• 24.10.2013 20:35

  • von Stefan Ziegler

Vettel und die Fans: "Ich werde auch mal verwechselt"

Vom Rennfahrer zum Medienstar in wenigen Jahren: Sebastian Vettel beschreibt den ganz normalen Wahnsinn, den ein Formel-1-Weltmeister tagtäglich erlebt

(Motorsport-Total.com) - Etliche Diktiergeräte auf dem Tisch vor ihm, noch mehr Journalisten sitzend und stehend um ihn herum. Das ist der Alltag von Sebastian Vettel an der Rennstrecke. Als dreimaliger Weltmeister ist der 26-Jährige einer der beliebtesten Gesprächspartner im Fahrerlager der Formel 1. Doch das war nicht immer so. Erst mit dem Erfolg kam auch das Interesse der Medien verstärkt auf - und es hält an.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel wurde von Passanten auch schon für einen Schauspieler gehalten Zoom

"Das ist schon verrückt", sagt Vettel, wenn er an seine Anfänge zurückdenkt. "Es gab Zeiten, da saß keiner hier. Okay, das ist vielleicht übertrieben, aber es waren nur ein, zwei Journalisten. Es waren wenige. Die Nachfrage war einfach nicht so groß. Und dann muss man bedenken, in welcher Zeit sich das so verändert hat", erklärt der Deutsche. "Diese Entwicklung ist natürlich schon extrem."

Und wie im Fahrerlager, so auf offener Straße. Das ist zumindest die Erfahrung, die Vettel gemacht hat. "Natürlich erkennen mich heute mehr Leute, wenn man durch die Straßen geht. Die meisten Leute erkennen dich direkt. Das ist auch unheimlich schön, denn es bestätigt, dass man in den vergangenen Jahren doch das eine oder andere richtig gemacht hat", sagt der Red-Bull-Fahrer.

Verwechslungsgefahr trotz Promi-Status

Es zeige auch auf, dass es dem Sport gelinge, Leute zu begeistern und zu faszinieren. "Teilweise wissen die Fans ja mehr als man selbst", meint Vettel und plaudert aus dem Nähkästchen: "Man wird manchmal auf ganz spezifische Dinge angesprochen. Zum Beispiel: 'Wie war das jetzt mit dem KERS und was ging dabei genau schief?' Dann muss man selbst noch mal erinnern, was jetzt genau los war."

"Manche Leute kennen auch nur das Gesicht und wissen nicht, wo sie es einordnen sollen. Ich wurde auch schon einmal gefragt, ob ich nicht bei 'Gute Zeiten, schlechte Zeiten' mitmachen würde (lacht; Anm. d. Red.). Ich werde also auch mal verwechselt", gesteht Vettel. Solche Erfahrungen hätten aber durchaus ihren Unterhaltungswert. "So gesehen hat sich mein Leben schon verändert", meint er.


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"Ich glaube allerdings", so Vettel weiter, "als Person an sich habe ich mich nicht sehr verändert. Vielleicht hat man nun andere Ansichten als früher. Das ist aber, denke ich, ganz normal, wenn man älter wird. Vor allem: Vor sechs Jahren war ich noch 20. Und ich glaube, jeder macht einen großen Sprung von 20 nach 25", erklärt der Weltmeister. "Irgendwann werden die Sprünge vielleicht kleiner."

Dass mit dem Erfolg aber doch gewisse Veränderungen einhergehen, will Vettel gar nicht bestreiten. Das sei aber auch ein "ganz normaler Prozess", sagt er. Und vieles habe mit dem Alter zu tun. "Vor drei Jahren war ich zwangsweise jünger, als ich es jetzt bin. Ich glaube, man lernt dazu, entwickelt sich. Als Charakter oder Persönlichkeit verändert man sich nicht so sehr, aber das Leben geht weiter."