Formel-1-Legende Vettel?: "Innerlich gar nichts angekommen"
Sebastian Vettel sieht sich trotz Aussicht auf den Titel des jüngsten Vierfachweltmeisters noch lange nicht als Legende des Grand-Prix-Sports
(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel steht kurz vor dem Gewinn eines weiteren WM-Titels. Wird der Red-Bull-Pilot am Sonntag in Noida Fünfter oder besser, ist ihm der Titel nicht mehr zu nehmen. So freundet sich der dreifache und amtierende Weltmeister schon einmal mit dem Gedanken an, bald ein vierfacher Weltmeister zu sein.

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In puncto Grand-Prix-Siegen liegt Sebastian Vettel auf Platz vier der ewigen Bestenliste Zoom
"Die Liste der Weltmeister ist recht kurz. Natürlich wäre es etwas ganz Besonderes. Was wir in den vergangenen drei Jahren erreicht haben, ist unglaublich. Das gilt auch für die aktuelle Saison", sagt Vettel und gesteht: "Generell bin ich schon sehr, sehr stolz, dass ich überhaupt auf der Liste der Weltmeister stehe. Nach dem ersten Titel habe ich ja schon gesagt: Es ist unheimlich schwierig zu begreifen."
"Es war schließlich immer mein großes Ziel, einmal Weltmeister zu werden", führt der 26-Jährige an. Angesichts seines Vorsprungs von 90 Punkten auf Ferrari-Pilot Fernando Alonso scheint es nur noch eine Frage der Zeit, bis Vettel der jüngste Vierfachweltmeister der Geschichte ist. Dass "die vergangenen drei Jahre so fantastisch gelaufen sind", freut den Deutschen, doch gleichzeitig betont er: "Ich schaue generell nicht zurück. Ich lebe nicht in der Vergangenheit, sondern schaue nach vorn."
Von Zeit zu Zeit erwischt sich aber auch Vettel dabei, wie er das bisher Erreichte Revue passieren lässt. "Wenn man manchmal innehält und zurückschaut, dann ist es schon verrückt, was die vergangenen Jahre so gebracht haben", hält der gebürtige Hesse fest. Von Gedanken an einen Legendenstatus in der Formel 1 will Vettel aber nichts wissen.
"Innerlich bin ich da sicherlich nicht angekommen. Ich bin ein großer Fan des Sports und interessiere mich auch für die Geschichte der Formel 1. Ich bin kein Experte, doch viele Dinge sind mir ein Begriff. Für mich hat das in gewisser Weise auch etwas mit Respekt zu tun, dass man die Vergangenheit respektiert, die Namen kennt und die Zeiten ein bisschen einordnen kann", so Vettel.
"Dass man sich selbst auf eine dieser Listen schreiben kann, ist etwas ganz Besonderes. Es ist aber nicht so, dass ich morgens damit aufwache und darüber nachdenke. Deshalb: Innerlich ist da gar nichts angekommen. Nicht, dass es mir nichts bedeutet. Ich beschäftigte mich nur nicht damit. Es ist für mich immer noch ein bisschen surreal, wenn ich versuche, das einzuordnen", gesteht der 26-Jährige.

