ende nur zu P5.
"Ich weiß nicht, wie Ferrari die Pace so angehoben hat", grübelt er und fügt hinzu: "Es ist eine Strecke, auf der das Überholen schwer ist. Es ist normalerweise ein Zug von Fahrzeugen. Der Start ist eine Gelegenheit, die Strategie ist eine Gelegenheit und Safety-Cars sind eine Gelegenheit. Morgen wird ein langer Tag ..."
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