Formel 1 Japan 2015: Es wird wohl kein zweites 2014
Nico Rosberg hat keine Angst, dass ihn Regen um ein besseres Ergebnis bringt - Jenson Button begrüßt neue Sicherheitsmaßnahmen der Streckenbetreiber
(Motorsport-Total.com) - Nach dem verregneten Freitag hofft so mancher Fahrer im Mittelfeld, dass der Formel-1-Grand-Prix von Suzuka 2015 wie im Vorjahr ein feuchter wird. Die beiden Toro-Rosso-Piloten Carlos Sainz und Max Verstappen zählen zu jener Fraktion, die Chancen sehen, so Positionen gutzumachen. Hingegen wünschen sich die meisten anderen Fahrer einen trockenen Rennverlauf. Zu Kapriolen wie am Freitag oder am Rennsonntag 2014 wird es am Sonntag kaum kommen, wenn man den Wetterfröschen glauben darf.

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Schwimmende Formel-1-Autos werden am Sonntag in Suzuka kaum erwartet Zoom
'UbiMet', der offizielle Wetterbericht der Formel 1, sagt für Sonntag 14 Uhr Ortszeit in Suzuka eine Regenwahrscheinlichkeit von 20 Prozent voraus. Im Verlauf des Nachmittags soll diese bis 16 Uhr um zehn Prozent sinken. Bei Lufttemperaturen zwischen 25 und 27 Grad nimmt der Wetterdienst als Asphalttemperatur zwischen 32 und 40 Grad an. Der Wind bläst mit maximal zehn Stundenkilometern.
Hügelige Landschaft erschwert Drainage
Sollte es unverhofft feucht werden, gehen die Fahrer davon aus, dass die Formel-1-Verantwortlichen die Situation im Griff haben. "Ich denke, dass wir unter den schlimmsten Bedingungen vom Vortag kein Rennen fahren würden. Dann würden wir auf alle Fälle hinter dem Safety-Car fahren", sagt Jenson Button mit Blick auf die verregneten Freitagstrainings.
Waren einige Fahrerkollegen am Freitag noch skeptisch, so findet der Brite lobende Worte für das neue Drainagesystem, welches nach dem Unfall von Jules Bianchi rund um den Kurs installiert wurde: "Sie haben ein besseres Drainagesystem installiert, was gut ist. Es ist immer schön, auf einem Kurs Sicherheitsverbesserungen vorzufinden." Dem stimmt Pole-Setter Nico Rosberg grundlegend zu: "Es ist nie so gut, wie es sein könnte. Es ist gut, dass sie daran gearbeitet haben. Da haben sie Fortschritte gemacht."

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Rosberg führt seine Regen-Schwäche von 2014 auf die Intermediates zurück Zoom
"Aber man muss es sich auch immer wieder anschauen und versuchen, es weiter zu verbessern. Sie haben dort etwas gemacht, wo es größere Ströme gibt", schränkt Rosberg ein. Der Berg- und Tal-Charakter des Kurses von Suzuka bereitet den Streckenbetreibern von Suzuka bei der Entwässerung zusätzliche Probleme. Button hat vor allem Sorgen beim Fahren im Pulk: "Wenn man alleine fährt, kann man sehen, wo die feuchten Stellen sind und dann kann man das Auto genau da hin bewegen, wo man es hinbewegen will. Aber wenn du in der Gicht fährst, kann man das nicht sehen."
Die Folgen von Freitag
Als Folge des verregneten Freitags hatten die Teams nur am Samstag vor der Qualifikation Zeit, ihre Wagen auf trockene Bedingungen abzustimmen. Die wenige Zeit sorgte gar dafür, dass neben den beiden Toro-Rosso-Piloten auch Fahrer wie Sebastian Vettel nur eine Reifenmischung testete: "Es gab nicht so viel Zeit. Daher haben wir uns für einen längeren und einen kürzeren Run auf den Option-Reifen entschieden. Ehrlich gesagt hatten wir dann einfach keine Zeit mehr. Ich glaube, dass einige andere den Reifen ausprobiert haben. Manche sind einen Long- und manche einen Shortrun gefahren."
Unterdessen schießen sich die Teams darauf ein, dass die Diskussion am Samstag mit dem Erlöschen der Startampel Schnee vom Vortag ist. "Es sieht so aus, als könnte über Nacht etwas Regen kommen, aber nicht beim Rennen", schließt sich Lotus-Einsatzleiter Alan Permane den Formel-1-Meteorlogen an. Auch er geht davon aus, dass die Abstimmungsarbeit aufgrund der ausbleibenden Testzeit seiner Mannschaft über Nacht noch Kopfzerbrechen bereitet.
Weniger Sorgen macht sich Nico Rosberg. Er lauert darauf, seine Pole in einen Sieg umzumünzen, um seine minimalen Chancen im WM-Kampf gegen Lewis Hamilton zu wahren. Seine Regenschwäche in Suzuka vom Vorjahr habe nichts mit 2015 zu tun: "Ich hatte keine Probleme im Regen. Ich hatte Probleme auf dem Intermediate-Reifen. Am Freitag habe ich mich großartig gefühlt, also bin ich zuversichtlich. Es ist also auch in Ordnung, sollte es regnen."

