Formel-1-Newsticker
Formel 1 China 2018: Der Rennsonntag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ So reagiert Vettel auf den Verstappen-Abschuss +++ Spitze durch SC-Phase benachteiligt? +++ Red Bull feiert Ricciardo +++
Die komplette Rennanalyse - jetzt nachlesen!
Das Rennen ist gelaufen, Du hast die Reaktionen gelesen - jetzt informiere Dich auch noch in unserer umfangreichen Rennanalyse darüber, was den Ausschlag zugunsten von Daniel Ricciardo gegeben hat. Haben die Strategen bei Ferrari und Mercedes schlicht gepennt? Wie groß war der Vorteil der frischen Reifen? Und ist Max Verstappen wirklich zu aggressiv gefahren? Alle Antworten in der Analyse von Chefredakteur Christian Nimmervoll!
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Ricciardo: Tage wie dieser …
Daniel Ricciardo ist mit dem Sieg in China ein Stein vom Herzen gefallen. Denn vor Wochenfrist war er in Bahrain schon nach wenigen Metern ausgeschieden. "Ich ärgerte mich über den Sport und darüber, so vieles darin nicht beeinflussen zu können. Manchmal habe ich mich auch gefragt, warum ich diesen Sport überhaupt betreibe, gerade weil es so vieles gibt, was du nicht selbst in der Hand hast. Das zieht dich schon mal runter. Aber wenn du einen Tag wie diesen hast, dann macht er alleine 50 schlechte wieder wett!"
Video: Die Kollision zwischen Verstappen & Vettel
Mach' Dir selbst ein Bild von diesem Zwischenfall! Hier ist die Wiederholung der Szene zwischen Max Verstappen und Sebastian Vettel!
Vettel stichelt gegen Verstappen: "Hätte er wissen können …"
Nach der Kollision von China gibt es zwischen Sebastian Vettel und Max Verstappen kein böses Blut. Doch einen kleinen Seitenhieb kann sich Vettel in Richtung seines Rivalen nicht verkneifen: "Wir hatten das ganze Rennen über Rückenwind. Nach 41 Runden hätte er es wissen können, dass es schwierig ist, das Auto [vor der Haarnadel-Kurve] abzubremsen."
Er habe die Entschuldigung Verstappens, der Vettel direkt nach dem Rennen in der Box aufgesucht hatte, allerdings akzeptiert. "So etwas kommt vor", sagt Vettel über den Zwischenfall. "Er sieht ein, dass er einen Fehler gemacht hat. Es war unnötig. Ich rechne ihm seinen Besuch in meiner Box hoch an. Genau so macht man das, nicht über die Medien." Und Vettel betont: "Ich habe kein Problem [mit ihm]. Ich bin auch im Auto ruhig geblieben."
TV-Experte Rosberg kritisiert Ferrari: "Das war schwach!"
Ex-Weltmeister Nico Rosberg, in China als TV-Experte bei 'RTL' im Einsatz, kritisiert Ferrari für die Strategie im Rennen. Mit Vettel sei man geradewegs in einen Undercut hineingelaufen und habe damit Mercedes und Bottas eine Chance ermöglicht. "Das war wirklich schwach und total verschenkt", meint Rosberg. "Dass sie ihm den Undercut überhaupt erlauben - da muss man doch vorher reinkommen. Sebastian hat dann zwei oder drei Sekunden verloren, also völlig verhauen. Ich kann es gar nicht fassen, dass ihnen so etwas passiert. Aber Mercedes ist da einfach eine absolute Macht."
Auch Vettel selbst sieht die Situation kritisch, sagt aber: "Wir waren uns sicher, dass es mit dem Abstand reichen würde." Er hatte schließlich mit gut drei Sekunden Puffer auf Bottas geführt. "Wir haben uns ein bisschen vertan, Valtteri hat nach dem Stopp eine gute Runde hingelegt. Da kann man niemandem direkt die Schuld geben", so Vettel.
Toro-Rosso-Kollision ein "Missverständnis"
Treffen sich zwei Teamkollegen in der Haarnadel von Schanghai, aber witzig findet's keiner: Pierre Gasly und Brendon Hartley waren nämlich eigentlich zum Platztausch aufgefordert worden. "Ich hätte daher erwartet, dass er mir mehr Platz lässt", sagt Gasly in Richtung Hartley. Letzterer wiederum meint: "Er muss das Gefühl gehabt haben, dass ich ihm die Tür offen lasse. Dem war aber nicht so. Ein Missverständnis."
Mit großen Folgen für den weiteren Rennverlauf: Aufgrund der Kollision und vor allem der Trümmerteile auf der Linie rückte das Safety-Car aus, das die Boxenstopps bei Red Bull überhaupt erst ermöglichte und so Daniel Ricciardo erst ins Spiel brachte …
Verstappen: Zu aggressiv, zu ungeduldig?
Max Verstappen über Max Verstappen – und über die Vorwürfe, er sei zu aggressiv, zu wild, zu ungestüm: "Zu viel Aggressivität ist hier nicht der Punkt. Vielleicht wollte ich zu viel. Ich muss auch nicht ruhiger werden. Vielleicht brauche ich in solchen Situationen etwas mehr Überblick. Keine Ahnung warum, aber ich war da schon mal ziemlich gut. Doch in diesem Jahr sind zwei Rennen für mich nicht gut gelaufen. Da willst du natürlich Punkte gutmachen. Das spielt im Augenblick gegen mich und ist sicher nichts, was ich will. Nun ja, es ist eine Lektion für's Leben."
Wird die Formel 1 2018 zum Dreikampf?
Ferrari hat schon zwei Rennen gewonnen, Red Bull nun auch eines – und Mercedes ist ebenfalls stark unterwegs. Wird die Formel-1-Saison 2018 also zum Dreikampf um den Titel? Daniel Ricciardo will noch keine Prognose dazu abgeben, meint aber: "Wir wissen es noch nicht. Sobald die Europa-Saison beginnt, dürfte es sich nivellieren. Es ist aber definitiv interessant, weil jedes dieser Teams bereits etwas gezeigt hat."
Warum Mercedes unter SC nicht Reifen wechselte
Mercedes-Sportchef Toto Wolff erklärt, weshalb sein Team in der Safety-Car-Phase keinen Boxenstopp einlegte und nicht wenigstens Lewis Hamilton mit frischen Pneus versorgte. "Die beiden Red Bull waren so mutig, es zu tun. Wir hingegen hielten unsere Position auf der Strecke für wichtiger. Damit lagen wir falsch. Sie hatten Recht. Deshalb ist der Sieg verdient", meint Wolff. "Im Nachhinein bist du eben immer schlauer."
Video: Ricciardo von seinen Emotionen übermannt
Was für eine Achterbahnfahrt war dieses Wochenende bitteschön für Daniel Ricciardo? Turboschaden im dritten Training, Last-Minute-Qualifikation nach Reparatur und dann dieser Husarenritt mit irren Überholmanövern im Rennen! Da ist das eine oder andere Freudentränchen absolut erlaubt! ;-)
Warum Vettel nach dem Crash nichts mehr ausrichten konnte
Sebastian Vettel erklärt, wie sich das Fahrverhalten seines Ferrari nach dem Crash mit Max Verstappen verändert hat: "Nach der Berührung setzte das Fahrzeug ziemlich auf und vor allem in der Kurvenmitte hatte ich viel Untersteuern. Am Ende waren die Vorderreifen hinüber." Per Funk entschuldigte sich Vettel übrigens auch beim Team für das Zurückfallen: "Es tut mir leid, dass ich meine Position nicht verteidigen konnte …"
TV-Experte Rosberg: "Absoluter Wahnsinn!"
Ex-Champion Nico Rosberg hatte als Experte bei 'RTL' viel Freude mit dem Grand Prix von China und meint: "Die Formel 1 lebt! Das war der absolute Wahnsinn da draußen, an Spannung nicht zu toppen. Ich konnte gar nicht sitzen, ich stand das ganze Rennen über. Gigantisch!"
Red-Bull-Boss: "Max hat es übertrieben"
Gegenüber dem spanischen TV-Sender 'Movistar' sagte Red-Bull-Boss Helmut Marko über den Zwischenfall zwischen Verstappen und Vettel: "Max hat es beim Überholversuch übertrieben. Es war sein Fehler." Allerdings habe sich Verstappen auch direkt dafür entschuldigt. Wolff tut die Situation daher als einen Rennzwischenfall ab und meint: "So was passiert im Motorsport."
"Max' Zeit wird kommen", meint Marko weiter. "Er sollte es jetzt einfach nicht übertreiben. Er weiß aber auch, was er verloren hat. Dieser Sieg hätte seiner werden können, doch er hat es weggeworfen. Aber: Er ist 19 oder 20 Jahre alt, noch immer sehr jung. So etwas passiert."
So reagiert Vettel auf die Kollision mit Verstappen
Rumgedreht von Max Verstappen! Wie Ferrari-Pilot Sebastian Vettel auf den Zwischenfall reagiert? So: "Ich habe ihn erst sehr spät gesehen, hatte aber sogar noch etwas Platz gelassen. Ich hatte eigentlich erwartet, dass er schon früher angreifen würde. Ich wollte mich gar nicht wehren, weil ich schon bei Daniel (Ricciardo; Anm. d. Red.) gemerkt hatte, dass es ist sinnlos ist. Auf den frischen Reifen waren sie einfach zu schnell. Deshalb wollte ich mir nicht mein Rennen gegen die Autos dahinter versauen. Aber er hat einen Fehler gemacht, seine Reifen haben blockiert. Ich glaube, er hat sich einfach verschätzt und uns so beiden das Ergebnis ruiniert."
Also kein Vorwurf an Verstappen, auch keine Kritik für "zu viel Aggressivität", sondern versöhnliche, fast verteidigende Töne von Vettel: "Er hat genug Erfahrung. Aber das kann einem auch passieren, wenn man 300 Rennen gefahren ist. Man darf nicht außer Acht lassen, dass sich Dinge aus dem Auto heraus sehr schwierig einschätzen lassen, wenn man keinen Unfall bauen will. Er hätte sich locker den Frontflügel abfahren oder sich einen Platten holen können. Wir hatten beide Glück."
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Statistik: Ricciardos Erfolgsstory
Für Daniel Ricciardo war der Sieg in China bereits der sechste Erfolg in der Formel 1. Und das nach zuletzt vier Ausfällen in sechs Rennen. Interessant: Jeden seiner Siege erzielte Ricciardo von einem Startplatz außerhalb der Top 3. Und für seine heutige Leistung wurde von den Fans zum "Fahrer des Tages" gewählt – wohl auch, weil er gestern im Qualifying nur dank einer Blitzreparatur seines RB14 überhaupt ins Geschehen eingegriffen hatte. Was für eine Trendwende!
Weitere Fakten und Statistiken zur Formel-1-Karriere von Ricciardo entnimmst Du unserer umfangreichen Formel-1-Datenbank!
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