• 02.03.2002 02:17

  • von Fabian Hust

Formel-1-Konkurrenzserie schließt erste Verträge ab

Die Automobilhersteller haben in einer Pressemitteilung erklärt, dass man bereits Verträge mit Streckenbetreibern abschließt

(Motorsport-Total.com/dpa) - Die in der Formel 1 engagierten Automobilhersteller haben am Freitag ihre Ambitionen auf eine eigene Serie bekräftigt. BMW, Daimler-Chrysler, Fiat-Ferrari, Ford/PAG und Renault - zusammengeschlossen in der GPWC - haben entsprechende Schreiben an 16 Formel-1-Veranstalter und 22 Streckenbetreiber geschickt und um Beachtung bei zukünftigen Planungen gebeten. Die Hersteller wollen laut einer Presseerklärung "ab 2008" die Serie Grand Prix World Championship organisieren und haben nun erste Schritte zur Planung eines Rennkalenders in die Wege geleitet.

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Vor ein paar Monaten erhielten die Automobilhersteller von der Kirch-Gruppe, die die Vermarktungsrechte an der Formel 1 besitzt, ein neues Angebot, das nach Aussage von DaimlerChrysler-Vorstand Prof. Dr. Jürgen Hubbert allerdings "weit von dem entfernt ist, was man sich wünscht." Mit diesem Schritt erhöhen die Konzerne erneut den Druck auf Kirch, der nicht nur wegen seiner hohen Schulden kurz vor dem Bankrott steht. Sollten sich die angesprochenen Automobilkonzerne tatsächlich Ende 2007 aus der Formel 1 zurückziehen, so würde dies mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit das Aus der Königsklasse des Motorsports bedeuten.

Bei der Auseinandersetzung zwischen der KirchGruppe und den Automobilunternehmen geht es um TV-Übertragungen und die Aufteilung von Gewinnen. Die Hersteller fürchten zum einen, dass Kirch die Formel 1 an Pay-TV-Sender verkaufen will. In Deutschland etwa läuft der Fernseh-Vertrag mit RTL 2004 aus, danach könnte Kirchs Bezahl-Sender PremiereWorld die Exklusivrechte bekommen. Zum anderen wollen die Unternehmen am Vermarktungsgewinn teilhaben. Bei der eigenen Hersteller-Serie hat die GWPC eine Ausschüttung von 85 Prozent angekündigt.